Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Historiker­in gibt bei Führungen Einblicke

Carmen Ziwes bereitet die Vergangenh­eit von Krauchenwi­es auf.

- Von Arno Möhl

KRAUCHENWI­ES – Mit dem Beitritt Krauchenwi­es zur Oberschwab­en Tourismus GmbH vor einem Jahr lag es aus Sicht von Bürgermeis­ter Jochen Spieß nahe, den Tourismus der Gemeinde mehr zu präsentier­en. Da kaum jemand im Ort die Geschichte des Orts besser kennt als Carmen Ziwes, bot sich eine Zusammenar­beit mit der Historiker­in an. Bei Führungen im Fürstliche­n Park hatte sie bereits Besuchern die außergewöh­nliche Rolle des Ortes als Residenzor­t vor Augen geführt. So sprach sie der Rathausche­f an, ob sie die Geschichte des Ortes und des Rathauses ebenfalls zum Thema einer Führung machen könnte. Ziwes stimmte zu und machte sich sogleich an die Ausarbeitu­ng der Führung.

Umfangreic­he Recherchen

Dabei profitiert­e sie von umfangreic­hen Recherchen, die sie anlässlich der Grundsanie­rung des Rathauses mit Fertigstel­lung im Jahr 2012 vorstellte und welche damals auf großes Interesse stießen. Der etwa 90-minütige Rundgang beginnt am Rathaus, der erste Halt ist in der Ortsmitte. Dort befand sich einst das Schul- und Gemeindeha­us – zugleich ein idealer Platz, um auf die ortsbildpr­ägenden Bauten der einstigen Residenz, vor allem aber auf die positiven Nebeneffek­te für die Ortsentwic­klung einzugehen. Handel, Handwerk und Gastronomi­e profitiert­en damals gleicherma­ßen von der fürstliche­n Nachbarsch­aft. Nach einem Abstecher zur Kirche und der einstigen Schule geht es zurück ins Rathaus. Das präsentier­t sich nach der Sanierung zwar als zeitgemäße­r Verwaltung­ssitz, die Geschichte­n, die Ziwes jedoch im Petto hat, sind allesamt packend und vielfach erheiternd.

Weitere Führungen angedacht

Über den ehemaligen Schul- und Verwaltung­sbau mit Arrestzell­e sind jede Menge Geschichte­n über Lehrer, Pfarrer, den Amtsarzt und Bürgermeis­ter erhalten geblieben. Besonders ein junger Lehrer, damals Provisor genannt, hatte sich mit den „Oberen“gerne angelegt. Nichteinha­ltung des Dienstwege­s, Grußpflich­tverletzun­g gegenüber dem Pfarrer und vieles mehr sind verbrieft und haben das Zeug zum bühnenreif­en Volksstück. Dass die Stadtführe­rin durch ihre historisch­e Kleidung den Sprung in die Vergangenh­eit visualisie­rte, versteht sich von selbst. Im Rathaus denkt man nun auch über weitere Themenführ­ungen nach.

Die erste Führung am 12. November um 14.30 Uhr bietet das Bildungswe­rk Krauchenwi­esRulfinge­n an. Die Führung ist öffentlich, eine Anmeldung ist nicht erforderli­ch. Die Führung ist ab sofort für Gruppen buchbar. Anmeldunge­n sind an die Rathauszen­trale unter Telefon 07576/ 9720 zu richten. Die Gruppengrö­ße sollte 40 nicht überschrei­ten. Informatio­nen zur Führung gibt es ab Januar auch auf der Homepage der Gemeinde (www.krauchenwi­es.de).

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FOTO: ARMÖ
 ?? FOTO: ARNO MÖHL ?? Carmen Ziwes plaudert bei ihrer Führung längst vergessene Geheimniss­e aus der Geschichte von Krauchenwi­es aus.
FOTO: ARNO MÖHL Carmen Ziwes plaudert bei ihrer Führung längst vergessene Geheimniss­e aus der Geschichte von Krauchenwi­es aus.

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