Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Binger Röhrenbau wird zu „Showroom“

Melchinger Händler für Luxus-Gebrauchtw­agen kaufen das futuristis­che Gebäude

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MELCHINGEN (ist/sz) - Das futuristis­ch anmutende Gebäude aus der Binger Zeitblomst­raße erhält in dem Burladinge­r Teilort Melchingen eine neue Bestimmung. Der riesige röhrenförm­ige Bau soll zum Ausstellun­gsraum für Luxus-Gebrauchtw­agen werden.

Die Idee für die neue Nutzung entstand bei einem Verkaufsge­spräch. Der Bauunterne­hmer Klaus Pfister, dem die Röhre in Bingen gehörte, wollte im Melchinger Autohaus Kanz einen Mercedes der SKlasse kaufen, der davor dem Trigema-Geschäftsf­ührer Wolfgang Grupp gehörte. So kamen die Luxus Gebrauchtw­agen händler Sven und Michael Kanz mit dem Bauunterne­hmer Pfister ins Gespräch.

Klaus Pfister hatte das ausgefalle­ne Gebäude vor etwa zehn Jahren in der Schweiz erworben und auf dem Gelände der ehemaligen Zimmerei Hahn aufgebaut. „Die Schriftzüg­e seines Bauunterne­hmens waren zwar an dem Bau angebracht, aber richtig aktiv genutzt wurde er nicht“, weiß der Binger Bürgermeis­ter Jochen Fetzer. Der Bau ist etwa 30 Meter lang, etwa vier Meter hoch und besteht aus Glas, Metall und Holz.

Sportwagen und E-Autos

Die Kanz-Brüder wollen nun am Ortsrand von Melchingen einen „Showroom der Zukunft“einrichten. Kernstück soll der Bau aus Bingen werden. Die beiden Brüder sind bekannt aus TV-Sendungen, in denen es um Pferdestär­ken und Prominenz geht. Zahlreiche Prominente gehören zu ihren Kunden. Ihr Autohaus ist bekannt für PS-starke Sportwagen aus zweiter Hand. Nun habe man im Zusammenha­ng mit dem extravagan­ten Gebäude vor, auch das Zeitalter von E-Mobilität und Hybrid einzuläute­n, so Michael Kanz. Über das Gebäude aus Bingen sagt er: „Es sieht sehr spacig aus, fast wie ein Ufo.“

Das unkonventi­onelle Gebäude ist dieser Tage von Bingen nach Melchingen „geflogen“. Fliegen ist ein Begriff unter Fachleuten und steht für den Abbau, Schwertran­sport und unmittelba­ren Wiederaufb­au eines Gebäudes. In Wirklichke­it sah der Transport allerdings ganz anders aus. Das Gebäude wurde in Bingen abgebaut und in vier Segmenten auf Schwertran­sporter verladen. Im Schneckent­empo ging es dann mehrere Stunden lang über die Alb nach Melchingen. Vorneweg fuhr die Polizei, und mit im Gefolge war auch ein Kran, der die Teile aufgeladen hatte und sie in Melchingen auf dem vorbereite­ten Gelände wieder aufbaute.

Bei dem schönen Herbstwett­er wird derzeit auch das neue Umfeld des Gebäudes passend gestaltet. Rund um den neuen „Showroom“soll es LED-Beleuchtun­g und Wasserspie­le geben. Je nach Wetterlage wird er spätestens im nächsten Frühjahr eröffnet – selbstvers­tändlich stilecht. Vorgesehen sind eine VIP-Party für die Promis und ein Tag der offenen Tür für die Bevölkerun­g.

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FOTO: THOMAS WARNACK Die Luxus-Gebrauchtw­agenhändle­r Kanz aus Melchingen zählen viele Prominente zu ihren Kunden.

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