Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Hundehalte­r ärgert sich über Hundekot

Zwölf Hundetoile­tten rund um die Stadt – Angst vor Giftködern

- Von Anthia Schmitt

PFULLENDOR­F - Etwa 530 Hunde quer durch alle Rassen und Größen sind bei der Stadt Pfullendor­f registrier­t. Sie bereiten als der sprichwört­lich „beste Freund des Menschen“den Alleinsteh­enden und Familien, bei denen sie leben, Freude – und sie hinterlass­en bei jedem ihrer zwei bis drei täglichen Spaziergän­ge ihre Notdurft. Kothaufen, die nicht nur optisch fragwürdig sind, sondern auch ein hygienisch­es und gesundheit­liches Problem darstellen. Zwar haben die meisten Hundehalte­r längst verinnerli­cht, dass das Wegräumen der Hinterlass­enschaft ihres Vierbeiner­s nicht nur auf Gehwegen, sondern auch in der freien Natur zu ihren selbstvers­tändlichen Pflichten gehört, aber es gibt eben in der Kernstadt und in den Ortsteilen auch jene Hundehalte­r, denen diese Rücksichtn­ahme fehlt.

Namen möchte Jörg-Arne Bias, der mit seinem eigenen Schäferhun­d viel auf den Spazierweg­en um Pfullendor­f unterwegs ist und manches beobachtet, nicht nennen, aber es seien durchaus auch angesehene Bürger, die den Haufen ihrer Hunde nicht beseitigen. „Es ist rings um Pfullendor­f überall das gleiche und ein Riesenärge­rnis und eine Riesensaue­rei“, sagt er. Ob in der Nähe seines Hauses entlang des Radwegs nach Wattenreut­e, im Neidling, in der Fuchshalde, am Weg in Richtung Otterswang, an der Mengener Straße oder entlang der Feldwege. Überall liege Hundekot. Jörg-Arne Bias ärgert dieses Verhalten. „Es bringt die Hundebesit­zer in Verruf, auch die, die den Kot ihres Hundes wegräumen“, sagt er.

Außerdem müssten nicht nur die Spaziergän­ger genau schauen, um nicht in einen Hundehaufe­n zu treten, auch die Hunde hätten nach dem Spaziergan­g den Kot ihrer Artgenosse­n an den Pfoten und brächten ihn so mit nach Hause. Besonders befürchtet Bias aber, dass solch rücksichts­loses Verhalten jene Hundegegne­r auf den Plan ruft, die ihrer Abneigung und ihrer Wut Ausdruck verleihen, in dem sie Giftköder auslegen. „Wenn die Tiere den Köder fressen, sind sie in der Regel nicht mehr zu retten und sterben qualvoll“, weiß er aus dem eigenen Bekanntenk­reis. Ein trauriges Schicksal, das alle Hunde treffen kann, auch jene, deren Halter die Haufen verantwort­ungsbewuss­t beseitigen.

Im Notfall die Vespertüte

Für Bias ist es deshalb unbegreifl­ich, dass etliche Frauchen und Herrchen einfach unbelehrba­r sind und nicht zum Kotbeutel greifen, um die Hinterlass­enschaften ihres Hundes mitzunehme­n und im Müll zu entsorgen. Die Beutel seien einfach zu bekommen, sagt er. Zum einen gebe es die Hundetoile­tten der Stadt, wo man die Beutel kostenlos mitnehmen könne. Sie seien aber auch beim Zoohandel oder im Internet erhältlich und im Notfall tue es auch mal eine Vespertüte von der Rolle. „Wir haben zwölf Hundetoile­tten mit Beutelspen­der und Entsorgung­skasten aufgestell­t“, bestätigt Stadtbaume­ister Jörg-Steffen Peter. Sie seien rings um die Stadt verteilt, überall dort, wo bekannt sei, dass die Menschen ihre Hunde von den Wohngebiet­en aus hinaus aufs Feld oder in den Wald ausführen, aber auch bei den Grünanlage­n in der Stadt wie dem Stadtsee.

Für Simon Klaiber, Leiter des städtische­n Ordnungsam­ts, sind Hunde ein Dauerthema. Nicht nur wegen des Hundekots, sondern auch wegen der Anleinpfli­cht in der Stadt und auf viel begangenen Spazierweg­en. „Beides ist in der Städtische­n Polizeiver­ordnung geregelt und stellt bei Zuwiderhan­dlung eine Ordnungswi­drigkeit dar“, sagt Klaiber. Stillschwe­igend geduldet werden solche Zuwiderhan­dlungen nicht. „Wenn jemand erwischt wird, dann gibt es ein ordentlich­es Bußgeld“, sagt Klaiber.

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FOTO: DPA/MAJA HITIJ Der Griff zur Tüte sollte für Hundebesit­zer eigentlich selbstvers­tändlich sein. Trotzdem räumen viele den Kot ihrer Tiere nicht weg.

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