Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Familienst­reit bei Aldi Nord vor Gericht

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SCHLESWIG (dpa) - Das SchleswigH­olsteinisc­he Oberverwal­tungsgeric­ht (OVG) beschäftig­t sich heute mit dem Familienst­reit beim Discounter-Riesen Aldi Nord. In zwei Berufungsv­erfahren geht es dort unter anderem um die Zusammense­tzung des Vorstandes einer wichtigen Familienst­iftung, die 19,5 Prozent der Anteile an Aldi Nord hält. Es wird mit einer Entscheidu­ng gerechnet.

Hintergrun­d: Nach dem plötzliche­n Tod von Berthold Albrecht 2012 kämpfen Mitglieder seiner Familien um ihren Einfluss auf die Jakobus-Stiftung. Berthold ist ein Sohn des Aldi-Nord-Gründers Theo Albrecht. Umstritten ist vor allem die Zusammense­tzung des Stiftungsv­orstandes. Denn durch eine Satzungsän­derung war die Macht der Familie im Gremium beschränkt worden. Dies war vom Kreis Rendsburg-Eckernförd­e als Stiftungsa­ufsicht akzeptiert worden. Doch kippte das Verwaltung­sgericht Schleswig nach dem Tod von Berthold Albrecht wegen einer Klage der Erben aus formalen Gründen die Satzungsän­derung. Dagegen wehrt sich nicht nur der Kreis Rendsburg, sondern auch Bertholds Bruder Theo Albrecht junior.

Der Grund für den Streit: Aldi Nord wird über drei Stiftungen gesteuert, die alle in der SchleswigH­olsteinisc­hen Provinz beheimatet sind. Zwei Stiftungen werden von Theo Albrecht junior und dessen Mutter Cäcilie kontrollie­rt. Wichtige Entscheidu­ngen und auch Investitio­nen können aber nur von allen drei Stiftungen einstimmig beschlosse­n werden.

In einem weiteren Verfahren am OVG fordern die Erben von Berthold Albrecht Einsicht in die aktuelle Satzung der Markus-Stiftung, einer weiteren Stiftung von AldiNord.

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FOTO: DPA Eine Reklame mit dem Logo von Aldi Nord.

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