Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Heinrich Schuler wird Ehrenbürger in polnischer Partnerstadt
Izbica ehrt den ehemaligen Bürgermeisterstellvertreter von Winterlingen
WINTERLINGEN (sz) - Eine außergewöhnliche Ehre ist dem Vorsitzenden des deutsch-polnischen Partnerschaftskomitees der Gemeinde Winterlingen, Heinrich Schuler, zuteil geworden. Die polnische Partnergemeinde Izbica hat ihm das Ehrenbürgerrecht verliehen.
Der feierliche Festakt fand vor wenigen Tagen im Rathaus Izbica vor sämtlichen Gemeinderäten und der Gemeindeverwaltungsspitze statt. Bürgermeister Jerzy Lewczuk und die Ratsvorsitzende Wioletta Niedzwiecka überreichten Heinrich Schuler die außergewöhnliche Auszeichnung. Heinrich Schuler ist nunmehr der erste Ehrenbürger der Gemeinde Izbica.
In der Laudatio wurde Schulers Einsatz für die deutsch-polnische Schul- und Gemeindepartnerschaft als wichtige Punkte hin zur Aussöhnung und den Ausbau der freundschaftlichen Beziehungen zwischen Winterlingen und seiner südostpolnischen Partnergemeinde Izbica gewürdigt.
Damit habe sich Schuler in besonderem Maße verdient gemacht und durch seine langjährige verdienstvolle Arbeit zum Wohl der Gemeinde Izbica beigetragen.
Der neu ernannte Ehrenbürger hob hervor, dass beide Gemeinden die Partnerschaft im Bewusstsein der Geschichte eingegangen sind. Fast alle jüdischen Bürger, die vor dem Zweiten Weltkrieg mehr als 90 Prozent der Einwohner in Izbica ausmachten, seien von willigen Helfern des NS-Regimes in Izbica erschossen oder in die Vernichtungslager Belzec und Sobibor deportiert und dort ermordet worden. Winterlingen und Izbica hätten aus dem dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte gelernt. „Die Schul- und Gemeindepartnerschaft“, so Schuler weiter, „hat mit dazu beigetragen, dass viele der vormals stark ausgeprägten Ressentiments und Stereotypen zwischen Deutschen und Polen weitgehend beseitigt sind.“
„Winterlingen und Izbica haben aus dem dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte gelernt“, sagt Heiner Schuler.