Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
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VERINGENSTADT - Die Platzkapazität im Veringenstädter Rathaus soll optimiert werden, ein zusätzlicher Arbeitsplatz für einen Auszubildenden soll geschaffen, das Bürgerbüro soll vergrößert werden, ein Besprechungsraum wird benötigt. Deshalb machte sich der Gemeinderat ein Bild vor Ort und diskutierte intensiv den von Architekt Jürgen Gaiser vom Büro Planquadrat vorgestellten Umbauplan.
Das älteste Rathaus Hohenzollerns ist in Veringenstadt beheimatet. Das besondere Fachwerkhaus hat sich im Innenbereich den Charme seiner Historie bewahrt, eine gelungene Kombination von neuen Elementen harmonierten mit jahrhundertealten Eichenbalken. Im zweiten Obergeschoss ist das Heimatmuseum mit dem legendären Hexenhemd der Bader-Ann beheimatet. Im ersten Obergeschoss sowie im Erdgeschoss befindet sich die städtische Verwaltung.
Mit der Schaffung des Hauptamtes vor knapp einem Jahr wurde das geräumige Bürgermeisterzimmer halbiert, um für Hauptamtsleiterin Alexandra Hepp ein Büro zu schaffen. Das Besprechungszimmer, welches im Bürgermeisterzimmer integriert war, fiel somit weg. Im Erdgeschoss zeichnet sich ebenfalls Platzknappheit ab. Mit Ausbildungsleiterin Alexandra Hepp soll im Jahr 2019 ein Ausbildungsplatz für eine Verwaltungsfachangestellte angeboten werden, deren Arbeitsplatz im Erdgeschoss beim Bürgerbüro integriert wird. Doch dafür ist das ohnehin schon sehr beengte Bürgerbüro schlichtweg zu klein. „Wenn mehrere Leute kommen, beispielsweise bei einem Trauerfall, dann muss sich eine Person ganz ins Eck stellen, damit wir die Tür schließen können“, erklärt Verwaltungsfachangestellte Linda Wannenmacher.
Der weitere Arbeitsplatz im Erdgeschoss im hinteren Bereich ist die Stadtkasse und mit Sabrina Bogoslav besetzt. Dieser Raum ist komplett abgeschottet und ohne Tageslicht. „Ein untragbarer Zustand eines Arbeitsplatzes“, erklären Bürgermeister Armin Christ und Architekt Jürgen Gaiser.
In einem dreimonatigen Prozess hat der Architekt zusammen mit dem Rathausteam einen Lösungsvorschlag zur Umgestaltung erarbeitet. „Das Rathaus ist optisch wunderschön, aber nicht funktional“, schickte Gaiser vorweg. Die Längsfront der Büroräume soll um 1,30 Meter in die Eingangshalle versetzt und mit einer Glasfront versehen werden, helle Räume mit visueller Kommunikation können entstehen. Die Registratur wird komplett ausgebaut und ausgelagert, was weitere Bürofläche bedeutet. Zwischen den beiden Büros kann ein Besprechungsraum mit Teeküche entstehen, der zusätzlich auch als Sozialraum für die Angestellten dienen kann. „Wir zwängen uns in der Mittagspause um einen Schreibtisch und essen da“, sagt Mona Straub.
Die grobe Kostenschätzung für die Umbaumaßnahme prognostizierte der Architekt auf 69 000 Euro. Die Stadträte waren sich unisono einig, dass dringender Handlungsbedarf bestehe, denn der Wohlfühlfaktor für die Angestellten genieße oberste Priorität. „Die Mitarbeiter brauchen optimale Arbeitsbedingungen“, so Werner Hein. Uneinigkeit herrschte dagegen bei der Durchführung. „Es ist viel Geld für ein paar Quadratmeter. Mit ausgegliederten Räumen, die angemietet werden könnten, wäre ein Befreiungsschlag möglich“, so die Meinung von Stadtrat Andreas Stauß. Andrea Topler erklärte, dass das Auslagern von Besprechungsräumen gang und gäbe sei, sie könne sich das gut vorstellen. Reinhold Heberle meinte, dass Mitarbeiter zusammengehören und nicht auf zwei Standorte verteilt werden dürfen.
Viele weitere Aspekte wurden eingebracht, sodass Jürgen Gaiser in der nächsten Sitzung weitere Varianten vorstellen soll. Dann soll ein abschließender Beschluss gefasst werden.