Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
„Der Campus Galli hat sich absolut etabliert und stabilisiert“,
Saison endet morgen – Die 80 000-Besucher-Marke ist noch nicht ganz erreicht
sagt Campus-Galli-Geschäftsführer Hannes Napierala über die Mittelalterbaustelle bei Meßkirch. Am morgigen Sonntag endet dort die diesjährige Saison. Es kamen bisher fast 80 000 Besucher.
MESSKIRCH - Das Team des Campus Galli befindet sich auf der Zielgeraden: Am morgigen Sonntag endet die diesjährige Saison. Geöffnet hat die Klosterstadtbaustelle noch heute und morgen von 10 bis 17 Uhr. Das diesjährige Saisonziel von 80 000 Besuchern sei noch nicht ganz erreicht, aber man befinde sich knapp davor, sagt Campus-Galli-Geschäftsführer Hannes Napierala auf Anfrage der „Schwäbischen Zeitung“.
Damit ist die Saison 2017 die besucherstärkste seit der Eröffnung der Meßkircher Mittelalterbaustelle im Jahr 2013. Im vergangenen Jahr kamen rund 65 000 Besucher. Napierala hofft, die 80 000-Gäste-Marke dieses Wochenende zum Saisonfinale knacken zu können: „Das wäre eine Punktlandung. Wir sind hoffnungsvoll, dass es klappt.“
Zuletzt habe es mehrere Tage mit schlechtem Wetter und starkem Wind gegeben, was sich negativ auf den Besucherzustrom ausgewirkt habe. Napierala ist jedoch mit dem Gesamtverlauf der Saison hoch zufrieden: „Wir haben uns von 65 000 auf fast 80 000 Besucher gesteigert. Das entspricht einer Steigerung von knapp 20 Prozent.“Der besucherstärkste Tag war der 6. August. An diesem Tag wurde das Sommerfest gefeiert. 3387 Gäste kamen. „Das war der Wahnsinn.“Auch im kommenden Jahr soll es wieder ein Sommerfest geben.
Und Napierala geht davon aus, dass das Ende des Wachstums noch nicht erreicht sei. Zurzeit werde erörtert, wie das Saisonziel 2018 aussehen werde. Konkrete BesucherzahlPlanungen für nächstes Jahr könne der Campus-Galli-Geschäftsführer aber noch nicht nennen.
Aber nicht nur die reinen Besucherzahlen der zu Ende gehenden Saison geben Anlass zur Freude, auch auf der Baustelle laufe alles zufriedenstellend. „Unser Projekt hat sich absolut etabliert und stabilisiert.“Es wurden zudem viele Kongresse und Tagungen besucht. In der Saison sei buchstäblich ein „Schalter umgelegt“worden, sagt der Geschäftsführer: „Es läuft jetzt alles so, wie es sollte. Es gab keine Vorfälle, die wir völlig falsch eingeschätzt hätten. Wir sind wirklich dort angekommen,
sagt Geschäftsführer Hannes Napierala.
wo wir hin wollten.“Es wurden Bauten errichtet, die die nächsten Generationen überdauern sollen – so etwa zum Beispiel der ummauerte Obstgarten. „Wir sind in der Phase der Umsetzung des Klosterplans“, sagt Napierala.
Als nächstes Großprojekt soll eine Scheune errichtet werden. Die Gesamtkosten dafür belaufen sich auf etwa 500 000 Euro. Das Vorhaben hat kürzlich rund 301 000 Euro aus dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum erhalten. „Die Scheune ist in trockenen Tüchern“, sagt Napierala. Es fehle aber noch die Baufreigabe. Die Vorbereitungsarbeiten laufen bereits. Zu den handwerklichen Höhepunkten der diesjährigen Saison zählt Napierala die Chorschranken für die Holzkirche. Diese kunstvoll verzierten Balken trennen die Mönche in der Kirche von den Laien ab. „Das Flechtwerkmuster ist sehr schön geworden. Das freut mein Archäologenherz.“
Im nächsten Jahr stehen neben der Scheune auch die weiteren Arbeiten am Obstgarten auf dem Programm. Zudem soll eine neue Töpferwerkstatt errichtet werden. Und der mittelalterliche Glockenguss, der in der Vergangenheit mehrfach missglückte, soll 2018 vollendet werden. Neben dem Sommerfest werden auch immer wieder spezielle Handwerker zu Gast sein und so viele kleine Höhepunkte setzen.
„Wir sind wirklich dort angekommen, wo wir hin wollten“,