Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Gemeinde gestaltet Schulspielplatz neu
Die Brauerei Zoller-Hof verbietet die Einbeziehung ihrer Garagenrückwand in die Gestaltung
INZIGKOFEN - Bereits zum wiederholten Mal hat sich der Inzigkofer Ausschuss des Gemeinderats mit dem Kinderspielplatz hinter der Grundschule befasst. Um Kosten zu reduzieren, hatte die Gemeinde den Landschaftsarchitekten Klaus Saur gebeten, die Planung zu überarbeiten. Die Diskussionen endeten hierzu mit dem Ausschreibungsbeschluss, aber auch die Notwendigkeit eines größeren Urnenstelen-Feldes auf dem Inzigkofer Friedhof war Thema in der Sitzung.
Lediglich die Schaffung einer pflegeleichten und ebenen Spiellandschaft hinter der Grundschule ist das grundlegende Ansinnen der Verwaltung und der Inzigkofer Räte gewesen. Weil aber der bestehende Spielplatz in 20 Jahren in einen verwilderten Zustand übergegangen war, mussten sich die Gemeinderäte zähneknirschend dazu durchringen, 100 000 Euro zur Wiederherstellung in die Hand zu nehmen. 60 000 Euro sind dafür schon im aktuellen Haushalt eingestellt, die fehlenden 40 000 Euro müssen im folgenden noch bereitgestellt werden.
Überraschend hohe Kosten
„Viel Geld für wenige Neuerungen“, sagte Bürgermeister Bernd Gombold und hatte sich, wie die Räte, eine geringere Investition gewünscht. Architekt Sauer machte allerdings keine Hoffnungen auf wesentliche, weitere Einsparmöglichkeiten. Lediglich die aufwändigen Erd-, Belagsund Einfassungsarbeiten könnten bei der Durchführung durch den Zweckverband Geräte- und Personalgemeinschaft Ostrachtal die Kosten, auch die Nebenkosten, reduzieren. Der Anteil der Spielgeräte beträgt nur ein Viertel der Investition und beinhaltet als Neuheiten eine Seilbahn, eine Seilpyramide mit Kletterwand und eine Schaukelkombination. Das beliebte Wasserspielgerät darf bleiben. Die lange Strecke der Umzäunung des Platzes, die dringend erneuert werden muss, bedurfte längerer Diskussionen. Die einfache Pflege durch den Bauhof, aber auch die Wünsche der Anwohner galt es zu berücksichtigen.
Die Rückwand einer Garagenreihe, direkt an der rückseitigen Grenze des Spielplatzes, wünschten die Räte in farbenfroher Bemalung durch Schülerhände. Die Grundschule hatte schon ihre tatkräftige Unterstützung zugesagt, aber in der Sitzung ließ Claudia Sieben von der ZollerHof-Brauerei ausrichten, dass sie als Eigentümerin der Garagen eine Bemalung nicht erlaube. Bürgermeister und Räte zeigten sich darüber sehr enttäuscht, bietet die Gemeinde doch den Gästen des angrenzenden Brauerei-Gasthauses „Erbprinzen“einen nagelneuen, kostenlosen Spielplatz, wie es der Bürgermeister formulierte. Winfried Köpfer fügte aus seiner Erfahrung an, dass eine von Kindern eigenhändig, bunt gestaltete Wand in diesem Zustand lange so erhalten bliebe, während eine makellose, weiße Wand eher bei spielenden Kinder in Mitleidenschaft gezogen werde.
Die knapp werdenden Urnenstelenplätze auf dem Inzigkofer Friedhof gaben der Gemeinde Anlass, über eine Erweiterung nachzudenken. Ohne große Diskussion waren sich die Räte einig, das Stelen-Halbrund, wie es aktuell rechts des großen Christuskreuzes auf dem Friedhof angeordnet ist, spiegelbildlich auf der linken Seite zu wiederholen. Zum Thema Nachbestattung der Urnen, nachdem die 15-jährige Belegungszeit abgelaufen ist, überzeugten die Räte den Architekten Klaus Saur dahingehend, dass sie diese Möglichkeit komplett unauffällig wünschten – ohne separates Bauwerk und damit als günstigste Variante. Dazu wird der Fuß einer der Stelen mit Öffnungsmöglichkeit geschaffen, wozu deren Fundament speziell ausgeführt wird. Mit 70 000 Euro muss die Gemeinde für die gesamte Investition rechnen, und mit Zustimmung der Räte wird dieser Betrag nun in den kommenden Haushalt eingestellt.