Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Die Lieder sind „hundertprozentig eigen“
Gammertinger Musiker Klaus-Dieter Göggel veröffentlicht seine erste CD
GAMMERTINGEN - Klaus-Dieter Göggel hat seine erste CD herausgebracht: „KD – So viel Zeit.“Nach vielen Jahren Musikbegeisterung wagte er sich mit zehn „ganz eigenen Titeln“an die Öffentlichkeit. Am Wochenende stellte er die CD im Proberaum des „Alboutlet“vor.
Mit zehn Jahren lernte Klaus-Dieter Göggel, den schon früh die meisten KD nannten, mit seinem Bruder zusammen bei Gerhard Buck Klavier spielen. Mit 14 tauschte er das Klavier gegen die Gitarre und gründete mit Freunden zusammen die „KDs Blues Killers“. Göggel erinnert sich gerne: „Alle wollten spielen, aber keiner singen.“Also hat er es selbst mit dem Singen probiert und ist dabei geblieben.
Er studierte nach dem Abitur Betriebswirtschaft, übernahm zusammen mit seinem älteren Bruder die Firma des Vaters und blieb nebenbei immer der Musik treu. Göggel heiratete und bekam einen Sohn und eine Tochter. Er sang im Gospelchor mit und trat meist mit seinem Freund Gernot Stehle im Freundeskreis auf.
Im Jahr 2000 gründete er mit diesem schließlich die Band Workaholics. Das, so Göggel, sei der erste große „qualitative Sprung“gewesen. Die Musiker der Workaholics, jetzt mit Heiko Borkowski am Schlagzeug, interpretierten auf ihre eigene Art und Weise Rock, Pop, Blues oder Folksongs der 1960er- bis 1980er-Jahre. Die Auftritte hießen inzwischen Gigs, die Freude daran blieb die gleiche. Sie schrieben eigene Lieder auf Englisch und vorerst „für die Schublade“.
Beruflich hatte sich auch einiges geändert. Der Familienbetrieb musste umgestellt werden: Aus dem Industriegebäude zur Herstellung von Kleidung wurde der öffentliche Gewerbepark „Alboutlet“. Zusammen mit seiner Frau Barbara hatte er die Idee, darin ein eigenes Modegeschäft für Damen und Herren zu eröffnen. Auch wenn die Anfänge nicht einfach waren, so konnte er sowohl familiär als auch beruflich zufrieden sein: „Ich machte viel Sport, hatte überhaupt viele Hobbys, aber die Musik war mir dabei das wichtigste.“
Einen Traum verwirklicht
Als Göggel sich darüber klar wurde, wusste er, dass er endlich seinen Traum von einer eigenen CD verwirklichen wollte: „Wenn nicht jetzt, wann dann?“Seine Texte wollte er so schreiben, dass sie zwar authentisch und privat sind, aber gleichzeitig auch ganz allgemein ein Lebensgefühl zum Ausdruck bringen: „Wenn ich davon singe, dass Musik eine Festung ist, dann geht das nicht nur mir so, sondern auch anderen.“Und natürlich sei er auch stolz auf „meine Männer von der Band“. Die deutschen Texte und die Musik der neuen CD, die er im Tonstudio „White Fir Studio“von Michael Fetscher in Steinhilben „im stillen Kämmerlein“live eingespielt hat, sind „hundertprozentig eigen“.
Am Samstagabend spielte er vor vollem Haus in seinem Proberaum. Die Stimmung war bestens. Drei Musiker interpretierten vorab Coverversionen seiner rockig-poppigen Titel. Und dann hieß es, sich alleine dem Publikum zu stellen. Die Workaholics mit Ralf Fink am Keyboard unterstützten ihn mit den auch auf der CD zu findenden „Bonustracks“. Sie zeigten, dass die Lieder auch volltönig variiert gut klingen. KDs Lieder sind offen, ehrlich, mal nachdenklich, mal fetzig und nach Ansicht des begeisterten Publikums wesentlich besser als vieles, was die deutsche Rock-Pop-Musik aktuell zu bieten hat.