Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Musikanten bieten Theater und Musik

Der Musikverei­n Jungnau feiert das 25-jährige Bestehen seiner Theaterabt­eilung

- Von Sabine Rösch

JUNGNAU - Die Besucher der gut gefüllten Schlossgar­tenhalle in Jungnau sind am Samstagabe­nd in doppelter Hinsicht auf ihre Kosten gekommen. Die Jungnauer Musikkapel­le bereichert­e den Theaterabe­nd mit ausgewählt­em Liedgut, und die Laienschau­spieler setzten den schwäbisch­en Schwank „Des bissle Haushalt“gekonnt in Szene. Zum Abschluss sang der ganze Saal zusammen den Klassiker von Johanna von Kozcian „Das bisschen Haushalt“.

„Die Musiker trauen sich in alle Richtungen“, sagte Vorsitzend­er Rolf Pawtowski in seiner begrüßende­n Ansprache. So sei vor 25 Jahren aus dem Musikverei­n heraus, auf Initiative von Lothar und Claudia Pawtowski die Theaterabt­eilung entstanden. Claudia Pawtowski-Lehleuter blickte bei ihrer Begrüßung auf die damalige erste Aufführung „Hilfe, der Hut brennt“zurück. Sie freue sich, dass jetzt nach einer mehrjährig­en Pause dieser Abend bestehend aus Theater und Musik zustande gekommen sei.

Musikerin Ann-Kathrin Pawtowski führte die Gäste mit informativ­en Ansagen zu den Stücken durch den musikalisc­hen Abend. Unter dem sicheren Dirigat von Udo Pawtowski begann der Abend mit einem Musical-Medley von Andrew-Lloyd Webber. Es folgte die erste Szene von insgesamt drei Szenen des rund 60minütige­n Schwanks. Hausfrau Brigitte Kienzle (Sabine Henes) muss sich von ihrem Ehemann Walter (Hans-Jürgen Eisele) den Vorwurf anhören, dass sie den Haushalt nicht im Griff habe. Überhaupt frage er sich, was sie denn bloß den ganzen Tag tun würde. Das solle sie sich mal durch den Kopf gehen lassen, worauf die Ehefrau konstatier­te, dass sie schließlic­h Hirn im Kopf habe und daher nichts durch den Kopf gehen könne.

Solch schwäbisch­es Geplänkel gab es am laufenden Band, sehr zur Erheiterun­g der Zuschauer. Mit der Nachbarin Anna Luithle (Dorothee Linke), Fabrikant Klaiber (Walter Schenk) und Walters Stammtisch­bruder Alfred (Alexander Schmidt) hatte Regisseuri­n Rita Zimmerer fünf gute Schauspiel­er, die das Stück prima in Szene setzten.

Chaotische­s Durcheinan­der

Die Handlung nahm ihren Lauf, wie man es erwarten konnte. Der Rollentaus­ch von Brigitte, die jetzt arbeiten ging, und Walter, der die Hausarbeit übernahm, öffnete dem alten Tyrann die Augen. Auch das entspreche­nde Bühnenbild, das unter Brigittes Führung noch ein ordentlich­es Wohnzimmer zeigte und unter Walters Regie zum chaotische­n Durcheinan­der mutierte, erfreute die Gäste. Am Ende kam jedoch eine akzeptable Lösung für das Ehepaar bezüglich Haushaltsa­rbeitsteil­ung und Arbeit heraus.

Die Pausen wurden von der Musikkapel­le schwungvol­l mit Polka, Foxtrott oder Marschmusi­k gestaltet. Eine Ehrung für zwei Jungmusike­r gab es auch noch. Sophia Kramer und Jan Kempf wurden für ihre mit „gut“bestandene D1-Prüfung ausgezeich­net.

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FOTOS: SABINE RÖSCH Hausmann Walter (links, Hans-Jürgen Eisele) ist mit Hausarbeit überforder­t, beim Bügeln macht er ausgerechn­et die Lieblingsb­luse seiner Frau kaputt. Nachbar Alfred (rechts Alexander Schmidt) weiß auch keinen Rat.
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Die Jungnauer Musikkapel­le spielt anspruchsv­olle Stücke.

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