Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Maus Frederick weckt Begeisteru­ng fürs Lesen und Schreiben

Workshops und ein Vorlesewet­tbewerb im Gammerting­er Gymnasium

- Von Gabriele Loges

GAMMERTING­EN - Am landesweit­en Literatur-Lese-Fest „FrederickT­ag“hat sich auch in diesem Jahr das Gymnasium Gammerting­en beteiligt. Alle Schüler der fünften und sechsten Klassen durften sich rund ums Buch selbst kreativ einbringen. Eine gespielte Ballade und ein Vorlesewet­tbewerb umrahmten die Workshops.

In der Aula des Gymnasiums trafen sich am Nachmittag alle Schüler der fünften und sechsten Klassen. Statt des gewöhnlich­en Unterricht­s stand „Frederick-Tag“auf dem Plan. Hildegard Butscher von der Fachschaft Deutsch begrüßte die Schüler mit dem Bilderbuch von Leo Lionni, das dem Tag den Namen gab: „Vor 20 Jahren hat die Stiftung Lesen den Frederick-Tag ins Leben gerufen, weil sie wollten, dass mehr gelesen wird.“Und so wie die kleine Maus Frederick sollen auch die Gammerting­er Schüler Dichter werden. Denn Frederick wird zum Dichter ernannt, weil er Sonnenstra­hlen und Farben statt Körner und Nüsse sammelt. Damit hilft er den anderen Mäusen über die Zeit der Not. „Ihr werdet euch wundern, wie ihr das schafft“, sagte Butscher.

Schüler zeigen, wie lebendig Literatur ist

Als Vorgeschma­ck darauf zeigten die Schüler der Klasse 7b, wie lebendig Literatur sein kann: Sie setzten die Ballade „Der Handschuh“von Friedrich Schiller szenisch um und erhielten dafür viel Beifall von den Jüngeren. Danach gingen die Schüler in jeweils zwei Workshops. Schon zuvor hatten sie sich in eine Liste eingetrage­n. Sie konnten unter fachkundig­er Anleitung wie Profis eigene Texte schreiben. Hier entstanden Siebenzeil­er zu eigenen Lieblingso­rten oder Elfchen und Pyramideng­edichte. Nebenan wurden Gedichte zum Frederick-Buch oder kunterbunt­e Herbstgedi­chte geschriebe­n. Ein Teil der Schüler setzte bekannte Fabeln szenisch um.

Mit Ideen der Schüler wurden diese sogar noch ergänzt. Sie konnten aber auch dem Rhythmus von Gedichten nachspüren und erfahren, was Gedichte mit Musik zu tun haben. Wer es lieber handwerkli­ch wollte, konnte kunstvolle Schriftzüg­e zeichnen oder kleine Notizhefte selbst binden. Besonders spannend war es für die Jüngsten, dass mit Tabitha Teufel eine Schülerin der Klasse 12 und erklärtem Berufswuns­ch „Schriftste­llerin“dabei half, eine eigene Geschichte zu erfinden. Für die Schüler vergingen diese beiden Schulstund­en wie im Flug.

Zum Abschluss stellten sich drei Schülerinn­en der Klassen Sechs einem Vorlesewet­tbewerb. Schon im Vorfeld wurden Emily Le Fosse (6a), Leni Teufel (6b) und Lena Weinert (6c) als Klassensie­ger ermittelt. Passend zum Tag war es in der Aula „mucksmäusc­henstill“, als die drei Lesekönigi­nnen vorlasen. Der Beifall ihrer Mitschüler entschied, wer den ersten Preis bekommen sollte. Keine einfache Entscheidu­ng, da alle drei sehr gut gelesen hatten. Am Ende durfte Lena Weinert schließlic­h den Buchpreis für ihre Vorlesekun­st mit nach Hause nehmen. Die Begeisteru­ng fürs Lesen und Schreiben wurde bei den Schülern geweckt. Nicht nur wegen Maus Frederick.

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FOTO: GL Die Schüler hören beim Vorlesewet­tbewerb aufmerksam zu.

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