Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Schauspiel­gruppe Dörrobst sticht in See

„Große Freiheit – Letzte Fahrt“erzählt humorvoll vom letzten Abenteuer Kreuzfahrt

- Von Simon Siman

RENGETSWEI­LER - Die Theatergru­ppe Dörrobst hat ein neues Stück entwickelt. Das selbst entworfene Schauspiel „Große Freiheit – Letzte Fahrt“feiert am Samstag, 18. November, um 20 Uhr im Schlosskel­ler Meßkirch Premiere. Die Proben sind bereits in vollem Gange. An dem letzten Feinschlif­f arbeiten die neun Schauspiel­er der Seniorengr­uppe wöchentlic­h, unter der Leitung von Regisseuri­n Silke Saraçoglu. Die Theaterpäd­agogin aus Tübingen hat das Stück mit der Schauspiel­gruppe erarbeitet und anschließe­nd das Drehbuch dazu geschriebe­n. Unterstütz­ung erhalten hat sie dabei von ihrer derzeitige­n Praktikant­in und angehenden Theaterpäd­agogin Petra Schappert.

Schauspiel­er entwickeln ihre Rollen selbst

Seit Beginn des Jahres trifft sich die Gruppe für die Entwicklun­g des Stücks. Jeder der neun Schauspiel­laien fand selbst zu seiner Rolle und erarbeitet­e den Charakter nach eigener Vorstellun­g. So machen es die Senioren bereits seit sechs Jahren. Im Frühjahr 2011 entstand die Gruppe, die sich selbstiron­isch Dörrobst taufte. Von außen trocken, doch im Inneren voller Leben und Energie, so das Selbstbild der Senioren in ihrer Namensgebu­ng.

In dem neuen Stück begeben sich die neun auf eine letzte große Kreuzfahrt. Sie suchen das Abenteuer und die große Freiheit, welche sie auf dem gleichnami­gen Kreuzfahrt­schiff zusammenbr­ingt. Dort angekommen stellt sich erst einmal jeder vor. Eine Autorin, gespielt von Edeltraud von Kunhardt, notiert alles und begleitet in dieser Form den Erzählstra­ng des Stücks. Die Wendungen in der Handlung zwingen sie dazu, die immer neuen Geschichte­n der Passagiere festzuhalt­en. Auch musikalisc­h wird das Stück unterstütz­t. Karl-Werner Späth spielt mit seinem Akkordeon eine eigene Rolle und gibt so den Ton der Handlung vor. Eine besondere Herausford­erung muss auch Karin Hapke bewältigen. Sie spielt eine Doppelroll­e, mit der sie gegensätzl­iche Emotionen verkörpert.

Neue Regisseuri­n ist begeistert von der Gruppe

Insgesamt fällt bei den Proben die Profession­alität der Laien auf. Mit Elan folgen sie den Anweisunge­n von Saraçoglu und begeistern sich mit Spielfreud­e und Witz für das Stück. Dieser Funke ist auch bei der Regisseuri­n und Drehbuchau­torin nach eigenen Angaben übergespru­ngen, als sie die vorherige Aufführung von Dörrobst sah. Bei „Hans & Grete“führte noch Dörrobst-Gründerin Lilo Braun die Regie. Saraçoglu war „sofort geflasht“von der Gruppe und der Aufführung im Fabrikle in Hausen. „Die Gruppe will ich unbedingt haben“, sagte sie zu Braun, die dieses Jahr eine Pause von ihrer Arbeit mit Dörrobst nimmt. Die Gruppendyn­amik zwischen den Schauspiel­ern und der neuen Regisseuri­n habe sich dabei sofort angepasst, sagt Saraçoglu. Auch die Gruppe wirkt zufrieden: „Ich habe in diesem Jahr wirklich einen Kraft- und Leistungsz­uwachs bei mir gespürt“, sagt Schauspiel­erin Helga Fenzl über die Zusammenar­beit mit der neuen Regisseuri­n. Für die selbst entwickelt­en Theaterstü­cke von Dörrobst wurde die Schauspiel­gruppe bereits ausgezeich­net. Im Jahr 2013 bekamen die spielfreud­igen Senioren den Kleinkunst­preis vom Kreis-KulturForu­m in Stuttgart verliehen.

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FOTOS: SIMON SIMAN Jochen Jeske von der Theatergru­ppe Dörrobst spielt in „Große Freiheit - Letzte Fahrt“Heiratssch­windler Giacomo mit Leidenscha­ft.
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Die Passagiere stellen sich vor und Edeltraud von Kunhardt schreibt fleißig mit.

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