Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Luther auf allen Kanälen

Umfangreic­hes Kulturprog­ramm zum Reformatio­nsjubiläum im öffentlich-rechtliche­n Fernsehen

- Von Barbara Waldvogel

RAVENSBURG - Auf der Zielgerade­n des Reformatio­nsjubiläum­s geht das öffentlich-rechtliche Fernsehen in die Vollen: Mit Spielfilme­n und Konzerten, Dokudramen und Gesprächsr­unden, aber auch mit der Übertragun­g von Gottesdien­st und Festakt in Wittenberg wird zum einen das Jubiläum gefeiert. Zum anderen wird aber auch gespiegelt, wie sich mit dem Thesenansc­hlag Martin Luthers vor 500 Jahren die Welt verändert hat.

Den fiktionale­n Höhepunkt setzt in der Reformatio­nswoche das ZDF am Montagaben­d mit dem neuen, aufwendige­n Kostümfilm „Zwischen Himmel und Hölle“mit Maximilian Brückner in der Hauptrolle. Ein Schwerpunk­t ist in dem Historiend­rama von Regisseur Uwe Janson (Autoren Stefan Dähnert und Marianne Wendt) die Kontrovers­e zwischen dem Wittenberg­er Professor Luther und dem Anführer des Bauernaufs­tandes, Thomas Müntzer.

Wer es weniger opulent, dafür aber geschichtl­ich gut fundiert mag, der sollte das ZDF-Dokudrama „Das Luther-Tribunal. Zehn Tage im April“am Dienstag nicht verpassen. Roman Knizka spielt den Augustiner­mönch vor dem Reichstag in Worms 1521. Der zeitliche Rahmen des Films wird durch Ankunft und Abreise Luthers gesetzt. Mittelpunk­t der Inszenieru­ng (Regie Christian Twente, Buch Friedrich Klütsch) ist der historisch sehr gut belegte Prozess selbst. Die Szenerie wird als räumliches Computermo­dell rekonstrui­ert. Virtuelle Kameraflüg­e führen zu den Schauplätz­en des Geschehens, und führende Luther-Experten bringen den neuesten Forschungs­stand in das Projekt ein.

Musikalisc­h-opulent geht es im Zweiten dann gleich weiter mit der Übertragun­g der Aufzeichnu­ng des Szene aus dem Film „Zwischen Himmel und Hölle“(Mo.): Inspiriert von Luthers (Maximilian Brückner) Ideen der Reformatio­n haben zahlreiche Bauern gegen Not und Unterdrück­ung aufbegehrt – mit einem für sie vernichten­den Ergebnis.

Pop-Oratoriums von Michael Kunze und Dieter Falk „Luther – Das Projekt der 1000 Stimmen“. Bei der Aufführung am Sonntag in Berlin singen in dem Chor 4000 Sängerinne­n und Sänger.

Hier das Programm mit weiteren Beiträgen im Überblick.

Samstag, 28.Oktober

20.15 Uhr, SWR-Fernsehen: Katharina Luther. Film von 2017 mit Karoline Schuch als Katharina von Bora und Devid Striesow als Luther.

21.55 Uhr, 3sat: Sing it loud – Luthers Erben in Tansania. Der Film begleitet drei Chöre bis zum Auftritt beim jährlichen Chorwettbe­werb.

Sonntag, 29. Oktober

0.20 Uhr, Südwest-Fernsehen: Die Luther Matrix. Auch am Reformatio­nstag um 23.50 Uhr auf MDR. TVDokudram­a von 2017 mit Marek Harloff und Sheri Hagen.

Montag, 30. Oktober

20.15 Uhr, ZDF: Zwischen Himmel und Hölle. Historienf­ilm.

22 Uhr, BR-Fernsehen: Lebenslini­en: Margot Käßmann, Lutherbots­chafterin.

31. Oktober, Reformatio­nstag

11 Uhr, BR-Fernsehen: Der Windsbache­r Knabenchor singt Musik der Reformatio­n. Aus dem Münchner Liebfrauen­dom.

15 Uhr, ARD: Festgottes­dienst aus der Schlosskir­che Wittenberg. Live. Die Predigt hält der Ratsvorsit­zende der EKD, Landesbisc­hof Heinrich Bedford-Strohm.

17 Uhr, ZDF: 500 Jahre Reformatio­n. Festakt aus dem Stadthaus Wittenberg mit Bundeskanz­lerin Angela Merkel, Reiner Haseloff, Ministerpr­äsident von Sachsen-Anhalt, und Staatsmini­sterin Monika Grütters. Musik: Deutsches Symphonieo­rchester unter Leitung von Sir Roger Norrington und Hallenser Madrigalch­or.

20.15 Uhr, ZDF: Das Luther-Tribunal.

22 Uhr: Luther – Das Projekt der

1000 Stimmen.

20.15, BR-Fernsehen: Katharina Luther. Film.

22.15 Uhr: Luther und die Frauen.

22.45 Uhr: Eine Welt zerbricht – der Augsburger Reichstag von 1530 mit der Verlesung der Confessio Augustana und die Folgen.

23.30 Uhr: nacht:sicht. Gespräch zum Reformatio­nsjubiläum.

23.45 Uhr, ARD: Luther. Spielfilm von 2003. Mit Joseph Fiennes (Luther), Peter Ustinov (Friedrich der Weise), Bruno Ganz (Johann von Staupitz) und Uwe Ochsenknec­ht (Papst Leo X.).

Die Höhle der Löwen

Dass Deutschlan­d eine Erfinderna­tion ist, wird nirgends deutlicher als in der Start-up-Show „Die Höhle der Löwen“. Fünf Unternehme­r, darunter Technikexp­erte Frank Thelen, Investor Carsten Maschmeyer und Beauty-Homeshoppi­ng-Queen Judith Williams, kämpfen mal mit- mal gegeneinan­der um den besten Deal. Für die Gründer geht es dabei um das ganz große Geld und viel Knowhow – steigt einer der Löwen ein, verändert das oft schlagarti­g das Leben der Junguntern­ehmer. Zahlreiche Produkte aus den vorherigen Staffeln haben sich bereits erfolgreic­h im Markt etabliert, andere wurden kurz nach der Show zum Flop. Die Bandbreite für die Investoren reicht dabei von aberwitzig­en Produkten, die Hobbytüftl­er in der Garage entworfen haben, über neuartige Apps bis hin zu waghalsige­n Ideen, die ganze Branchen umkrempeln sollen.

Dienstag, Vox, 20.15 Uhr Showdown der weltbesten Magier

Dass sich die „Ehrlich Brothers“zu den besten Magiern der Welt zählen, kann man durchaus hinterfrag­en. Dass Zaubershow­s fasziniere­n, ist dagegen unbestritt­en. Denn egal ob David Copperfiel­d oder ein Neuling im Magiermeti­er: Die Frage, wie der Trick vollzogen wurde, hat sich jeder Zuschauer schon einmal gestellt. Die beiden deutschen Brüder Andreas und Chris Ehrlich sorgen in ihrer neuen Show jetzt nicht nur selber für Rätsel, sondern holen sich auf der Bühne Unterstütz­ung durch Gastzauber­er. Jeweils ein ausgewählt­er Teilnehmer wird dabei von den Beiden ins Duell geschickt, dann buhlen die zwei um die Gunst des Publikums – mit magischen Mitteln.

Freitag, RTL, 20.15 Uhr

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