Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Gemeinde nimmt Kanalsanierung in Angriff
Dringende Reparaturen kosten Sigmaringendorf in einem ersten Schritt 335 000 Euro
SIGMARINGENDORF (wob) - Undichte Stellen, Risse, abgebrochene Teile: Nächstes Jahr werden in Sigmaringendorf alle schwerwiegenden Schäden im Kanal- und Abwassersystem saniert. Das Sigmaringer Ingenieurbüro Kovacic hatte das komplette Kanalnetz der Gemeinde in den vergangenen Jahren auf Schäden überprüft und die untersuchten Kanäle und Schächte in fünf Schadensklassen eingeteilt. Lediglich in der oberen Kategorie besteht sofortiger Handlungsbedarf, in den übrigen kurz- bis mittelfristiger.
Für 2018 ist vorgesehen, zunächst die Kanäle und Schächte mit den größten Schäden in Angriff zu nehmen. An Stellen, an denen Synergieeffekte erzielt werden können, sollen auch Schäden der weniger dringlichen Kategorie behoben werden. „Man hört ja nicht einfach auf zu reparieren, wenn der geringere Schaden nur ein paar Zentimeter entfernt ist“, sagte der Kanalexperte Andreas Stauß vom Ingenieurbüro Kovacic.
Insgesamt kommen für diese Arbeiten zunächst Kosten in Höhe von rund 335 000 Euro auf die Gemeinde zu. In der Gesamtbetrachtung über alle Schadensklassen hinweg hat das Ingenieurbüro für Sigmaringendorf und den Ortsteil Laucherthal allerdings einen Sanierungsbedarf mit Kosten in Höhe von knapp 3,26 Millionen Euro ermittelt.
„Warum ist das so eine enorme Schadenssumme?“, fragte Claus Bayer und wollte wissen, ob das normal sei. Andreas Stauß konnte ihn beruhigen: „Ihr Kanalnetz ist nicht schlechter als das in anderen Gemeinden rundherum“, sagte er. Die meisten Kanäle seien aus den 1950eroder 60er-Jahren. „Die kommen nun einfach nach und nach in ein Alter, in dem sie saniert werden müssen“, so Stauß.
Der Zeitplan sieht vor, dass die erforderlichen Arbeiten Anfang Dezember ausgeschrieben werden. Der Gemeinderat stimmte einstimmig für das vorgeschlagene Vorgehen.