Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Senioren gründen Treffpunkt

Stadtverwa­ltung stellt Räume in der Schusterga­sse zur Verfügung.

- Von Michael Hescheler

SIGMARINGE­N - Mitten in Sigmaringe­n gibt es einen Treffpunkt für Senioren, der prägnant „Schusterga­sse 1“heißt. Mitglieder des Seniorenfo­rums setzen den Treffpunkt mit Unterstütz­ung der Stadt um. Die offizielle Eröffnung ist am kommenden Samstag um 11 Uhr. Die Schusterga­sse ist die Parallelst­raße zur Antonstraß­e. Die Räumlichke­iten befinden sich auf der Rückseite des Reisebüros Diesch oder des Friseurs Panaz.

„Schusterga­sse 1“– den Vorschlag von Elvira Rossbach fanden alle Mitglieder des Seniorenfo­rums gut. „Weil wir uns nicht den Namen der Einrichtun­g und die Adresse merken müssen“, sagt eine Seniorin mit einem Schmunzeln. Das ist ein Grund, aber nicht der Hauptgrund: Bewusst kommt die Bezeichnun­g „Senioren“im Namen des Treffs nicht vor. „Denn wir wollen auch junge Senioren ansprechen“, sagt Gerhard Schmieder. Und die würden sich in einem Seniorenbe­gegnungsze­ntrum nicht blicken lassen.

Zu siebt sprechen die Gründer des Treffpunkt­s über die Geburt der „Schusterga­sse 1“und dabei ist zu spüren, dass alle für ihr Projekt brennen. Sie können kaum erwarten, dass sich die Türen öffnen. Die Stadt hat die leerstehen­den Räume (früher hatte dort die Krankenkas­se Barmer GEK ihre Büros) vom Fürstenhau­s für zwei Jahre angemietet – so lange soll die Resonanz getestet werden.

Offener und unabhängig­er Treffpunkt

Ganz wichtig ist den Gründern ihre Unabhängig­keit: Wer mit dem Argument daherkommt, in Sigmaringe­n gebe es doch schon die ein oder andere Anlaufstel­le, dem Sagen sie: Dabei handelt es sich entweder um Vereine, kirchliche Seniorenkr­eise oder Treffpunkt­e, die an Alten- und Pflegeheim­e angedockt sind. Doch einen offenen und unabhängig­en Treff gibt es in der Tat so bislang nicht.

Die Idee hat sich beim Seniorenko­ngress entwickelt, den die Stadt vor zwei Jahren abhielt. Ein dort entwickelt­es Produkt ist das Seniorenfo­rum, bei dem sich die etwa 30 Mitglieder drei Mal jährlich treffen. Im Seniorenfo­rum sind Projekte wie der Singkreis, das Seniorenki­no, die Börse und eben die Begegnungs­stätte entstanden.

Entscheide­nd für den Erfolg des Treffpunkt­s, das wissen die Gründer, ist die Startphase: Deshalb haben sie sich ein Programm überlegt, das als Türöffner dienen soll, sagt Gertrud Schröder. Donnerstag­s und samstags zum Wochenmark­t ist die „Schusterga­sse 1“zwischen 9.30 und 12 Uhr geöffnet. Es gibt Gesprächsr­unden, Vorträge und Bastelrund­en – um nur einige Punkte zu nennen. Die Demografie­beauftragt­e der Stadtverwa­ltung, Daniela Banzer, ist davon überzeugt, dass das Angebot angenommen wird: „Wenn sie einmal hier waren, kommen sie immer wieder.“

Wichtig ist den Gründern noch, dass sich auch die Männer angesproch­en fühlen: „Viele rennen ums Dorf und stecken ihr Revier ab“, sagt Gerhard Schmieder. Aber das müssten sie nicht. Unter den Gründern, die am Mittwoch mit anpackten, waren zwei Männer. Männliche Interessen­ten können sich also sicher sein, dass sie nicht die einzigen sind.

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FOTO: FXH
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FOTO: MICHAEL HESCHELER Die Türen des Treffpunkt­s in der Schusterga­sse 1 öffnen sich am Samstag. Die Gründer sind voller Vorfreude.

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