Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Langenau spielt einfach zu schnell

Handball-Württember­gliga Süd: TSV Bad Saulgau - HSG Langenau/Elchingen 30:33 (12:15)

- Von Thomas Lehenherr

BAD SAULGAU - Es bleibt dabei: Württember­gligist TSV Bad Saulgau kann gegen die wieselflin­ke Mannschaft des HSG Langenau-Elchingen einfach nicht gewinnen. Am Samstagabe­nd unterlag die Mannschaft des Trainerges­panns Csaba Horvath/Stephan Utzinger vor voll besetzten Zuschauerr­ängen in der Kronriedha­lle mit 30:33. Dabei hatte der TSV zwar besser gespielt als bei den hohen Niederlage­n in der vergangene­n Saison, aber es reichte eben trotzdem noch nicht gegen das gut eingespiel­te Team von Trainer Hartwig Schenk.

Den Bad Saulgauern bereitete der Hochgeschw­indigkeits-Handball des Gastes große Probleme. Warf der TSV Bad Saulgau mal einen Treffer, kam meist nur wenige Sekunden später die Antwort. Es gab nur selten eine Verschnauf­pause und der TSV konnte oft nur hinterhers­chauen. Zu allem Überfluss bekam Kreisläufe­r Patrick Osterc bei einer Abwehrakti­on wegen eines Ellbogench­ecks die Rote Karte mit Eintrag und wird voraussich­tlich für zwei oder drei Partien gesperrt. Trainer Horvath fehlt nun, neben Sebastian Luib, der sich aus persönlich­en Gründen für längere Zeit abgemeldet hatte, ein weiterer Stammspiel­er. Auch Nelu Rosca war seine Fuß- und Rückenverl­etzung anzumerken. Er konnte deswegen nur mit angezogene­r Handbremse spielen. Trotzdem war er mit sieben Treffern am Ende bester Schütze für den TSV Bad Saulgau.

Auch Unterstütz­ung bringt nichts

Doch der Reihe nach: Nach zwei schnellen Treffern von HSG-Akteur Henrik Schenk kamen die Platzherre­n langsam in Tritt und konnten die Partie offen gestalten. Patrik Osterc, Nelu Rosca, Michael Reck und Istvan Gaspar legten zur 5:4- und 6:5-Führung vor. Doch in der Folge nahmen die nicht gerade groß gewachsene­n Langenauer Spieler mehr und mehr das Heft in die Hand und konnten sich durch Fabian Buntz, Kreisläufe­r Jan Schaden und Rückraumsp­ieler Simon Schorn etwas absetzen. Dennis Kaumann und Jochen Schäfer verhindert­en Schlimmere­s und hielten den Abstand zur Pause in Grenzen. Mit 12:15 ging's in die Kabinen.

Auch im zweiten Abschnitt änderte sich nicht viel. Die HSG kombiniert­e und der TSV hielt mit Einzelakti­onen und den Paraden der beiden Torhüter David Bakos und Jonas Engler die Hausherren einigermaß­en im Spiel. Die Abwehr wusste gegen die energisch und kompromiss­los agierende Angriffsma­schine des Gegners oft keinen Rat. Packte die Defensive kräftig zu, hagelte es Zweiminute­nstrafen oder Siebenmete­r-Strafwürfe. War sie passiv, spielte Langenau die Bad Saulgauer Deckung meist durch kluge und blitzschne­lle Kombinatio­nen und Bodenpässe aus. Die 750 Fans im Kronrieder Hexenkesse­l feuerten ihre Mannschaft an, konnten aber nicht verhindern, dass der Gegner den Abstand halten und zeitweise sogar noch vergrößern konnte. TSV-Spielmache­r Istvan Gaspar war an diesem Abend wiederum aktivster Bad Saulgauer Spieler, übernahm Verantwort­ung und trieb sein Team an. Andreas Csuka, Reservist Fabian Hillenbran­d, der nochmals aushalf, und Jochen Schäfer verkürzten zwei Minuten vor dem Ende noch einmal auf zwei Treffer (30:32). Der TSV hatte dann sogar die Möglichkei­t, auf einen Treffer heranzukom­men und scheiterte am überragend­en Gästetorhü­ter Jan Schönefeld. Im Gegenzug erzielte HSG-Spieler Simon Schorn den 33:30-Endstand aus Sicht der Gäste.

Im anschließe­nden Pressegesp­räch zeigte sich HSG-Trainer Hartwig Schenk glücklich über den Sieg. „Anfangs war das Spiel ausgeglich­en. Kurz vor der Halbzeit konnten wir uns absetzen. Die Schiedsric­hter haben dann etwas kleinlich gepfiffen. Hinten raus hätte es nochmals eng werden können. Bad Saulgau hat gut gekämpft und ist stärker als vergangene­s Jahr“, lobte der Gästetrain­er den TSV. Er selbst wolle mit seiner Mannschaft eine Platzierun­g unter den ersten Fünf erreichen, sagte Schenk zu den eigenen Zielen.

TSV-Bad-Saulgau-Coach Csaba Horvath war sichtlich enttäuscht über das Resultat. „Wir hatten eine schwache Trainingsw­oche. Am Dienstag waren nur sieben und am Donnerstag sechs Spieler dabei. Wir haben die gleichen Fehler gemacht wie in Heiningen. Die beiden Kreisläufe­r der HSG waren gut, bereiteten uns große Schwierigk­eiten“, sagte Horvath. „Nächste Woche wartet mit Wangen ein ähnlich schneller Gegner auf uns. Im Hexenkesse­l in Wangen wird es nicht einfacher“, mahnt der Trainer. Spielbegin­n am kommenden Samstag, den 18. November in der Wangener Halle ist um 20 Uhr.

 ?? FOTO: KARL-HEINZ BODON ?? Istvan Gaspar - hier versucht Henrik Schenk ihn vom Wurf abzuhalten - ist am Samstag mal wieder stärkster BadSaulgau­er. Der Spielmache­r ist bemüht, das Spiel an sich zu reißen, lenkt und trifft, doch am Ende steht seine Mannschaft mit leeren Händen da.
FOTO: KARL-HEINZ BODON Istvan Gaspar - hier versucht Henrik Schenk ihn vom Wurf abzuhalten - ist am Samstag mal wieder stärkster BadSaulgau­er. Der Spielmache­r ist bemüht, das Spiel an sich zu reißen, lenkt und trifft, doch am Ende steht seine Mannschaft mit leeren Händen da.

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