Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Dreikampf an der Tabellenspitze
13. Spieltag Fußball-Landesliga Südbaden III
PFULLENDORF - Extrem eng geht es am 13. Spieltag an der Tabellenspitze zu, wo sich drei Clubs aus dem Linzgau mit gleicher Punktzahl drängen. Der neue Tabellenführer SC Pfullendorf verteidigt seine Pole-Position im Heimspiel gegen die DJK Donaueschingen. Die Spvgg FAL muss zum FC Furtwangen. Und der Tabellendritte FV Walbertsweiler/Rengetsweiler muss beim SC Markdorf ran. Rot-Weiß Salem reist zum FC Schonach, der FC Überlingen zum FC Hilzingen.
FC Furtwangen - SpVgg FAL (Samstag, 14.30 Uhr):
Vier Siege in Folge sind dem vom ehemaligen SC Pfullendorf-Profi Markus Knackmuß trainierten FC Furtwangen zuletzt gelungen. Und die Hochschwarzwälder trafen dabei wie keine andere Mannschaft, nämlich 20 Mal. Am vergangenen Wochenende gab es einen 7:3-Sieg bei der DJK Donaueschingen, zuvor war der SV Oberaeschach mit 7:0 abgefertigt worden. Die Nullsiebener sind also so etwas wie die Mannschaft der Stunde in der Landesliga Südbaden und haben sich mit der Siegesserie aus dem Tabellenkeller ins Mittelfeld gespielt.
Die Spvgg FAL hingegen verlor am vergangenen Wochenende die Tabellenführung an den SC Pfullendorf, weil im Heimspiel gegen das noch immer sieglose Tabellenschlusslicht SC Konstanz/Wollmatingen nicht mehr als ein torloses Unentschieden herausgesprungen war. Ohne die beiden Burgenmeister-Brüder Mark (Leistenprobleme) und Frank (Urlaub) und ohne Spielmacher Claudio Sebastiani (beruflich in den USA) scheint die Spielvereinigung eben nur die Hälfte wert zu sein. Trainer Joachim Ruddies: „Wir haben da einen richtig schlechten Tag erwischt. Wobei schlecht noch zu schwach ausgedrückt ist, zumindest was die erste Halbzeit angeht. Unterirdisch trifft es da vielleicht besser.“
Gegen Furtwangen wird Ruddies weiterhin auf Torjäger Mark Burgenmister verzichten müssen. Dessen Bruder Frank ist zwar wieder dabei, hat aber dreieinhalb Wochen lang urlaubsbedingt nicht trainiert. Daniel Höfler und Quedra Krasniqi fehlen gesperrt, Kapitän Phillip Arnold aus privaten Gründen. Trotzdem hofft Ruddies auf einen Auswärtssieg: „Wäre schön, wenn wir mit dem SC Pfullendorf gleichauf bleiben würden. Dann wäre nächste Woche beim direkten Aufeinandertreffen in Frickingen die Bude mit Sicherheit voll.“
SC Pfullendorf - DJK Donaueschingen (Samstag, 14.30 Uhr):
Erstmals in dieser Saison schaffte der SC Pfullendorf am vergangenen Spieltag den Sprung an die Tabellenspitze. Der 4:1-Derbysieg brachte dem Verbandsliga-Absteiger jene Position ein, die er zum Saisonziel erklärt hat. Am Mittwoch wurde der Elf von Trainer Marco Konrad dann aber schmerzlich aufgezeigt, wie weit man noch von Verbandsliga-Niveau entfernt ist: Bei der 0:5-Niederlage im Südbadischen Vereinspokal beim Verbandsliga-Dreizehnten FC Denzlingen zeigte sich der Sportclub in einer Verfassung, in der es gewiss auch gegen die DJK Donaueschingen hart wird, zu drei Punkten zu kommen. Die Mannschaft tut sich offenkundig schwer damit, die Ausfälle von Spielmacher Alessandro Sautter (Meniskusschaden) und Kapitän und Abwehrchef Felix Steinhauser (studienbedingt in Kanada) zu kompensieren.
