Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Mit Glück und viel Talent zur ersten CD
Der Singer/Songwriter Tommy Haug aus Herdwangen veröffentlicht sein erstes Album
HERDWANGEN/PFULLENDORF Der Traum, Musiker zu werden, packt Tommy Haug aus Herdwangen schon in der Kindheit. Doch was für viele ein Traum bleibt, wird für ihn immer mehr Realität: Er schreibt eigene Songs, versammelt eine Band hinter sich und schmeißt den Job als Industriekaufmann bei Alno. Am 24. November steht dem 24-Jährigen der bislang größte Höhepunkt seiner Karriere bevor – dann erscheint sein erstes Album „Hope“.
Viel Talent und viel Glück sind es offenbar, was Tommy Haug einigen anderen voraus hat. Zum Beispiel beim Schreiben der eigenen Songs – auf Englisch. „Ich kann meine Gefühle auf Englisch einfach besser ausdrücken als auf Deutsch“, sagt der 24-Jährige. Schon früh habe er angefangen, eigene Songs zu schreiben. Beim Musiksender MTV sah er sich außerdem regelmäßig auf Englisch geführte Interviews an. Und auch im Job waren die Fremdsprachenkenntnisse gefragt. Doch dieser Lebensabschnitt ist erst einmal Geschichte: Um sich auf die Musikkarriere zu konzentrieren, gab Tommy Haug die Arbeit als Industriekaufmann Anfang dieses Jahres auf.
So weit zum Talent. Bleibt die Sache mit dem Glück. Bei einem Winzerabend in Volkertshausen im Mai 2016 trifft Tommy Haug zufällig auf Johannes Feederle, der ihn bei seinem Auftritt fotografiert. Doch das ist nicht Feederles einzige Begabung: Er kommt aus einer musikalischen Familie, spielt mehrere Instrumente. „Mit Johannes habe ich denjenigen gefunden, den ich musikalisch immer gesucht habe“, sagt Haug. Die beiden arbeiten immer enger zusammen, im Januar 2017 spielt Feederle die Schlagzeug-Parts für Tommy Haugs erstes Album ein.
Der nächste glückliche Zufall: Johannes Feederle kennt mit Felix Birsner einen Musiker, Produzenten und Tontechniker mit eigenem Studio in Bonndorf im Schwarzwald. Birsners Terminkalender ist rappelvoll und so liegen die Arbeiten für Tommy Haugs Album erst einmal auf Eis. Doch im Sommer nehmen sie wieder Fahrt auf. Die Musiker nehmen die Parts für Akustik-Gitarre, Gesang, Bass, Bläser und weitere Instrumente auf. „Mir war wichtig, dass richtige Instrumente zum Einsatz kommen – nur mit den Streichern wäre es zu kompliziert geworden“, sagt Haug.
Die Band als Familie
Inzwischen sind die zwölf Titel aufgenommen und abgemischt. Die CD wird in den nächsten Tagen fertig und dann nicht nur physisch, sondern auch bei Streaming- und Download-Diensten verfügbar sein. Musikalisch seien die Beteiligten immer wieder auf einen Nenner gekommen, sagt Tommy Haug. „Jeder hat seine eigene Meinung und seinen eigenen Geschmack. Aber der Zusammenhalt in der Band ist trotzdem so stark wie in einer Familie.“
Musikalisch gesehen sei „Hope“ein abwechslungsreiches Album geworden, sagt Haug. Mal sei nur eine Akustikgitarre zu hören, mal gehe es mit mehreren Instrumenten deutlich klangvoller zu. „Und manchmal fehlt die akustische Gitarre komplett.“In den Texten widmet sich der 24-Jährige den elementaren Themen des Lebens: „Glaube, Liebe, Hoffnung – auch wenn das biblischer klingt als es gemeint ist.“Wer aber ein Dutzend gefälliger Liebeslieder erwartet, wird enttäuscht. Auch um Tod und Krieg geht es auf „Hope“.
Noch im Laufe dieses Jahres will Tommy Haug die Songs des Albums live vorstellen – zum Teil solo, zum Teil mit seiner Band. Diese besteht aus Johannes Feederle (Gitarre), Phil Häusler (Bass) und Stephan „Picco“Döfferer (Schlagzeug).
Bei einem Konzert am Samstag, 18. November, in der Zehntscheuer in Ravensburg stellt Tommy Haug sein Album „Hope“vor. Am gleichen Abend steht außerdem Songschreiber Michel Stirner auf der Bühne. Los geht’s um 20 Uhr.