Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Geplättet
Erinnert sich noch jemand an den wunderbaren Schauspieler David Niven? Egal, ob er im „Rosaroten Panther“den NobelGauner Sir Charles Lytton, im „Superhirn“das Superhirn oder in „Tod auf dem Nil“den eleganten Colonel Johnny Race verkörperte, man hätte sich nicht gewundert, wenn er sich über eine schlecht gebügelte Unterhose beschwert hätte.
Womit wir beim Thema und mitten im Hotel Mama wären: Skilegende Rosi Mittermaier-Neureuther bügelt nämlich ihrem Sohn Felix Neureuther tatsächlich bis heute die Unterhosen. Und nicht nur ihm, sondern auch seinen Sportkollegen, wenn sie im schönen Partenkirchen zu Gast sind. „Sie essen mit uns, ich wasche ihnen die Wäsche“, erzählte die 67-Jährige. „Das ist völlig normal.“
Klar, das hätte ein Muttersöhnchen wie Alberto Tomba wahrscheinlich auch gesagt. Doch für manchen jungen Mann aus kulturlosen Ländern war dies doch eine neue Erfahrung. „Ted Ligety, der Amerikaner, der hat in seinem Leben noch nie die Unterhosen gebügelt bekommen – bei Rosi sind seine Unterhosen gebügelt“, plauderte Gatte Christian Neureuther aus.
Für alle, die sich fragen, warum die Unterhose überhaupt gebügelt werden muss, hat GoldRosi auch eine gute Erklärung: „Gerade die Boxershorts kringeln sich doch immer ein, dann sehen sie nicht mehr schön aus.“Und Zeit hat Frau Mittermaier-Neureuther genug. Sie könne „wunderbar nebenbei bügeln“, wenn sie im Fernsehen Sport anschaue. Am Wochenende geht in Sölden der Ski-Weltcup los – und demnächst zeigen ARD und ZDF ja wieder samstags und sonntags live von morgens bis abends jeden Wintersportler, der nicht bei fünf auf dem Baum ist. Wahrscheinlich werden dann bei Rosi auch noch Socken und Putzlumpen geplättet. (jos)