Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Falsche Polizeibeamte rufen Bürger an
Aktuell wissen die Ermittler von drei Fällen im Raum Sigmaringen – Die Polizei rät zu besonderer Vorsicht bei verdächtigen Anrufern
SIGMARINGEN (sz) - Erneut haben unbekannte Täter bei Bürgerinnen und Bürgern angerufen und sich als Beamte der Polizei ausgegeben. Aktuell handelt es sich um drei versuchte Betrugsfälle im Bereich Sigmaringen. Die Angerufenen berichteten, dass sie von einer Person kontaktiert wurden, die sich als Herr Schwarz von der Kripo Sigmaringen ausgab.
Der Mann behauptete unter anderem, dass ein Notizbuch von Einbrechern aufgefunden wurde, in dem die Adresse der Angerufenen stünde. Der falsche Polizist versuchte anschließend, die Gesprächspartner nach ihren Vermögensverhältnissen zu befragen. Den Anrufern fiel diese Masche sofort auf, wie die Polizei berichtete. Schaden ist durch die Aktion nicht entstanden.
Die Täter verschleiern mit einem Computerprogramm ihre wahre Identität und lassen bei dem Telefonat eine vorgetäuschte Rufnummer anzeigen, die Vertrauen erwecken soll. Die Polizei rät in diesen oder ähnlichen Fällen keine Auskünfte über die persönlichen und finanziellen Verhältnisse zu geben. Auch wenn Betroffene auf der Straße persönlich von angeblichen Polizeibeamten nach ihren Vermögensverhältnissen gefragt oder gar zur Herausgabe von Geld aufgefordert werden, sollte dies nicht getan werden. Weiterhin rät die Polizei eindringlich dazu, den Telefonhörer im Falle eines Falschanrufs einfach aufzulegen, sobald der Gesprächspartner Geld fordert. Betroffene sollten keinerlei Zusagen am Telefon machen oder Veränderungen an ihrem PC vornehmen, wenn dies gefordert wird.
Nicht unter Druck setzen lassen
Auch Programme sollten nicht heruntergeladen werden. Es handelt sich in der Regel um Schadsoftware, bei denen die Täter Zugriff auf Daten erhalten. Polizeibeamte erfragen weder am Telefon noch auf offener Straße Kontodaten oder verlangen Auskünfte über Vermögensverhältnisse. Tatsächlich existierende Behördennummern könnten technisch vorgetäuscht werden. Die Polizei mahnt deshalb zu besonderer Vorsicht. Im Zweifelsfall soll die örtliche Polizeidienststelle mit der angezeigten Nummer im Telefon angerufen werden. Die Rückruftaste oder Nummern aus der Telefonliste sollten nicht benutzt werden. Die Polizei rät dazu, sich als Opfer von Falschanrufern nicht unter Druck setzen zu lassen. Außerdem sollte überprüft werden, ob der eigene Vorname im Telefonbuch angezeigt werden soll, da dieser Rückschlüsse auf das Alter von potenziellen Opfern geben kann.