Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Frohnstetter Heimatmuseum wird eröffnet
Der Termin ist am morgigen Sonntag um 13.30 Uhr – Initiator der Einrichtung ist Hubert Seßler
FROHNSTETTEN - Mit der Eröffnung und Einweihung des Frohnstetter Heimatmuseums am morgigen Sonntag geht ein lang gehegter Wunsch der Ortsgruppe des Schwäbischen Albvereins in Erfüllung. Dass das Vorhaben überhaupt realisiert werden konnte, ist in erster Linie dem Initiator und Ideengeber des Heimatmuseums, Hubert Seßler, zu verdanken. Er hat als Kulturwart des Frohnstetter Albvereins mit hohem persönlichem Einsatz diese Sammlung historischer Kleinode aus der Frohnstetter Ortsgeschichte zusammengestellt.
Schon seit Jahrzehnten gilt Hubert Seßler weit über die Gemeindegrenzen hinaus als profunder Kenner der Geschichte seines Heimatdorfes. Sein Rat und Wissen sind immer wieder auch von Experten gefragt. So war es eigentlich eine logische Konsequenz, dass sich bei ihm über die Jahre viele Dokumente, Bilder und Karten, aber auch zahlreiche alte bäuerliche Werkzeuge und Utensilien ansammelten. Schnell war der Gedanke geboren diese Exponate in einem kleinen Museum auszustellen und für die Nachwelt zu erhalten.
Hier bot sich zunächst der Bühnenraum im alten Rathaus an, das von der Ortsgruppe als Vereinshaus genutzt wird. Hier widmete sich Hubert Seßler auch seinem besonderen Steckenpferd, der Sammlung alter Frucht- und Mehlsäcke aus Frohnstetten und der ganzen Region, die mittlerweile auf 120 Ausstellungsstücke angewachsen ist. Schon bald stieß man mit den Räumen im alten Rathaus aber an die Grenzen der Aufnahmekapazität und man begab sich auf die Suche nach Alternativen. Nach der Auflösung der Frohnstetter Grundschule boten die ehemaligen Werkräume im Keller optimale Voraussetzungen für die Einrichtung des Heimatmuseums. Nachdem auch die Gemeinde Stetten spontan ihre Zustimmung signalisiert hatte, stand der Realisierung des Projekts nichts mehr im Wege.
Zusammen mit seinem Helfer Herbert Dreher sowie mit Unterstützung der Vorstandschaft des Albvereins richtete Seßler die neuen Räume über drei Jahre hinweg her, renovierte und bestückte sie schließlich mit zahllosen Exponaten, die sich inzwischen bei ihm angehäuft hatten. Die Sammlung wurde zunächst thematisch gegliedert, um anschließend in mühevoller Kleinarbeit die historischen Hintergründe und Zuordnungen der Ausstellungsstücke zu prüfen und zu recherchieren.
Wichtige Informationen zu verschiedenen Themenbereichen wurden schriftlich festgehalten und erleichtern jetzt dem Besucher die Orientierung. Neben zahlreichen landwirtschaftlichen Geräten aus der Zeit vor der Motorisierung, wie Leiterwagen, Kummet, Rechen und Sicheln, sind auch Gegenstände aus bäuerlichen Haushalten sowie alte Werkzeuge von örtlichen Handwerkern zu bewundern. Kopien alter Herrschaftskarten sind in der Sammlung ebenso vertreten wie Ackerfunde von Münzen, Ringen, Uniformknöpfen und historischen Werkzeugen, die Hubert Seßler in selbst zusammengebauten Glasvitrinen untergebracht hat. „Jeder, der sich für die Frohnstetter Geschichte interessiert, wird bei einem Rundgang so manches Neue und Unbekannte über sein Heimatdorf entdecken und erfahren können“, sagt Seßler. Am Sonntag besteht hierzu bei der Eröffnungsund Einweihungsfeier ausgiebig Gelegenheit. Nach dem offiziellen Teil ab 13.30 Uhr in der Hohenzollernhalle und der anschließenden Einweihung durch Gemeindereferentin Elke Gehrling steht das neue Heimatmuseum zur Besichtigung offen.