Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Weihnachtsmarkt: Kinderprogramm wird erweitert
Am 1. und 2. Dezember wird ein Märchenerzähler anwesend sein – Es sind noch Holzhütten zu haben
MENGEN - Der Weihnachtsmarkt in Mengen ist von einer Handvoll Stände im Jahr 2000 zu einem attraktiven Markt mit rund 60 Ständen angewachsen. Kontinuierlich hat die Stadtverwaltung Mengen ihn weiterentwickelt und die Verantwortlichen können zu Recht stolz auf ihn sein. In diesem Jahr, der Markt findet am 1. und 2. Dezember statt, kommen neue Angebote für Kinder hinzu. So sollen ein Märchenerzähler und das „kleinste Riesenrad der Welt“das Programm bereichern.
„Kinder bestimmen heute oft das Freizeitverhalten der ganzen Familie“, sagt Bürgermeister Stefan Bubeck zu dieser Entscheidung. „Gehen die Kinder gern auf den Weihnachtsmarkt, tun es die Eltern auch.“In Mengen dürfte es den Kindern gefallen: Zur Eröffnung am Freitag kommen der Nikolaus und Knecht Ruprecht und verteilen kleine Geschenke, es gibt eine lebendige Krippe mit echten Tieren, Schulen und Vereine gestalten das Bühnenprogramm mit und im vergangenen Jahr wurde erstmals auch eine Weihnachtsbäckerei statt. „Die ist wirklich gut angekommen“, sagt Heike Leven, die bei der Stadt Mengen für die Veranstaltungen zuständig ist.
Kinder backen Plätzchen
Der Plätzchenteig sei von den örtlichen Bäckereien gespendet worden und die Kinder konnten unter Anleitung einiger Gemeinderäte die Plätzchen backen und direkt aus dem Ofen kommend essen oder mitnehmen. „Da ist auf jeden Fall eine Wiederholung geplant“, so Leven. Nicht wiederholt wird hingegen der Adventszauber für Kinder, bei ein Spielund Betreuungsangebot in den Verkaufsräumen der ehemaligen Drogerie am Kreuzplatz stattgefunden hatte. „Das wurde zwar wirklich gut angenommen, ist für die Verwaltung aber zu aufwendig und zu teuer“, so Bubeck. Er sieht diesen Part außerdem mehr beim Gewerbeverein.
In diesem Jahr wird es auf dem Markt außerdem eine echte kirgisische Jurte – ein traditionelles Wohnzelt der Nomaden aus West- und Zentralasien zu sehen geben. In Inneren wird ein Märchenerzähler auf die Kinder warten und ihnen Geschichten aus „Tausend und einer Nacht“erzählen.
Als wichtigen Baustein für den Erfolg des Weihnachtsmarktes sehen Leven und Bubeck das mit den Jahren immer attraktiver und atmosphärischer gewordene Erscheinungsbild. Nachdem die Stadt die Weihnachtsbeleuchtung vom Gewerbeverein übernommen, auf LED umgerüstet und mit dem Preisgeld des Stadtmarketingpreises erweitert hat, kann sich der Markt auch im Dunkeln sehen lassen. Gut gefruchtet habe außerdem die Maßnahme, die am schönsten dekorierten Stände mit einem kleinen Preisgeld (200, 150 und 100 Euro) auszuzeichnen. Viele hätten sich mit ihren Ständen richtig Mühe gegeben. „Es war ein richtiger Schritt, die Pavillons zu verbannen und auf qualitativ hochwertige Holzhütten zu setzen“, sagt Bubeck. So sei der anfängliche „Flohmarktcharakter“verschwunden und das Ambiente der Adventszeit entsprechend. Während andere Kommunen derartige Holzhütten anmieten oder teuer einkaufen, setzt die Stadt Mengen auf Eigenproduktion. In den vergangenen Jahren haben die Mitarbeiter des Bauhofs die Hütten nach und nach selbst hergestellt. 22 Stück wird es in diesem Jahr geben. „Das Holz stammt aus dem Stadtwald, das Design wurde in Mengen konzipiert und die Bauhofmitarbeiter haben sich gefreut, dass sie selbst gestalterisch tätig sein konnten“, sagt Bubeck.
Er weist darauf hin, dass der Gemeinderat zwar kürzlich die Mietpreise für die Holzhütten angehoben hat, die neuen Preise aber erst im kommenden Jahr gelten. Für diesen Weihnachtsmarkt können Interessierte die Hütten noch zu den alten Konditionen (20 Euro pro Tag als privater Anbieter und 40 Euro pro Tag als gewerblicher Anbieter zuzüglich der Gebühren für das jeweilige Angebot) bekommen.
Mit Kosten von 24 000 Euro ist die Organisation des Marktes vergleichsweise günstig. Zum Vergleich: In Sigmaringen wird derzeit über ein Budget von 350 000 Euro für drei Jahre diskutiert.