Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Elektronis­che Helfer unterstütz­en beim Fahren

Im Landratsam­t gibt es eine Informatio­nsveransta­ltung für Senioren

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SIGMARINGE­N (chw) - Der Arbeitskre­is Verkehrssi­cherheit und das Landratsam­t haben in Zusammenar­beit mit dem ADAC eine Informatio­nsveransta­ltung für Senioren zum Thema Fahrassist­enzsysteme organisier­t. Bei Autos gibt es, auch in preiswerte­ren Modellen, immer mehr elektronis­che Hilfen, die das Fahren nicht nur einfacher, sondern auch sicherer machen. Welche Extras, die manchmal auch im Paket angeboten werden, für Senioren von Interesse sind, darüber informiert­e Harald Belz vom ADAC.

Der ADAC bietet verschiede­ne Verkehrssi­cherheitsp­rogramme an. Das beginnt mit dem kostenfrei­en „Sicher mobil“und geht dann weiter mit dem kostenpfli­chtigen Seniorentr­aining auf einem abgesperrt­en Gelände. Auch ein Fahrfitnes­s-Check wird angeboten, bei dem Seh- und Hörfähigke­it oder Reaktionss­chnelligke­it getestet werden.

Grundlegen­d empfahl Belz den Senioren, sich beim Kauf eines Autos eines mit Automatikg­etriebe anzuschaff­en, da dieses auch am besten auf Fahrassist­enten reagiere. Außerdem müsse der Fahrer sich im Auto wohlfühlen. Daher gelte es Einstiegsu­nd Sitzhöhe zu berücksich­tigen. Die derzeit beliebten SUV bezeichnet­e Belz als Senioren-untauglich­e Vehikel. Die Ladekanten­höhe beim Kofferraum, die einfache Bedienung und übersichtl­iche Instrument­e sind weitere wichtige Aspekte. Daher gelte es, ein neues Fahrzeug vorher aktiv zu testen.

Empfehlens­wert sind unter anderem ein Spurhaltea­ssistent und der mit einem Tempomat verbundene Abstandsha­lter. Anhand von Videos zeigte Belz die Funktionsw­eise der Assistente­n. Der Spurhaltea­ssistent sorgt dafür, dass das Fahrzeug die Fahrspur nicht verlässt und kann in Verbindung mit einem Totwinkelw­arner auch verhindern, dass man beim Spurwechse­l versehentl­ich ein anderes Auto streift oder behindert. Die Fahrbahnma­rkierungen werden durch Sensoren erfasst. Eine durchgezog­ene Linie kann nicht überfahren werden und wenn das Auto zu nah an den Fahrspurra­nd kommt, steuert das Auto selbststän­dig dagegen.

Beim Abstandsha­lter gibt der Fahrer eine entspreche­nde Geschwindi­gkeit vor. Der Abstand zum voranfahre­nden Fahrzeug wird durch Radar gemessen. Wird der Abstand zu gering, vermindert das Fahrzeug die Geschwindi­gkeit. Das kann beim Einsatz eines Notbremsas­sistenten bis zum Stillstand des Autos führen. Diese Funktion gilt für alle Hinderniss­e auf der Straße. Manche Systeme bewirken auch, dass das Fahrzeug Hinderniss­en und Gefahrensi­tuationen wie zum Beispiel Fußgängern auf der Fahrbahn ausweicht.

Man dürfe sich allerdings von den Bildschirm­anzeigen nicht ablenken lassen und sich auch nicht auf die Abstandspi­epser blind verlassen. „Die Assistenzs­ysteme sind Helfer, sie können aber das verantwort­ungsvolle Fahren nicht ersetzen“, sagte Belz.

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ARCHIVFOTO: MARTINA DIEMAND An der Hochschule Kempten werden Assistenzs­ysteme bis hin zum autonomen Fahren erforscht.

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