Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Mozzarella-Produzent wartet auf Baugenehmi­gung

Pläne des Unternehme­rs Giovanni Melillo verzögern sich wegen Bedenken des Regierungs­präsidiums Tübingen

- Von Dirk Thannheime­r

HAID - Giovanni Melillo muss sich mit dem Bau seiner Produktion­sstätte für Mozzarella und einer Schaukäser­ei auf dem Gelände des leer stehenden Engel-Areals in Haid gedulden. Das Regierungs­präsidium Tübingen hat Bedenken wegen der Zufahrt auf die B 32 und wegen des Abfließens des Oberfläche­nwassers geäußert. „Wir sind aber optimistis­ch, dass Anfang November die Baugenehmi­gung erteilt wird“, sagt Bad Saulgaus Stadbaumei­ster Pascal Friedrich.

„Ich muss auf den roten Punkt warten, bis ich endlich loslegen kann“, sagt Giovanni Melillo, der seit Anfang des Jahres neuer Eigentümer des ehemaligen Gasthofs Engel in Haid ist. Lange Zeit war Melillo auf der Suche nach einem neuen Standort für seine Produktion. Ausschlagg­ebend für die Verlagerun­g von Hohentenge­n nach Bad Saulgau sei die Lage direkt an der Bundesstra­ße gewesen. Ab April 2018 wollte der Unternehme­r seinen bekannten Mozzarella in Haid herstellen und seine Produkte direkt vermarkten. Aber daraus wird nun nichts. „Die Zufahrt zur B 32 sollte zugemacht werden“, sagt Melillos Architekt Johannes Heinzler vom Architektu­rbüro SHS in Hohentenge­n. Heinzler sei überrascht gewesen, weil die Zufahrt nie ein Problem gewesen sei, solange dort die Gastronomi­e betrieben wurde.

Problem Oberfläche­nwasser

Die Ausgangssi­tuation ist jetzt aber eine neue, da eine andere Nutzung vorliegt, weil das Unternehme­n Latticini & Mozzarelle Melillo eine Produktion­sstätte betreibt und nicht nur eine Gastronomi­e. „Es wurden aber viele Gespräche mit den Behörden geführt, sodass die Zufahrt doch ermöglicht wird“, sagt Johannes Heinzler, was Pascal Friedrich bestätigt: es habe noch einen Abstimmung­sbedarf gegeben.

Geklärt werden musste auch der Abfluss des Oberfläche­nwassers, das in eine Wiese nebenan abgeleitet wird. „Auch dieses Problem musste gelöst werden“, sagt Architekt Heinzler, der die Zusammenar­beit mit der Stadt Bad Saulgau lobt, als nach einer Lösung gesucht werden musste. Sickermuld­en werden angelegt, in die das Oberfläche­nwasser in Zukunft fließen kann. „Wir bekommen das alles hin“, ergänzt Heinzler, der Melillo aufmuntern musste, nachdem seine Pläne in der Schublade bleiben mussten. „Das ärgert mich schon alles“, ergänzt Melillo, dessen Kunden und Lieferante­n sich darauf eingestell­t hatten, dass im April mit der Produktion begonnen wird.

Bis dahin bleibt sein Firmensitz in Hohentenge­n, wo er in einer Garage

1000 bis 1500 Liter Milch täglich verarbeite­t. Auf dem Engel-Areal hat Melillo die Möglichkei­t, die Produktion­sfläche auf 500 Quadratmet­er zu erweitern und damit die Produktion deutlich zu erhöhen – auf 3000 bis

4000 Liter Milch pro Tag. Geplant ist außerdem eine Schaukäser­ei, in der Melillo den Besuchern die Produktion­sschritte von der Milch bis zum fertigen Mozzarella-Käse zeigen kann. Zudem will der Unternehme­r einen Käseladen eröffnen, der der Direktverm­arktung seiner Produkte dienen soll.

Architekt Johannes Heinzler weiß bestens, dass Melillo so langsam die Geduld verliert, weil nichts vorangehe. „Ich habe einen vorzeitige­n Abbruch des Gebäudes beantragt“, so Heinzler, der davon ausgeht, dass kommende Woche die Bagger anrollen. Dann wird Melillo erst einmal wieder besser gelaunt sein.

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FOTO: ARCHITEKTU­RBÜRO SHS So soll das Areal in Haid aussehen, auf dem der Unternehme­r Giovanni Melillo eine Produktion­sstätte und eine Schaukäser­ei betreiben will. Allerdings liegt die Baugenehmi­gung noch nicht vor.
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FOTO: PRIVAT Giovanni Melillo

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