Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Binger Kindergarten erweitert
Nachfrage macht weitere Regelgruppe erforderlich – 23 000 Euro Kosten im Jahr
BINGEN - Die Geburtenzahlen in Bingen und die große Nachfrage an Betreuungsplätzen bringen das Kinderhaus Abenteuerland an seine Kapazitätsgrenzen. Der Binger Gemeinderat hat daher am Montag einstimmig beschlossen, zum neuen Jahr eine weitere altersgemischte Regelgruppe zu öffnen. Der Platz ist da, nun muss eine weitere Vollzeitkraft eingestellt werden.
Dass die Nachfrage generell groß ist, hatte Kindergartenleiterin Carola Keck dem Gemeinderat schon vor den Sommerferien vorgestellt. „Wir sind nicht überrascht worden“, sagte Bürgermeister Jochen Fetzer. Lediglich zehn Kinder seien dieses Jahr in die Schule gekommen. Daher sei die Belegungszahl bereits zum Jahresende voll ausgeschöpft gewesen; es konnten keine Kinder mehr aufgenommen werden. Es liegen aber bereits schon wieder so viele Anmeldungen für das neue Jahr vor, dass eine weitere Gruppe mit 25 Plätzen eröffnet werden muss, sagt Fetzer. Glücklicherweise gebe es Raumreserven im Kinderhaus, sodass für eine weitere Gruppe kein Umbau notwendig wird.
Vor Ort verschaffte sich der Gemeinderat einen Überblick. Carola Keck und ihre Stellvertreterin Nicole Lienhard führten durch das Haus. Außer ein paar Ausstattungsgegenständen wie Garderobeschränken seien keine Investitionen notwendig. Bürgermeister Jochen Fetzer ging auf den Personalbedarf ein: Eine weitere Gruppe bedeute, dass zwei Vollzeitkräfte eingestellt werden müssen. Im Sommer dieses Jahres habe eine Vollzeitkraft ihre Ausbildung zur Erzieherin abgeschlossen. Sie wurde übernommen und könne die Gruppenleitung übernehmen. Für die zweite Stelle läuft das Bewerbungsverfahren.
Die Gruppe soll am 1. Januar starten
Insgesamt wächst die Personaldecke im Kinderhaus auf 14,2 Stellen, verteilt auf 20 Mitarbeiter. Jochen Fetzer schlüsselte die Kosten auf, die sich für zwei Erzieherinnen auf 90 000 Euro pro Jahr belaufen. Auf der Einnahmenseite sei mit zusätzlichen Elternbeiträgen in Höhe von 7000 Euro pro Jahr zu rechnen. Außerdem wird die Landesförderung, eine Pauschale pro Kind, rund 60 000 Euro ausmachen. Damit würden rund 23 000 Euro pro Jahr als Fehlbetrag bei der Gemeinde verbleiben.
Die Räte sahen die Notwendigkeit einer neuen Gruppe und waren durchweg positiv gestimmt. Es wurde festgelegt, dass die Gruppe zum 1. Januar 2018 eingerichtet wird und mindestens bis zum Sommer 2019 bestehen bleibt. Erst zu diesem Zeitpunkt sei aufgrund der Geburtenzahlen wieder mit Entspannung zu rechnen. Dann soll entschieden werden, wie weiter verfahren wird. „Im nächsten Jahr wird unser neues Baugebiet fertig“, sagte Fetzer. „Vielleicht ziehen noch viele junge Familien her und wir brauchen die Plätze über 2019 hinaus.“