Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Maus Frederick weckt Begeisterung fürs Lesen und Schreiben
Workshops und ein Vorlesewettbewerb im Gammertinger Gymnasium
GAMMERTINGEN - Am landesweiten Literatur-Lese-Fest „FrederickTag“hat sich auch in diesem Jahr das Gymnasium Gammertingen beteiligt. Alle Schüler der fünften und sechsten Klassen durften sich rund ums Buch selbst kreativ einbringen. Eine gespielte Ballade und ein Vorlesewettbewerb umrahmten die Workshops.
In der Aula des Gymnasiums trafen sich am Nachmittag alle Schüler der fünften und sechsten Klassen. Statt des gewöhnlichen Unterrichts stand „Frederick-Tag“auf dem Plan. Hildegard Butscher von der Fachschaft Deutsch begrüßte die Schüler mit dem Bilderbuch von Leo Lionni, das dem Tag den Namen gab: „Vor 20 Jahren hat die Stiftung Lesen den Frederick-Tag ins Leben gerufen, weil sie wollten, dass mehr gelesen wird.“Und so wie die kleine Maus Frederick sollen auch die Gammertinger Schüler Dichter werden. Denn Frederick wird zum Dichter ernannt, weil er Sonnenstrahlen und Farben statt Körner und Nüsse sammelt. Damit hilft er den anderen Mäusen über die Zeit der Not. „Ihr werdet euch wundern, wie ihr das schafft“, sagte Butscher.
Schüler zeigen, wie lebendig Literatur ist
Als Vorgeschmack darauf zeigten die Schüler der Klasse 7b, wie lebendig Literatur sein kann: Sie setzten die Ballade „Der Handschuh“von Friedrich Schiller szenisch um und erhielten dafür viel Beifall von den Jüngeren. Danach gingen die Schüler in jeweils zwei Workshops. Schon zuvor hatten sie sich in eine Liste eingetragen. Sie konnten unter fachkundiger Anleitung wie Profis eigene Texte schreiben. Hier entstanden Siebenzeiler zu eigenen Lieblingsorten oder Elfchen und Pyramidengedichte. Nebenan wurden Gedichte zum Frederick-Buch oder kunterbunte Herbstgedichte geschrieben. Ein Teil der Schüler setzte bekannte Fabeln szenisch um.
Mit Ideen der Schüler wurden diese sogar noch ergänzt. Sie konnten aber auch dem Rhythmus von Gedichten nachspüren und erfahren, was Gedichte mit Musik zu tun haben. Wer es lieber handwerklich wollte, konnte kunstvolle Schriftzüge zeichnen oder kleine Notizhefte selbst binden. Besonders spannend war es für die Jüngsten, dass mit Tabitha Teufel eine Schülerin der Klasse 12 und erklärtem Berufswunsch „Schriftstellerin“dabei half, eine eigene Geschichte zu erfinden. Für die Schüler vergingen diese beiden Schulstunden wie im Flug.
Zum Abschluss stellten sich drei Schülerinnen der Klassen Sechs einem Vorlesewettbewerb. Schon im Vorfeld wurden Emily Le Fosse (6a), Leni Teufel (6b) und Lena Weinert (6c) als Klassensieger ermittelt. Passend zum Tag war es in der Aula „mucksmäuschenstill“, als die drei Leseköniginnen vorlasen. Der Beifall ihrer Mitschüler entschied, wer den ersten Preis bekommen sollte. Keine einfache Entscheidung, da alle drei sehr gut gelesen hatten. Am Ende durfte Lena Weinert schließlich den Buchpreis für ihre Vorlesekunst mit nach Hause nehmen. Die Begeisterung fürs Lesen und Schreiben wurde bei den Schülern geweckt. Nicht nur wegen Maus Frederick.