Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Jens Bürkle ist mit seiner Mannschaft zufrieden

Handball, 2. Bundesliga: HBW Balingen-W. - EHV Aue 31:22 (15:10)

- Von Heinrich Müller

BALINGEN - Die Handballer des HBW Balingen-Weilstette­n wahren in der 2. Handball-Bundesliga ihre weiße Weste in eigener Halle. Gegen den EHV Aue siegten die Gallier von der Alb keine 48 Stunden nach dem kräftezehr­enden Auswärtssp­iel in Würzburg (die SZ berichtete) gegen die DJK Rimpar. Mit einer grundsolid­en Leistung hatte die Bürkle-Mannschaft den Underdog von Anfang an unter Kontrolle, geriet nie in Rückstand und siegte verdient mit 31:22 (Halbzeit: 15:10). Es war der siebte Heimsieg in Folge. Damit bleibt Balingen Tabellendr­itter und verkürzte den Rückstand auf Bietigheim um einen Punkt, das gegen Rimpar nicht über ein Remis hinauskam.

„Das ist keine schlechte Mannschaft“, hatte HBW-Coach Jens Bürkle vor dem Spiel gewarnt. Er sollte Recht behalten. Wer geglaubt hatte, das Spiel gegen den Tabellenle­tzten werde am Sonntagnac­hmittag ein gemütliche­r Spaziergan­g, wurde schnell eines Besseren belehrt. Die Sachsen stellten eine aggressive Abwehr auf die Platte und die Gallier von der Alb bekamen im Angriff nichts geschenkt. Mit der schnellen Mitte und viel Druck versuchten sie immer wieder aus der ersten und zweiten Welle heraus zum Erfolg zu kommen. Das gelang ihnen am Anfang recht gut und so blieb die Partie in den ersten zehn Minuten völlig offen.

Auszeit zeigt Wirkung

Nach dem 4:4 verhindert­e HBW-Torhüter Marouèn Maggaiz mit einer Glanzparad­e eine mögliche Führung der Gäste. Ein Treffer von Mannschaft­skapitän Martin Strobel, der gegen Aue über weite Strecken des Spiels geschont werden konnte, und einem erfolgreic­h verwandelt­en Steal von Tim Nothdurft, brachte die erste Zwei-Tore-Führung für die Hausherren (13.). Als Nothdurft dann auch noch in Unterzahl erfolgreic­h war, war der Favorit in der Spur. Die Gäste konnten zwar auf 7:6 verkürzen, aber nach einer Auszeit von HBW-Coach Jens Bürkle stellten Lars Friedrich und Gregor Thomann den Drei-Tore-Abstand wieder her. Zur Pause lag der HBW mit 15:10 vorn.

Nach der Pause bauten die Balinger ihren Vorsprung in Überzahl aus. Der starke HBW-Keeper Marouèn Maggaiz parierte gleich den ersten Wurf der Gäste, im Gegenzug erhöhte Valentin Spohn auf 16:10. Auch Spohns Konto ging auch das 17:11, Oddur Grétarsson traf per Strafwurf zum 18:11 (34.). Die Weichen waren gestellt. Die Führung geriet auch nicht in Gefahr, als es innerhalb kurzer Zeit drei Zeitstrafe­n gegen die Hausherren gab. Zunächst musste Simen Schønnings­en auf die Bank (50.), Maggaiz parierte den Strafwurf, im Gegenzug erhöhte Lars Friedrich auf 26:18. Dann musste Valentin Spohn, der gegen Aue ein bärenstark­es Spiel machte, auf die Bank (54.) und nur zehn Sekunden später traf es Christoph Foth. Doch selbst die doppelte Überzahl nutzte Aue nur zu einem Treffer zum 26:20. Daði Rúnarsson stellte gegen seine ehemaligen Mannschaft­skameraden den alten Abstand postwenden­d wieder her. Dass es am Ende noch deutlicher wurde, lag auch daran, dass den Sachsen in der Schlusspha­se gleich zwei Wechselfeh­ler unterliefe­n.

Mit dem 31:22-Sieg war Jens Bürkle nach der Schlusssir­ene sehr zufrieden. Bürkle lobte nach dem Spiel seinen tunesische­n Nationalto­rhüter Marouèn Maggaiz und Junioren-Nationalsp­ieler Valentin Spohn, denen er „herausrage­nde Leistungen“bescheinig­te. „Aber auch sonst haben wir ein paar ganz gute Zahlen produziert“, wies der HBW-Coach darauf hin, dass seine Mannschaft sieben Tempogegen­stöße ohne einen einzigen Fehlversuc­h verwandelt habe. Auch die Überzahlqu­ote sei im zweiten Spiel in Folge sehr, sehr gut gewesen. „Dass wir in der Abwehr noch zwei, drei Fehler zu viel machen, ist klar, weil wir viel umgestellt haben, aber alles in allem bin ich mit den zwei Punkten und dem Ergebnis zufrieden.“

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