Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Niederländer Groener wird ab 2018 Bundestrainer
HAMBURG (SID) - Medaillenmacher folgt Aufbauhelfer: Wunschkandidat Henk Groener (57) wird zum Jahreswechsel die Nachfolge von Michael Biegler antreten und ab 2018 Bundestrainer der deutschen Handball-Frauen. Der hoch dekorierte Niederländer soll die Auswahl des Deutschen Handballbundes zunächst bis zu den Olympischen Spielen 2020 in Tokio betreuen. „Mit Henk Groener haben wir einen herausragenden Bundestrainer für unsere Frauen-Nationalmannschaft verpflichtet. Damit stellen wir über die WM 2017 hinaus Kontinuität auf internationalem Top-Niveau sicher“, sagte DHB-Präsident Andreas Michelmann. Biegler hört nach der WM im eigenen Land (1. bis 17. November) auf eigenen Wunsch auf und arbeitet ab 1. Januar 2018 für MännerBundesligist SC DHfK Leipzig.
Groener, der in der Szene einen ausgezeichneten Ruf genießt und in den letzten Jahren mit einem kleinen Handball-Wunder in Oranje für Furore gesorgt hatte, setzte sich in einem verbandsinternen Casting gegen namhafte Mitbewerber aus dem Männerbereich durch. Nach intensiven DHBGesprächen mit den Kandidaten Groener, Emir Kurtagic, bis März 2017 langjähriger Trainer des VfL Gummersbach, und Markus Gaugisch, ehemaliger Trainer des TV Neuhausen und des HBW Balingen-Weilstetten, fiel die Wahl auf den Niederländer.
„Wir sind froh, diese Personalfrage deutlich vor der WM im eigenen Land beantwortet zu haben. Jetzt gilt unser aller Augenmerk wieder zu 100 Prozent den Ladys, die mit Bundestrainer Michael Biegler und Sportdirektor Wolfgang Sommerfeld im Dezember die Finalrunde der WM erreichen wollen“, sagte Michelmann.
Der frühere Nationalspieler Groener hatte von 2009 bis 2016 die Niederländerinnen betreut und sie sukzessive in die Weltspitze geführt. Sowohl bei der letzten WM 2015 als auch bei der EM 2016 schaffte das niederländische Team den Sprung ins Endspiel. Die beiden Silbermedaillen waren die einzigen Podiumsplätze in der Geschichte des niederländischen Handballs. Bei Olympia in Rio landeten die Niederlande auf Rang vier.