Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Inzigkofen will im Wald Ökopunkte sammeln
Biotope, Waldrefugien und weitere Maßnahmen können 600 000 Punkte bringen
INZIGKOFEN (dfu) - Die jährliche Begehung des Inzigkofer Gemeindewalds mit anschließender Gemeinderatssitzung hat wieder einen so großen Anklang gefunden, dass die Gemeinde- und Ortschaftsräte sowie die Wald-Interessierten aller drei Ortsteile mit einem Linienbus auf schmalsten Waldwegen tief im Inzigkofer Gemeindewald unterwegs waren. Auf unwegsamem Gelände ging die Erkundung zu Fuß weiter, um zu den Plätzen zu gelangen, die für die Gemeinde eine Möglichkeit bieten, Punkte für ein Ökopunktekonto zu generieren. In der Sitzung berichtete Revierleiter Johannes Lang von einem planmäßigen Jahr und Zahlen, mit denen die Gemeinde sehr zufrieden sein könne.
Gesetzlich geschützte Waldbiotope, die Schaffung von nicht bewirtschafteten Waldrefugien sowie Maßnahmen im Bereich von Gewässern: Damit kann Inzigkofen in seinen gemeindeeigenen Wäldern 600 000 Ökopunkte generieren. Auf einem Punktekonto können sie in ihrem Wert um drei Prozent pro Jahr steigen. Dies erklärte Stefan Kopp, Fachbereichsleiter Forst des Landratsamts Sigmaringen. Im Waldgebiet zwischen Vilsingen und Inzigkofen befindet sich ein trockener Mergelhang, der schon als Biotop ausgewiesen ist. Der Boden ist eine geologische Besonderheit: Er ist extrem flachgründig und trocken und sein Kalküberschuss macht den Nadelbäumen das Überleben schwer. Dafür ist dieser Boden ideal für viele schützenswerte Pflanzen. Um dieses Gebiet mit einer Größe von 4,4 Hektar für ein naturschutzrechtliches Konto aufzuarbeiten, müssten alle Nadelhölzer gefällt werden. Die Räte stimmten in der Sitzung dafür, die notwendigen Maßnahmen zu unternehmen.
Zwischen Vilsingen und Dietfurt befindet sich ein Waldgebiet, das sich zur Schaffung eines nichtbewirtschafteten Waldrefugiums eignen würde. Die Räte stimmten dafür, dieses Gebiet entsprechend aufzuarbeiten, um Ökopunkte zu sichern. Maßnahmen an bestehenden Feuchtgebieten stellte Stefan Kopp den Gemeinderäten als ebenfalls mögliche Aktion für Ökopunkte vor. Bei der Waldbegehung konnte eines von diesen besichtigt werden. Es war allerdings vor Kurzem wegen eines Dammbruchs nahezu trockengefallen. Mit dem Einzug eines Bibers wurden die notwendigen Abdichtungsmaßnahmen aber inzwischen von diesem erledigt und Arbeiten von der Gemeinde erübrigten sich.