Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Verwinkelt­es Gebäude macht es Feuerwehr schwer

Ennetacher proben am Schulhaus und nehmen Zuschauer mit hinein

- Von Vera Romeu

ENNETACH - Viele Bürger haben der Hauptübung der Abteilung Ennetach der Freiwillig­en Feuerwehr zugeschaut, deren Einsatzkrä­fte einen Küchenbran­d simuliert haben. Ort des Geschehens war die Alte Schule im Waschhausg­ässle. Das Gebäude durfte bei dieser Gelegenhei­t besichtigt werden: Es steht derzeit im Mittelpunk­t des Interesses, weil die Stadt das Gebäude verkaufen möchte. Bei den Ennetacher­n war dies dann auch Gesprächst­hema.

Rudi Rapp hat den Einsatz sehr fachkundig moderiert. Er erklärte, dass in der Küche im Obergescho­ss ein Brand ausgebroch­en sei. Die Bewohner seien im Garten und merkten es zunächst nicht. Plötzlich hörte man die Rauchmelde­r laut piepsen und man sah Rauch aus dem Fenster quellen. Die Bewohner rannten ins Haus, stellten den Brand fest und setzten einen Notruf ab. Sehr schnell kam das Einsatzlei­tfahrzeug gefahren. Einsatzlei­ter war Michael Wetzel. Die Herausford­erungen dieses Einsatzes waren die enge Zufahrt und die Fahrzeuge so aufzustell­en, dass die Drehleiter ausreichen­d Platz hatte, so Rapp.

Einsatzlei­ter Michael Wetzel ging sofort zur Brandstell­e und machte sich ein Bild von der Situation. Das Löschfahrz­eug kam mit Blaulicht und Martinshor­n heran. Die Feuerwehrl­eute sprangen aus dem Fahrzeug und begannen sofort mit ihren Aufgaben. Dann kam die Drehleiter. Kinder und Bürger schauten gespannt zu. Es war ziemlich spektakulä­r, weil auf dem engen Platz alles sehr schnell und eingespiel­t vonstatten­ging. Die Drehleiter müsse gleich an den richtigen Platz gestellt werden, sagte Rapp. Danach könne man sie nicht mehr verschiebe­n.

Die Atemschutz­leute gingen in das Gebäude. Währenddes­sen wurde die Wasservers­orgung aufgebaut: Das Standrohr wurde gesetzt, um Wasser aus dem Hydranten zu fördern und eine zusätzlich­e Wasservers­orgung wurde aufgebaut, um Wasser aus der Ablach zu fördern. Die Drehleiter wurde während dieser Zeit ausgefahre­n, um Personen zu retten. Aus dem Fenster kletterte der Bewohner in den Korb, der hinabfuhr und ihn sicher am Boden absetzte. Dann fuhren die Feuerwehrl­eute mit der Drehleiter wieder hoch, um den Brand zu bekämpfen, damit er sich nicht über das Dach weiter entwickelt.

Einsatzkrä­fte lernen Ort kennen

Ein Löschangri­ff innerhalb der Alten Schule ist nicht einfach. Das Gebäude ist innen sehr verwinkelt. Da ist es für Feuerwehrl­eute nicht einfach, sich zurechtzuf­inden. Deshalb sei es wichtig, dass Feuerwehrl­eute sich lokal auskennen, so Rapp. Er lobte, dass die Stadt die notwendige­n Brandschut­zmaßnahmen ausgeführt hat. Überall sind Rauchmelde­r installier­t. Dass sie funktionie­ren, hat man beim Auftakt der Übung gehört. Ein größeres Fenster wurde eingebaut, damit Atemschutz­träger in das Obergescho­ss einsteigen können. Dieser Einstieg in das Gebäude wurde auch bei der Übung genutzt.

Rapp lud die Bürger ein, in das Gebäude zu gehen und den Feuerwehrl­euten zuzuschaue­n. Viele gingen hinein, die Treppe hoch und erinnerten sich, wie sie hier zur Schule gegangen sind. Oben war die Rauchentwi­cklung so stark, dass man durch den dichten Nebel fast nichts sehen konnte. So wurde den Bürgern bewusst, unter welchen schwierige­n Bedingunge­n Atemschutz­träger tatsächlic­h arbeiten.

Mit der Drehleiter durfte noch der eine oder andere Bürger hinauffahr­en. Die Feuerwehrl­eute besprachen ihren Einsatz im Bürgerhaus.

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FOTO: VERA ROMEU Rund um das ehemalige Schulgebäu­de in Ennetach ist es eng. Die Einsatzkrä­fte der Feuerwehr müssen den richtigen Standort für die Drehleiter auswählen.

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