Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Bands heizen dem Publikum ordentlich ein

Das Revolution Rock Festival findet großen Zuspruch – und heute seine Fortsetzun­g

- Von Jonas Schuler

MENGEN - Nach vierjährig­er Abstinenz ist das Revolution Rock Festival am Samstagabe­nd ins Mengener Jugendhaus zurückgeke­hrt. Vor gut 70 Zuhörern spielten die Bands „Mischa“, „Kind Kaputt“, „Kaffkönig“und „The Deadnotes“. Nach dem gelungenen Abend in der „Neuen Galerie“geht das zweitägige Festival heute mit drei weiteren Bands weiter.

Den Anfang am Samstagabe­nd machte die Band „Mischa“aus Biberach. Mit Indie-Rock bewies die junge, vierköpfig­e Band schnell, dass sie das ganze Spektrum der Rockmusik beherrscht. So schlug sie als einzige Band am Abend auch leisere Töne an. Sängerin Mimi Ellsässer erzählte mit ihren Songs Geschichte­n aus dem eigenen Leben. So auch im Song „Kleinstadt“, einer Hommage an ihre Heimatstad­t Biberach. „Den Song habe ich geschriebe­n, als ich meinen Schulabsch­luss in der Tasche hatte und nach Berlin gezogen bin“, sagte Ellsässer über die Entstehung­sgeschicht­e des Songs. „Schnell habe ich gemerkt, dass ich hier nicht hergehöre, nach Biberach zurück will.“

Mehr Gäste als bei der Rocknacht

Die Frontfrau nahm gelegentli­ch auf einem Verstärker Platz, um dem Publikum bei gefühlvoll­en Songs näher zu sein. Während des Auftritts von „Mischa“füllte sich das Jugendhaus langsam. Mit den 70 Zuhörern allein zu Beginn waren schon mehr Gäste anwesend als bei der letzten Rocknacht im Juni.

Nach einer kurzen Umbaupause mit vielen Helfern setzte die Gruppe „Kind Kaputt“aus Mannheim den Rock-Abend fort. Mit ihren deutschspr­achigen Songs wie „Immer weiter“oder „Sterben auf Zeit“und einer beinharten Mischung aus Punk, Metal und Post-Rock steuerten die drei Jungs härtere Töne an. Gleichzeit­ig überzeugte­n sie mit lyrisch einfallsre­ichen, stark in die Tiefe gehenden Songtexten. Die Ansprachen vor den Liedern hielten die Musiker eher knapp, die Musik sprach für sich – und für „Kind Kaputt“.

Im Anschluss läuteten „Kaffkönig“mit einem grellen, lang anhaltende­n Schrei ihren Auftritt ein. Das Duo aus Bad Saulgau, das als neue oberschwäb­ische Rockhoffnu­ng gilt, präsentier­te im Mengener Jugendhaus exklusiv einen Vorgeschma­ck auf ihre brandneue und gleichzeit­ig erste Platte, die am 7. Oktober veröffentl­icht wird. Beide ganz in weiß gekleidet, lieferten die Musiker an Schlagzeug und E-Gitarre einen Auftritt ab, der sich von den anderen Bands abhob und dem Publikum gefiel. „Kaffkönig“gaben alles, um den Zuhörern ordentlich einzuheize­n – und das schafften sie auch. Das Crashbecke­n des Drum-Sets wurde mitunter von beiden Künstlern mit Sticks bearbeitet. Handtücher für das Duo aus Bad Saulgau zum Abtrocknen waren nach der Show dringend nötig.

Profession­elles Bühnenbild

Die internatio­nal bekannte Band „The Deadnotes“aus Freiburg, neben „Normahl“einer der beiden Headliner der Veranstalt­ung, bat am Samstagabe­nd zum (vorläufige­n) Finale. Die dreiköpfig­e Band mit eigenem Tontechnik­er betrat erst um 23.30 Uhr die Bühne, sodass mancher Besucher die englischsp­rachigen Punkrock-Songs verpasste. Das Bühnenbild mit eigenem Banner, das mit dem Schriftzug „I'll kiss all fears out of your face“gleichzeit­ig den Titel des aktuellen Albums zeigte, war von denen des Abends am profession­ellsten. „Ich weiß: Es ist schon spät. Aber kommt näher und wir machen es uns bei einem kurzen Set gemütlich“, sagte Sänger Darius zur Begrüßung der noch gebliebene­n Gäste.

Heute Abend wartet mit „Normahl“, einer der dienstälte­sten Punkrock-Bands Deutschlan­ds, noch einmal ein echtes Highlight auf die Rockfans in Mengen. Mit einem kleinen Fanshop, gemütliche­r Bar und sehr guter Sound- und Lichttechn­ik sind gute Voraussetz­ungen garantiert. Los geht’s um 20 Uhr. Übrigens: Eine Nebelmasch­ine verleiht den Gigs in der „Neuen Galerie“neuerdings besonderes Flair.

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FOTOS: JONAS SCHULER Das Duo „Kaffkönig“aus Bad Saulgau legt im Mengener Jugendhaus einen schweißtre­ibenden Auftritt hin.
 ??  ?? „The Deadnotes“aus Freiburg überzeugen nicht nur mit ihrem profession­ellen Bühnenbild, sondern vor allem mit ihren Punkrock-Songs.
„The Deadnotes“aus Freiburg überzeugen nicht nur mit ihrem profession­ellen Bühnenbild, sondern vor allem mit ihren Punkrock-Songs.

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