Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
90 Prozent stimmen für den Amtsinhaber
Ralph Gerster bleibt Bürgermeister – Wahlbeteiligung liegt bei 36,7 Prozent
HERDWANGEN-SCHÖNACH - Ralph Gerster ist bei der Wahl am gestrigen Sonntag als Bürgermeister der Gemeinde Herdwangen-Schönach bestätigt worden. 36,7 Prozent der 2788 Wahlberechtigten gaben ihre Stimme ab. Von den gültigen Stimmen entfielen 90,2 Prozent auf den Amtsinhaber – und damit auf den einzigen Kandidaten. 93 von 1024 Stimmzetteln – immerhin neun Prozent – waren allerdings ungültig.
Knapp anderthalb Stunden nach Schließung der Wahllokale um 18 Uhr wurde in der Bundschuhhalle das Ergebnis bekannt gegeben. Gemeinderat Gislar Klaiber, Vorsitzender des Wahlausschusses, überreichte einen Blumenstrauß an Gersters Ehefrau Diana – als Entschuldigung dafür, dass ihr Mann auch in den kommenden Jahren viel im Namen der Gemeinde unterwegs sein wird.
Dessen, so wurde es in Ralph Gersters eigener Rede deutlich, ist sich der Bürgermeister durchaus bewusst. Er verzichtete darauf, konkrete kommunalpolitische Themen zu benennen und stellte stattdessen Dankesworte in den Vordergrund. Diese galten eben in erster Linie seinen Kindern Lena und Jonas und seiner Frau. „Dieser Job geht nur dank eurer Unterstützung“, sagte Ralph Gerster. An so einigen Abenden und Wochenenden müsse sich seine Frau wie eine alleinerziehende Mutter gefühlt haben. „Und es ist nicht immer einfach, wenn der Vater angespannt nach Hause kommt.“
Der alte und neue Bürgermeister bedankte sich zudem bei den Amtskollegen der umliegenden Kommunen und bei Landrätin Stefanie Bürkle. Ihnen wolle er weiterhin ein verlässlicher Partner sein. „Man kann zusammen lachen, auch das ist wichtig für die Zusammenarbeit, aber wir können auch in aller Ernsthaftigkeit Dinge vorantreiben“, sagte Ralph Gerster. Die Wahlbeteiligung nannte er „ordentlich“– auch wenn das selbst gesetzte Ziel von 40 Prozent verfehlt worden sei.
Rückenwind für die Zukunft
„Sie haben in Herdwangen-Schönach unglaublich viel angestoßen“, sagte Sigmaringens Landrätin Stefanie Bürkle zu Ralph Gerster und verwies auf die Wahl HerdwangenSchönachs zur Schwerpunktgemeinde des Landes, auf die Bürgerbeteiligung und auf die Berücksichtigung der Gemeinde in einem Bundesprogramm zur Mobilität. „Sie haben von den Bürgern viel gefordert, aber Sie setzen auch viel um“, sagte Bürkle. Das Ergebnis der Bürgermeisterwahl spreche für den Amtsinhaber. „36,7 Prozent, bei nur einem Kandidaten und diesem Wetter, sind ein guter Vertrauensbeweis und bedeuten Rückenwind für weitere acht Jahre.“
Pfullendorfs Bürgermeister Thomas Kugler nannte Ralph Gerster einen „Super-Typ“und hob dessen Zuverlässigkeit und die gute Zusammenarbeit in der Verwaltungsgemeinschaft hervor. „90 Prozent Zustimmung sind ein gutes Ergebnis“, sagte Kugler, der diese Zahl als Vertrauensbeweis der Bürger wertete. „Sonst wären mehr Menschen zur Wahl gegangen, um jemand anderen zu wählen“, sagte Kugler.