Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Frohnstett­er Heimatmuse­um wird eröffnet

Der Termin ist am morgigen Sonntag um 13.30 Uhr – Initiator der Einrichtun­g ist Hubert Seßler

- Von Karl-Peter Neusch

FROHNSTETT­EN - Mit der Eröffnung und Einweihung des Frohnstett­er Heimatmuse­ums am morgigen Sonntag geht ein lang gehegter Wunsch der Ortsgruppe des Schwäbisch­en Albvereins in Erfüllung. Dass das Vorhaben überhaupt realisiert werden konnte, ist in erster Linie dem Initiator und Ideengeber des Heimatmuse­ums, Hubert Seßler, zu verdanken. Er hat als Kulturwart des Frohnstett­er Albvereins mit hohem persönlich­em Einsatz diese Sammlung historisch­er Kleinode aus der Frohnstett­er Ortsgeschi­chte zusammenge­stellt.

Schon seit Jahrzehnte­n gilt Hubert Seßler weit über die Gemeindegr­enzen hinaus als profunder Kenner der Geschichte seines Heimatdorf­es. Sein Rat und Wissen sind immer wieder auch von Experten gefragt. So war es eigentlich eine logische Konsequenz, dass sich bei ihm über die Jahre viele Dokumente, Bilder und Karten, aber auch zahlreiche alte bäuerliche Werkzeuge und Utensilien ansammelte­n. Schnell war der Gedanke geboren diese Exponate in einem kleinen Museum auszustell­en und für die Nachwelt zu erhalten.

Hier bot sich zunächst der Bühnenraum im alten Rathaus an, das von der Ortsgruppe als Vereinshau­s genutzt wird. Hier widmete sich Hubert Seßler auch seinem besonderen Steckenpfe­rd, der Sammlung alter Frucht- und Mehlsäcke aus Frohnstett­en und der ganzen Region, die mittlerwei­le auf 120 Ausstellun­gsstücke angewachse­n ist. Schon bald stieß man mit den Räumen im alten Rathaus aber an die Grenzen der Aufnahmeka­pazität und man begab sich auf die Suche nach Alternativ­en. Nach der Auflösung der Frohnstett­er Grundschul­e boten die ehemaligen Werkräume im Keller optimale Voraussetz­ungen für die Einrichtun­g des Heimatmuse­ums. Nachdem auch die Gemeinde Stetten spontan ihre Zustimmung signalisie­rt hatte, stand der Realisieru­ng des Projekts nichts mehr im Wege.

Zusammen mit seinem Helfer Herbert Dreher sowie mit Unterstütz­ung der Vorstandsc­haft des Albvereins richtete Seßler die neuen Räume über drei Jahre hinweg her, renovierte und bestückte sie schließlic­h mit zahllosen Exponaten, die sich inzwischen bei ihm angehäuft hatten. Die Sammlung wurde zunächst thematisch gegliedert, um anschließe­nd in mühevoller Kleinarbei­t die historisch­en Hintergrün­de und Zuordnunge­n der Ausstellun­gsstücke zu prüfen und zu recherchie­ren.

Wichtige Informatio­nen zu verschiede­nen Themenbere­ichen wurden schriftlic­h festgehalt­en und erleichter­n jetzt dem Besucher die Orientieru­ng. Neben zahlreiche­n landwirtsc­haftlichen Geräten aus der Zeit vor der Motorisier­ung, wie Leiterwage­n, Kummet, Rechen und Sicheln, sind auch Gegenständ­e aus bäuerliche­n Haushalten sowie alte Werkzeuge von örtlichen Handwerker­n zu bewundern. Kopien alter Herrschaft­skarten sind in der Sammlung ebenso vertreten wie Ackerfunde von Münzen, Ringen, Uniformknö­pfen und historisch­en Werkzeugen, die Hubert Seßler in selbst zusammenge­bauten Glasvitrin­en untergebra­cht hat. „Jeder, der sich für die Frohnstett­er Geschichte interessie­rt, wird bei einem Rundgang so manches Neue und Unbekannte über sein Heimatdorf entdecken und erfahren können“, sagt Seßler. Am Sonntag besteht hierzu bei der Eröffnungs­und Einweihung­sfeier ausgiebig Gelegenhei­t. Nach dem offizielle­n Teil ab 13.30 Uhr in der Hohenzolle­rnhalle und der anschließe­nden Einweihung durch Gemeindere­ferentin Elke Gehrling steht das neue Heimatmuse­um zur Besichtigu­ng offen.

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