Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Gemeinde gestaltet Schulspiel­platz neu

Die Brauerei Zoller-Hof verbietet die Einbeziehu­ng ihrer Garagenrüc­kwand in die Gestaltung

- Von Doris Futterer

INZIGKOFEN - Bereits zum wiederholt­en Mal hat sich der Inzigkofer Ausschuss des Gemeindera­ts mit dem Kinderspie­lplatz hinter der Grundschul­e befasst. Um Kosten zu reduzieren, hatte die Gemeinde den Landschaft­sarchitekt­en Klaus Saur gebeten, die Planung zu überarbeit­en. Die Diskussion­en endeten hierzu mit dem Ausschreib­ungsbeschl­uss, aber auch die Notwendigk­eit eines größeren Urnenstele­n-Feldes auf dem Inzigkofer Friedhof war Thema in der Sitzung.

Lediglich die Schaffung einer pflegeleic­hten und ebenen Spiellands­chaft hinter der Grundschul­e ist das grundlegen­de Ansinnen der Verwaltung und der Inzigkofer Räte gewesen. Weil aber der bestehende Spielplatz in 20 Jahren in einen verwildert­en Zustand übergegang­en war, mussten sich die Gemeinderä­te zähneknirs­chend dazu durchringe­n, 100 000 Euro zur Wiederhers­tellung in die Hand zu nehmen. 60 000 Euro sind dafür schon im aktuellen Haushalt eingestell­t, die fehlenden 40 000 Euro müssen im folgenden noch bereitgest­ellt werden.

Überrasche­nd hohe Kosten

„Viel Geld für wenige Neuerungen“, sagte Bürgermeis­ter Bernd Gombold und hatte sich, wie die Räte, eine geringere Investitio­n gewünscht. Architekt Sauer machte allerdings keine Hoffnungen auf wesentlich­e, weitere Einsparmög­lichkeiten. Lediglich die aufwändige­n Erd-, Belagsund Einfassung­sarbeiten könnten bei der Durchführu­ng durch den Zweckverba­nd Geräte- und Personalge­meinschaft Ostrachtal die Kosten, auch die Nebenkoste­n, reduzieren. Der Anteil der Spielgerät­e beträgt nur ein Viertel der Investitio­n und beinhaltet als Neuheiten eine Seilbahn, eine Seilpyrami­de mit Kletterwan­d und eine Schaukelko­mbination. Das beliebte Wasserspie­lgerät darf bleiben. Die lange Strecke der Umzäunung des Platzes, die dringend erneuert werden muss, bedurfte längerer Diskussion­en. Die einfache Pflege durch den Bauhof, aber auch die Wünsche der Anwohner galt es zu berücksich­tigen.

Die Rückwand einer Garagenrei­he, direkt an der rückseitig­en Grenze des Spielplatz­es, wünschten die Räte in farbenfroh­er Bemalung durch Schülerhän­de. Die Grundschul­e hatte schon ihre tatkräftig­e Unterstütz­ung zugesagt, aber in der Sitzung ließ Claudia Sieben von der ZollerHof-Brauerei ausrichten, dass sie als Eigentümer­in der Garagen eine Bemalung nicht erlaube. Bürgermeis­ter und Räte zeigten sich darüber sehr enttäuscht, bietet die Gemeinde doch den Gästen des angrenzend­en Brauerei-Gasthauses „Erbprinzen“einen nagelneuen, kostenlose­n Spielplatz, wie es der Bürgermeis­ter formuliert­e. Winfried Köpfer fügte aus seiner Erfahrung an, dass eine von Kindern eigenhändi­g, bunt gestaltete Wand in diesem Zustand lange so erhalten bliebe, während eine makellose, weiße Wand eher bei spielenden Kinder in Mitleidens­chaft gezogen werde.

Die knapp werdenden Urnenstele­nplätze auf dem Inzigkofer Friedhof gaben der Gemeinde Anlass, über eine Erweiterun­g nachzudenk­en. Ohne große Diskussion waren sich die Räte einig, das Stelen-Halbrund, wie es aktuell rechts des großen Christuskr­euzes auf dem Friedhof angeordnet ist, spiegelbil­dlich auf der linken Seite zu wiederhole­n. Zum Thema Nachbestat­tung der Urnen, nachdem die 15-jährige Belegungsz­eit abgelaufen ist, überzeugte­n die Räte den Architekte­n Klaus Saur dahingehen­d, dass sie diese Möglichkei­t komplett unauffälli­g wünschten – ohne separates Bauwerk und damit als günstigste Variante. Dazu wird der Fuß einer der Stelen mit Öffnungsmö­glichkeit geschaffen, wozu deren Fundament speziell ausgeführt wird. Mit 70 000 Euro muss die Gemeinde für die gesamte Investitio­n rechnen, und mit Zustimmung der Räte wird dieser Betrag nun in den kommenden Haushalt eingestell­t.

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FOTO: DORIS FUTTERER Die Inzigkofer Räte erörtern die verschiede­nen Möglichkei­ten, die Umzäunung des Spielplatz­es hinter der Grundschul­e zu gestalten.

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