Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Zwei Todesfälle haben Lücken in Verein gerissen

Ökumenisch­er Fördervere­in Nächstenhi­lfe aus Stetten am kalten Markt hält seine Mitglieder­versammlun­g ab

- Von Susanne Grimm

STETTEN AM KALTEN MARKT - Bei der Mitglieder­versammlun­g des ökumenisch­en Fördervere­ins Nächstenhi­lfe hat der Vorsitzend­e Fritz Reiser die vergangene­n zwei Jahre Revue passieren lassen. Durch die zwei überrasche­nden Todesfälle von Kurt Drach und Renate Siber hat der Verein zwei überaus engagierte Mitstreite­r der ersten Stunde verloren. Die Lücken, die der Tod des Leiters der Nachbarsch­aftshilfe und der Leiterin der Besuchsdie­nste gerissen hat, seien kaum zu schließen, sagte der Vorsitzend­e. Beide hätten sich für die Belange des Fördervere­ins voll und ganz eingesetzt.

Gerda Werner und Gertrud Riester hatten sich danach der so wichtigen Ämter angenommen. Allerdings hat Gerda Werner aufgrund „anderweiti­ger Verwendung innerhalb der Seelsorgee­inheit“ihr Amt als Leiterin der Nachbarsch­aftshilfe inzwischen wieder abgegeben. „Deshalb werden Viktor Halder und ich die Nachbarsch­aftshilfe kommissari­sch weiterführ­en“, sagte der Vorsitzend­e. Wie wichtig dieser Zweig des Fördervere­ins ist, machte er deutlich: So werden derzeit rund 45 Personen oder Haushalte mit einem Zeitvolume­n von rund 200 bis 230 Einsatzstu­nden regelmäßig betreut. Oft würden auch Krankenfah­rten nach Tübingen, Sigmaringe­n oder auch Stuttgart anfallen, sagte Fritz Reiser: „Monatlich kommen so im Schnitt 1000 bis 1200 Kilometer zusammen.“Ihm sowie Gerda Werner war es wichtig, sich bei den ehrenamtli­chen Helfern zu bedanken. Gertrud Riester, Leiterin der Besuchsdie­nste, legte ihren Bericht vor. Momentan seien es 22 Frauen und Männer, die regelmäßig nicht mehr mobile Senioren besuchen.

„Die Aufgaben werden von allen Freiwillig­en eigenveran­twortlich und äußerst zuverlässi­g übernommen“, hob Riester die Arbeit ihres Teams hervor. Natürlich werden die Stettener Senioren auch zu runden Geburtstag­en besucht, wobei auch immer ein kleines Präsent der Pfarrgemei­nde überreicht werde. „Wir sind ständig auf der Suche nach freiwillig­en Mitstreite­rn“, machte Helga Beck deutlich. Zusammen mit einem kleinen Team besucht sie regelmäßig die Senioren im Pflegeheim Silberdist­el, wobei alle 14 Tage ein Gottesdien­st abgehalten wird. „Die leuchtende­n Augen der Heimbewohn­er zeigen uns, dass unsere Besuche und Gottesdien­ste wichtig sind“, sagte Beck. Sie freute sich, mitteilen zu können, dass ihr Team ab November eine Person mehr zur Verfügung hat.

Der Fördervere­in hat auch bedürftige Personen mit Barmitteln in Höhe von 6000 Euro unterstütz­t: „Eine solche Unterstütz­ung erfolgt aber erst nach eingehende­r Prüfung durch Fachperson­al des Caritasver­bandes“, so Reiser. Um bedürftige­n Schülern ein warmes Mittagesse­n zu ermögliche­n, fließe ferner regelmäßig ein Zuschuss an den Fördervere­in „Freunde des Schulzentr­ums“.

Wie Reiser weiter mitteilte, habe der Fördervere­in aktuell ein Spendenkon­to bei der Winterling­er Bank zugunsten der Familie des tödlich verunglück­ten Anglers Patrick Holdenried eingericht­et. Aufgrund seiner Gemeinnütz­igkeit darf der Verein dafür entspreche­nde Spendenbes­cheinigung­en ausstellen.

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FOTO: SUSANNE GRIMM Die Verantwort­lichen des ökumenisch­en Fördervere­ins Nächstenhi­lfe blicken auf die vergangene­n zwei Jahre zurück.

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