Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Stadt nimmt mehr Gewerbesteuer ein
Auch der Finanzausgleich trägt zum Plus der Stadt Gammertingen bei
GAMMERTINGEN - Kämmerer Siegfried Hagg hat bei der Sitzung des Gammertinger Gemeinderats den Jahresbericht 2016 und den Finanz zwischenbericht 2017 vorgetragen. Die Stadtverwaltung zeigte sich zufrieden, man habe „häufig positiver abgeschlossen“als geplant, andererseits hänge man weiterhin über den Finanzausgleich „am Tropf“. Auch beim Jahres zwischenbericht kann Hagg von mehr Positivem als Negativem berichten.
Der Jahresabschluss 2016 ist erfreulich und doch merkt Kämmerer Hagg kritisch an: „Wir sind von den Finanz ausgleichs zuweisungen von Bund und Land abhängig.“Die Zuweisungen aus dem Finanzausgleich waren mit 3,1 Millionen Euro um 300 000 Euro höher als geplant und bleiben fast so hoch wie 2015.
Personalausgaben weiterhin größter Posten
Kostendeckend sind inzwischen die Posten bei Abwasser und Wasser. Hier konnte sogar, wie bei der Erddeponie, ein leichter Überschuss verbucht werden. Der Wald war kontinuierlich ertragreich. Die Erträge schlagen mit fast 380 000 Euro Überschuss zu Buche. Bürgermeister Holger Jerg ergänzte, dass die Stadt als viertgrößter kommunaler Waldbesitzer im Landkreis das Ergebnis um
73 000 Euro steigern konnte. Mit rund vier Millionen Euro sind die Personalausgaben bei einer Erhöhung um 130 000 Euro gegenüber
2015 der größte Posten.
Die Unterhaltskosten für Straßen, Feldwege, Wasserleitung und Winterdienst sanken um 135000 Euro. Aufgrund der positiven wirtschaftlichen Entwicklung konnte die Stadt auf eine Rücklagenentnahme und eine Kreditaufnahme verzichten. Durch Darlehenstilgungen reduzierte sich der Schuldenstand auf 1,5 Millionen Euro, was laut Bericht eine Pro-Kopf-Verschuldung von 238 Euro ausmacht.
Die Großprojekte Schlossplatz, Alb-Lauchert-Sporthalle und Neubaugebiet in Feldhausen konnten im vorgesehenen Rahmen abgeschlossen werden. Die Breitbandversorgung musste dagegen zum großen Teil verschoben werden. Hagg nannte als Hauptgrund, dass man noch auf den Förderbescheid warten musste und darüber hinaus das Planungsbüro nicht rechtzeitig fertig geworden ist. So konnte der Auftrag, zu dem die Mittel in diesem und dem letzten Jahr bereitgestellt wurden, erst jetzt erteilt werden.
Der Finanzzwischenbericht für das Jahr 2017 fiel ebenfalls zufriedenstellend aus. Vor allem weil das Gewerbesteuereinkommen höher war als berechnet. Möglich machten dies die Nachzahlungen von fünf Industriebetrieben, in Höhe von 2,1 Millionen Euro. Für das folgende Jahr rechnet der Kämmerer mit einem Betrag zwischen 1,7 und 1,8 Millionen Euro. Durch die guten Einnahmen können Rücklagen gebildet werden, die für kommende Großprojekte wie Festhalle, Europastraße und Renovierung des Gymnasiums gebraucht werden. Der Finanzausgleich wird zwar im übernächsten Jahr aufgrund der derzeitigen guten Einkommenslage geringer ausfallen, doch das trübt die positive Bilanz nicht.