„Gut dass es gleich weiter geht. So können wir das Pokal-Aus schnell wettmachen“, sagt Pfullendorfs Trainer Marco Konrad, und: „Unser Kader ist breit und gut aufgestellt. Deshalb werden die elf Spieler anfangen, die im Training frisch sind und eine Reaktion zeigen wollen.“Zur DJK Donaueschingen sagt der SCP-Coach: „Die DJK ist eine erfahrene Landesliga-Mannschaft, die eingespielt ist, aber ihren Erwartungen hinterherhinkt.“
FC Hilzingen - FC Überlingen (Samstag, 14.30 Uhr):
Zwei Niederlagen in Folge, darunter zuletzt ein klares 1:4 zu Hause gegen den SC Pfullendorf, bringen bei Aufsteiger FC Überlingen niemanden aus der Ruhe. Schon gar nicht Marc Kuczkowski, Torjäger und SpielerCo-Trainer in Personalunion: „Mit Pfullendorf können wir uns nicht messen, wir haben ganz andere Ansprüche. Wir stehen auf Platz sechs sehr gut da und wollen in den beiden nächsten Spielen gegen Hilzingen und Oberschach sechs Punkte holen. Dann wären wir mehr als nur im Soll.“Saisonziel sei es, sich im oberen Tabellenmittelfeld zu etablieren, so Kuczkowski. In Hilzingen müssen die Linzgauer allerdings auf eine ganze Reihe wichtiger Spieler verzichten: Michael Förtsch urlaubt und ist außerdem gelb-rot-gesperrt. Ramzi Temine fehlt studienbedingt, Jonas Bröski und Maximilian Heichele sind angeschlagen und David Buszgulashvili fällt weiterhin mit einer Leistenverletzung aus.
SC Markdorf - FV Walbertsweiler/Rengetsweiler (Sonntag, 14.30 Uhr):
Vier Niederlagen in Folge hat der SC Markdorf zuletzt einstecken müssen. Kurios: Jedesmal unterlag die Mannschaft von Trainer Bernd Filzinger mit nur einem Tor Unterschied. Am vergangen Wochenende verloren die Gehrenbergstädter mit 0:1 beim FC Löffingen. „Unser Problem ist im Moment der Torabschluss. Chancen hatten wir nämlich genügend“, so Filzinger. Bitter für den SCM ist in diesem Zusammenhang sicherlich auch der Ausfall von Torjäger Esref Su, der auch an diesem Wochenende nochmal für die türkische Gehörlosen-Nationalelf im Einsatz ist sowie der Kreuzbandriss von Sturmkollege Hardy Jendrijewski, der diese Verletzung bereits zum zweiten Mal in seiner Laufbahn erlitten hat. Bis auf seine beiden Offensiv-Asse stehen Filzinger am Sonntag alle Spieler zur Verfügung. Mit dem Selbstbewusstsein einer Landesliga-Spitzenmannschaft fährt der FV Walbertsweiler/Rengetsweiler am Sonntag nach Markdorf: „Wir wollen dort gewinnen“, sagt Spielertrainer Stefan Bach unumwunden. WaRe versäumte es am vergangenen Wochenende beim 4:1-Heimsieg gegen eine an diesem Tag wirklich schwache DJK Villingen, noch mehr für das Torverhältnis zu tun. Sonst wäre sogar die Tabellenführung drin gewesen. So bleiben die Linzgauer in Lauerstellung, sind Teil des punktgleichen Spitzentriumvirats. Bach stellt sich auf großen Markdorfer Widerstand ein: „Die haben jetzt vier Spiele in Folge verloren. Wir müssen uns darauf einstellen, dass sich Markdorf mit allen Mitteln gegen eine weitere Niederlage stemmen wird.“
FC Schonach - FC RW Salem (Sonntag, 14.30 Uhr):
Beim zu Hause noch ungeschlagenen Tabellenvierten FC Schonach ist der FC RotWeiß Salem am Sonntag klarer Außenseiter. Nach drei Niederlagen in Folge sind die Rot-Weißen in der Abstiegszone aufgeschlagen. Aus den vergangenen acht Spielen ging Salem sogar sieben Mal als Verlierer hervor. Der Vorteil der Krause-Elf gegenüber dem ein oder anderen Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt: Abstiegskampf ist für sie Normalität. Nervös wird deshalb am Schlossseee niemand.
Schonach ist seit acht Spielen ungeschlagen, liegt nur zwei Punkte hinter der Dreierspitzengruppe. RWS-Abwehrchef und Team-Manager Henning Bröski sagt: „Schonach ist klarer Favorit. Wir müssen die individuellen Fehler abstellen, die uns zuletzt mögliche Punkte gekostet haben. Nur dann haben wir in Schonach die Chance, eine Überraschung zu schaffen.“
Verletzt fehlen wird bei Rot-Weiß weiterhin Stammkeeper Bahadir Livgöcmen, für ihn steht wieder Rene Kölle zwischen den Pfosten. Francesco Daniele und Marc Theurich sind beruflich verhindert, Abdelsamet Yazici ist nach einer roten Karte noch gesperrt.