Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Langenau spielt einfach zu schnell
Handball-Württembergliga Süd: TSV Bad Saulgau - HSG Langenau/Elchingen 30:33 (12:15)
BAD SAULGAU - Es bleibt dabei: Württembergligist TSV Bad Saulgau kann gegen die wieselflinke Mannschaft des HSG Langenau-Elchingen einfach nicht gewinnen. Am Samstagabend unterlag die Mannschaft des Trainergespanns Csaba Horvath/Stephan Utzinger vor voll besetzten Zuschauerrängen in der Kronriedhalle mit 30:33. Dabei hatte der TSV zwar besser gespielt als bei den hohen Niederlagen in der vergangenen Saison, aber es reichte eben trotzdem noch nicht gegen das gut eingespielte Team von Trainer Hartwig Schenk.
Den Bad Saulgauern bereitete der Hochgeschwindigkeits-Handball des Gastes große Probleme. Warf der TSV Bad Saulgau mal einen Treffer, kam meist nur wenige Sekunden später die Antwort. Es gab nur selten eine Verschnaufpause und der TSV konnte oft nur hinterherschauen. Zu allem Überfluss bekam Kreisläufer Patrick Osterc bei einer Abwehraktion wegen eines Ellbogenchecks die Rote Karte mit Eintrag und wird voraussichtlich für zwei oder drei Partien gesperrt. Trainer Horvath fehlt nun, neben Sebastian Luib, der sich aus persönlichen Gründen für längere Zeit abgemeldet hatte, ein weiterer Stammspieler. Auch Nelu Rosca war seine Fuß- und Rückenverletzung anzumerken. Er konnte deswegen nur mit angezogener Handbremse spielen. Trotzdem war er mit sieben Treffern am Ende bester Schütze für den TSV Bad Saulgau.
Auch Unterstützung bringt nichts
Doch der Reihe nach: Nach zwei schnellen Treffern von HSG-Akteur Henrik Schenk kamen die Platzherren langsam in Tritt und konnten die Partie offen gestalten. Patrik Osterc, Nelu Rosca, Michael Reck und Istvan Gaspar legten zur 5:4- und 6:5-Führung vor. Doch in der Folge nahmen die nicht gerade groß gewachsenen Langenauer Spieler mehr und mehr das Heft in die Hand und konnten sich durch Fabian Buntz, Kreisläufer Jan Schaden und Rückraumspieler Simon Schorn etwas absetzen. Dennis Kaumann und Jochen Schäfer verhinderten Schlimmeres und hielten den Abstand zur Pause in Grenzen. Mit 12:15 ging's in die Kabinen.
Auch im zweiten Abschnitt änderte sich nicht viel. Die HSG kombinierte und der TSV hielt mit Einzelaktionen und den Paraden der beiden Torhüter David Bakos und Jonas Engler die Hausherren einigermaßen im Spiel. Die Abwehr wusste gegen die energisch und kompromisslos agierende Angriffsmaschine des Gegners oft keinen Rat. Packte die Defensive kräftig zu, hagelte es Zweiminutenstrafen oder Siebenmeter-Strafwürfe. War sie passiv, spielte Langenau die Bad Saulgauer Deckung meist durch kluge und blitzschnelle Kombinationen und Bodenpässe aus. Die 750 Fans im Kronrieder Hexenkessel feuerten ihre Mannschaft an, konnten aber nicht verhindern, dass der Gegner den Abstand halten und zeitweise sogar noch vergrößern konnte. TSV-Spielmacher Istvan Gaspar war an diesem Abend wiederum aktivster Bad Saulgauer Spieler, übernahm Verantwortung und trieb sein Team an. Andreas Csuka, Reservist Fabian Hillenbrand, der nochmals aushalf, und Jochen Schäfer verkürzten zwei Minuten vor dem Ende noch einmal auf zwei Treffer (30:32). Der TSV hatte dann sogar die Möglichkeit, auf einen Treffer heranzukommen und scheiterte am überragenden Gästetorhüter Jan Schönefeld. Im Gegenzug erzielte HSG-Spieler Simon Schorn den 33:30-Endstand aus Sicht der Gäste.
Im anschließenden Pressegespräch zeigte sich HSG-Trainer Hartwig Schenk glücklich über den Sieg. „Anfangs war das Spiel ausgeglichen. Kurz vor der Halbzeit konnten wir uns absetzen. Die Schiedsrichter haben dann etwas kleinlich gepfiffen. Hinten raus hätte es nochmals eng werden können. Bad Saulgau hat gut gekämpft und ist stärker als vergangenes Jahr“, lobte der Gästetrainer den TSV. Er selbst wolle mit seiner Mannschaft eine Platzierung unter den ersten Fünf erreichen, sagte Schenk zu den eigenen Zielen.
TSV-Bad-Saulgau-Coach Csaba Horvath war sichtlich enttäuscht über das Resultat. „Wir hatten eine schwache Trainingswoche. Am Dienstag waren nur sieben und am Donnerstag sechs Spieler dabei. Wir haben die gleichen Fehler gemacht wie in Heiningen. Die beiden Kreisläufer der HSG waren gut, bereiteten uns große Schwierigkeiten“, sagte Horvath. „Nächste Woche wartet mit Wangen ein ähnlich schneller Gegner auf uns. Im Hexenkessel in Wangen wird es nicht einfacher“, mahnt der Trainer. Spielbeginn am kommenden Samstag, den 18. November in der Wangener Halle ist um 20 Uhr.