Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Hundehalter ärgert sich über Hundekot
Zwölf Hundetoiletten rund um die Stadt – Angst vor Giftködern
PFULLENDORF - Etwa 530 Hunde quer durch alle Rassen und Größen sind bei der Stadt Pfullendorf registriert. Sie bereiten als der sprichwörtlich „beste Freund des Menschen“den Alleinstehenden und Familien, bei denen sie leben, Freude – und sie hinterlassen bei jedem ihrer zwei bis drei täglichen Spaziergänge ihre Notdurft. Kothaufen, die nicht nur optisch fragwürdig sind, sondern auch ein hygienisches und gesundheitliches Problem darstellen. Zwar haben die meisten Hundehalter längst verinnerlicht, dass das Wegräumen der Hinterlassenschaft ihres Vierbeiners nicht nur auf Gehwegen, sondern auch in der freien Natur zu ihren selbstverständlichen Pflichten gehört, aber es gibt eben in der Kernstadt und in den Ortsteilen auch jene Hundehalter, denen diese Rücksichtnahme fehlt.
Namen möchte Jörg-Arne Bias, der mit seinem eigenen Schäferhund viel auf den Spazierwegen um Pfullendorf unterwegs ist und manches beobachtet, nicht nennen, aber es seien durchaus auch angesehene Bürger, die den Haufen ihrer Hunde nicht beseitigen. „Es ist rings um Pfullendorf überall das gleiche und ein Riesenärgernis und eine Riesensauerei“, sagt er. Ob in der Nähe seines Hauses entlang des Radwegs nach Wattenreute, im Neidling, in der Fuchshalde, am Weg in Richtung Otterswang, an der Mengener Straße oder entlang der Feldwege. Überall liege Hundekot. Jörg-Arne Bias ärgert dieses Verhalten. „Es bringt die Hundebesitzer in Verruf, auch die, die den Kot ihres Hundes wegräumen“, sagt er.
Außerdem müssten nicht nur die Spaziergänger genau schauen, um nicht in einen Hundehaufen zu treten, auch die Hunde hätten nach dem Spaziergang den Kot ihrer Artgenossen an den Pfoten und brächten ihn so mit nach Hause. Besonders befürchtet Bias aber, dass solch rücksichtsloses Verhalten jene Hundegegner auf den Plan ruft, die ihrer Abneigung und ihrer Wut Ausdruck verleihen, in dem sie Giftköder auslegen. „Wenn die Tiere den Köder fressen, sind sie in der Regel nicht mehr zu retten und sterben qualvoll“, weiß er aus dem eigenen Bekanntenkreis. Ein trauriges Schicksal, das alle Hunde treffen kann, auch jene, deren Halter die Haufen verantwortungsbewusst beseitigen.
Im Notfall die Vespertüte
Für Bias ist es deshalb unbegreiflich, dass etliche Frauchen und Herrchen einfach unbelehrbar sind und nicht zum Kotbeutel greifen, um die Hinterlassenschaften ihres Hundes mitzunehmen und im Müll zu entsorgen. Die Beutel seien einfach zu bekommen, sagt er. Zum einen gebe es die Hundetoiletten der Stadt, wo man die Beutel kostenlos mitnehmen könne. Sie seien aber auch beim Zoohandel oder im Internet erhältlich und im Notfall tue es auch mal eine Vespertüte von der Rolle. „Wir haben zwölf Hundetoiletten mit Beutelspender und Entsorgungskasten aufgestellt“, bestätigt Stadtbaumeister Jörg-Steffen Peter. Sie seien rings um die Stadt verteilt, überall dort, wo bekannt sei, dass die Menschen ihre Hunde von den Wohngebieten aus hinaus aufs Feld oder in den Wald ausführen, aber auch bei den Grünanlagen in der Stadt wie dem Stadtsee.
Für Simon Klaiber, Leiter des städtischen Ordnungsamts, sind Hunde ein Dauerthema. Nicht nur wegen des Hundekots, sondern auch wegen der Anleinpflicht in der Stadt und auf viel begangenen Spazierwegen. „Beides ist in der Städtischen Polizeiverordnung geregelt und stellt bei Zuwiderhandlung eine Ordnungswidrigkeit dar“, sagt Klaiber. Stillschweigend geduldet werden solche Zuwiderhandlungen nicht. „Wenn jemand erwischt wird, dann gibt es ein ordentliches Bußgeld“, sagt Klaiber.