Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Jens Bürkle ist mit seiner Mannschaft zufrieden
Handball, 2. Bundesliga: HBW Balingen-W. - EHV Aue 31:22 (15:10)
BALINGEN - Die Handballer des HBW Balingen-Weilstetten wahren in der 2. Handball-Bundesliga ihre weiße Weste in eigener Halle. Gegen den EHV Aue siegten die Gallier von der Alb keine 48 Stunden nach dem kräftezehrenden Auswärtsspiel in Würzburg (die SZ berichtete) gegen die DJK Rimpar. Mit einer grundsoliden Leistung hatte die Bürkle-Mannschaft den Underdog von Anfang an unter Kontrolle, geriet nie in Rückstand und siegte verdient mit 31:22 (Halbzeit: 15:10). Es war der siebte Heimsieg in Folge. Damit bleibt Balingen Tabellendritter und verkürzte den Rückstand auf Bietigheim um einen Punkt, das gegen Rimpar nicht über ein Remis hinauskam.
„Das ist keine schlechte Mannschaft“, hatte HBW-Coach Jens Bürkle vor dem Spiel gewarnt. Er sollte Recht behalten. Wer geglaubt hatte, das Spiel gegen den Tabellenletzten werde am Sonntagnachmittag ein gemütlicher Spaziergang, wurde schnell eines Besseren belehrt. Die Sachsen stellten eine aggressive Abwehr auf die Platte und die Gallier von der Alb bekamen im Angriff nichts geschenkt. Mit der schnellen Mitte und viel Druck versuchten sie immer wieder aus der ersten und zweiten Welle heraus zum Erfolg zu kommen. Das gelang ihnen am Anfang recht gut und so blieb die Partie in den ersten zehn Minuten völlig offen.
Auszeit zeigt Wirkung
Nach dem 4:4 verhinderte HBW-Torhüter Marouèn Maggaiz mit einer Glanzparade eine mögliche Führung der Gäste. Ein Treffer von Mannschaftskapitän Martin Strobel, der gegen Aue über weite Strecken des Spiels geschont werden konnte, und einem erfolgreich verwandelten Steal von Tim Nothdurft, brachte die erste Zwei-Tore-Führung für die Hausherren (13.). Als Nothdurft dann auch noch in Unterzahl erfolgreich war, war der Favorit in der Spur. Die Gäste konnten zwar auf 7:6 verkürzen, aber nach einer Auszeit von HBW-Coach Jens Bürkle stellten Lars Friedrich und Gregor Thomann den Drei-Tore-Abstand wieder her. Zur Pause lag der HBW mit 15:10 vorn.
Nach der Pause bauten die Balinger ihren Vorsprung in Überzahl aus. Der starke HBW-Keeper Marouèn Maggaiz parierte gleich den ersten Wurf der Gäste, im Gegenzug erhöhte Valentin Spohn auf 16:10. Auch Spohns Konto ging auch das 17:11, Oddur Grétarsson traf per Strafwurf zum 18:11 (34.). Die Weichen waren gestellt. Die Führung geriet auch nicht in Gefahr, als es innerhalb kurzer Zeit drei Zeitstrafen gegen die Hausherren gab. Zunächst musste Simen Schønningsen auf die Bank (50.), Maggaiz parierte den Strafwurf, im Gegenzug erhöhte Lars Friedrich auf 26:18. Dann musste Valentin Spohn, der gegen Aue ein bärenstarkes Spiel machte, auf die Bank (54.) und nur zehn Sekunden später traf es Christoph Foth. Doch selbst die doppelte Überzahl nutzte Aue nur zu einem Treffer zum 26:20. Daði Rúnarsson stellte gegen seine ehemaligen Mannschaftskameraden den alten Abstand postwendend wieder her. Dass es am Ende noch deutlicher wurde, lag auch daran, dass den Sachsen in der Schlussphase gleich zwei Wechselfehler unterliefen.
Mit dem 31:22-Sieg war Jens Bürkle nach der Schlusssirene sehr zufrieden. Bürkle lobte nach dem Spiel seinen tunesischen Nationaltorhüter Marouèn Maggaiz und Junioren-Nationalspieler Valentin Spohn, denen er „herausragende Leistungen“bescheinigte. „Aber auch sonst haben wir ein paar ganz gute Zahlen produziert“, wies der HBW-Coach darauf hin, dass seine Mannschaft sieben Tempogegenstöße ohne einen einzigen Fehlversuch verwandelt habe. Auch die Überzahlquote sei im zweiten Spiel in Folge sehr, sehr gut gewesen. „Dass wir in der Abwehr noch zwei, drei Fehler zu viel machen, ist klar, weil wir viel umgestellt haben, aber alles in allem bin ich mit den zwei Punkten und dem Ergebnis zufrieden.“