Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Vierhändig und mit viel Talent
Schüler von Anna Walter zeigen im Schloss, was sie gelernt haben
MESSKIRCH – Das Konzept, Schüler für das vierhändige Spielen zu begeistern, ging auf: Beim großen Konzert der Schüler von Anna Walter sind die Konzentration, Disziplin und Freude an der Musik für das Publikum sichtbar geworden. Über eine Leinwand konnte das Publikum das Spiel der Hände mitverfolgen.
Die Pianistin und Musiklehrerin Anna Walter ist seit 2009 in Meßkirch und begeistert Schüler aller Altersklassen. Gemeinsam zogen sie unter Applaus ein und nahmen Platz. Der Renaissance-Festsaal des Meßkircher Schlosses bot dem außerordentlichen Konzert einen schönen Rahmen.
Andrea Bolz moderierte den Abend und wusste über jeden Musiker etwas zu erzählen. Den Auftakt machten die sechsjährige Alina Schischkowskij und der fünfjährige Noah Rebant mit einem „Rondo“von Anton Diabelli, das sie zupackend und sicher darboten. Dann wechselten sie die Seiten und boten die „Barcarole“von Jacques Offenbach mit weichem Anschlag.
Janna Zimmermann hatte bereits an dem Wettbewerb „Jugend musiziert“erfolgreich teilgenommen, zusammen mit Sofia Mazur, einem „energievollen Kind“, wie Andrea Bolz berichtete. Sie spielten mit einem guten Gefühl für Rhythmus und viel Elan eine „Sonatine“von Anton Diabelli.
Die nächste Schülerin Miriam Jung tanzt Ballett und bringt viel Enthusiasmus für das Klavier mit. Sie spielte mit Anna Walter eine „Sonatine“von Diabelli voller Eleganz und den „Trepak“aus dem Ballett Nussknacker von Peter Tschaikowsky. Tim Häusler spielt auch Gitarre und Cedric Bartl hat Chorerfahrung von den Rottenburger Domknaben. Zusammen spielten sie souverän ein bewegtes „Rondo“von Anton Diabelli.
Elisabeth Baron und Mara Ströhle sind Klassenkameradinnen und eng befreundet. Sie spielten schön phrasiert und ausdrucksvoll den „Blumenwalzer“von Peter Tschaikowsky und einen „Spanischen Tanz“von Natalia Smirnova.
Leon Luig tauche, so die Einführung von Bolz, und habe dabei bereits Haie gesehen, Noah Ströhle studiere nach einem Einser-Abitur technische Informatik. Brillant trugen sie eine klangvolle „Badinerie“von Johann Sebastian Bach vor und erfreuten das Publikum mit dem rhythmisch komplexen „Brasilianischen Karneval“von Natalia Smirnova.
Mutter und Tochter nehmen Unterricht
Sonja Marksteiner hat sich einen Traum erfüllt: Als sie ihr Töchterchen zu Anna Walter zum Unterricht brachte, nahm auch sie Unterricht. Sie spielte überaus schön und einfühlsam die „Nocturne“von Frederic Chopin und ließ die Melancholie des nächtlichen Zaubers entfalten.
Als Special Guest sagte Andrea Bolz die junge talentierte Sängerin Viktoria Matt aus Bad Saulgau an, die den zweiten Bundespreis bei Jugend Musiziert errungen hatte. Sie begeisterte das Publikum mit den Liedern „Dans un bois solitaire“von Wolfgang Amadeus Mozart und „Imagine“von John Lennon. Das Publikum dankte mit tosendem Applaus.
Nach der Pause spielte die vielseitig künstlerisch begabte Susanne Bolz zusammen mit Anna Walter die „Kleine Nachtmusik“von Wolfgang Amadeus Mozart. Präzise und leuchtend gestalteten sie das beliebte Werk.
Maxim Schmoll spielt neben Klavier auch Fußball und Theater. Zusammen mit Anna Walter bot er „Cuba“von Daniel Hellbach dar: Zwei Klaviere standen einander gegenüber und entfalteten ein beeindruckendes Klangerlebnis.
Virtuos spielten der Arzt Simon Fahrner und Anna Walter an zwei Klavieren das anspruchsvolle „Warschauer Konzert“aus dem Film Dangerous Moonlight. Der Saal füllte sich mit den Emotionen, die in dieser wunderbaren Musik zum Ausdruck kommen. Für den ekstatischen Tango und den beschwingten Walzer von Natalia Smirnova gab es jubelnden Applaus.
Schlussakkord des Konzertabends bildete das „Hallelujah“von Leonard Cohen, das alle Musiker mit ihren Müttern auf der Bühne sangen. Anna Walter und Simon Fahrner begleiteten sie. Zum Dank gab es für alle Künstler Blumensträuße und rote Rosen.