Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
„Sie sind ehrlich, loyal und ein Menschenfreund“
Hartmut Keßler, Leiter des Bundeswehr-Dienstleistungszentrums Stetten, wird in den Ruhestand verabschiedet
STETTEN AM KALTEN MARKT - Der Leiter des Bundeswehr-Dienstleistungszentrums (BwDLZ) Stetten am kalten Markt, Hartmut Keßler, ist bei einer Feierstunde am Donnerstagmittag in den Ruhestand verabschiedet worden. Keßler hatte der Behörde mit rund 800 Arbeitsplätzen seit Dezember 2004 vorgestanden. Etwa 100 Gäste waren in die Alemannenhalle gekommen.
Die Vizepräsidentin des Bundesamtes für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr, Hedwig Hoffmann, hielt eine Ansprache. Die Verabschiedung eines Dienststellenleiters sei immer eine Zäsur in einem Verwaltungsbetrieb, sagte sie. „Der Leiter verleiht der Dienststelle eine persönliche Prägung.“Keßler habe dies seit beinahe 13 Jahren in Stetten getan. Das BwDLZ Stetten sei im November 1959 gegründet worden, damals noch unter dem Namen „Standortverwaltung“. Es habe seitdem stark an Zuständigkeiten und Bedeutung gewonnen. „Die Aufgaben wuchsen enorm.“Diese Herausforderungen haben Keßler und seine Mitarbeiter „hervorragend gemeistert.“Die Behörde ist für rund 5000 Bundeswehrangehörige zuständig.
Keßler ist Vorsitzender des Tennisclubs Krauchenwies
Für Hartmut Keßler stand immer der Mensch im Mittelpunkt, sagte Hoffmann: „Sie sind ehrlich, loyal und ein Menschenfreund.“Zudem engagiere sich Keßler im sportlichen Bereich. Er ist der Vorsitzende des Tennisclubs Krauchenwies. Im Ruhestand werde er nun mehr Zeit für seine Hobbys und die Familie, vor allem seine zwei Enkel, haben. „Gerne würde ich Ihnen heute einen Nachfolger für Herrn Keßler vorstellen“, sagte Hoffmann. Doch dies sei noch nicht möglich aufgrund von personalrechtlichen Voraussetzungen. Die Amtseinsetzung des neuen Behördenleiters werde zu einem späteren Termin erfolgen. Einen Namen nannte Hoffmann noch nicht.
Weggefährten Keßlers sprachen Grußworte. Sein Stellvertreter Andreas Lenz sagte zu ihm: „Es war eine schöne Zeit unter deinem Kommando.“Keßler habe seinen Mitarbeitern stets Freiräume für selbstverantwortliches Arbeiten eingeräumt. Stettens Bürgermeister Maik Lehn dankte Keßler für die Bewältigung gemeinsamer Projekte, etwa die Weiterentwicklung der Kläranlage „Kohltal“. Oberstleutnant Udo Eckbrett vertrat den Standortältesten Oberst Carsten Drümmer. Er stellte die „unterstützende kameradschaftliche Arbeit“des BwDLZ unter Keßlers Führung heraus und betonte das „gemeinsame Wirken an einem Ziel.“Zu Keßler sagte Eckbrett: „Ich habe immer gerne mit dir zusammengearbeitet. Ich werde dich vermissen.“Forstdirektor Dietmar Götze lobte den „offenen und freundlichen Umgang“, den Keßler pflege. Es habe stets einen sachlichen und von gegenseitigem Respekt geprägten Dialog gegeben. Jagdhornbläser spielten drei Stücke. Der Personalratsvorsitzende Ewald Hoffmann sagte zu Keßler: „Ihre Tür war immer offen, für mich und für alle.“
Zum Schluss hielt Keßler seine Abschiedsrede. Er blickte auf die einzelnen Stationen seiner Karriere zurück, unter anderem bei den Wehrbereichsverwaltungen in Stuttgart und Straußberg. Keßler lobte seine „tollen Mitarbeiter“, die mit ihm durch dick und dünn gegangen seien. In kürzester Zeit haben seine Mitarbeiter beispielsweise Liegenschaften der Bundeswehr zur Unterbringung von Flüchtlingen hergerichtet. „Es war eine tolle Zeit“, sagte Keßler über seine fast 13 Jahre in Stetten. Er überreichte seiner Sekrtärin Silvia Gruber einen Blumenstrauß als Dank für ihre Arbeit. „Vergangenheit ist Geschichte, Zukunft ist Geheimnis, aber jeder Augenblick ist ein Geschenk“, sagte Keßler abschließend.
Im Anschluss sangen alle die Nationalhymne. Das „Collegium Musicale“aus Stetten begleitete die Feier musikalisch.