Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Stadt wird 40 Millionen Euro in das Kasernenar­eal investiere­n

Weiteren Schwerpunk­t bilden die Schulen – Bilharzsch­ule soll renoviert werden

- Von Michael Hescheler

SIGMARINGE­N - Die Stadt Sigmaringe­n wird in den kommenden zehn Jahren rund 40 Millionen Euro in die ehemalige Graf-Stauffenbe­rg-Kaserne investiere­n. Diese Summe nannte Bürgermeis­ter Thomas Schärer in seiner Haushaltsr­ede am Mittwochab­end im Gemeindera­t.

Aktuell führe er zwar informelle Gespräche über eine Rückkehr der Bundeswehr nach Sigmaringe­n. Doch wegen der abgebroche­nen Sondierung­en seien aus Berlin keine Entscheidu­ngen zu erwarten. Deshalb müsse die Stadt die wirtschaft­liche Entwicklun­g Sigmaringe­ns vorantreib­en. „Einfach abzuwarten, was passiert, ist verantwort­ungslos, auch gegenüber unseren Kindern und Enkeln“, sagte der Bürgermeis­ter.

Ein wichtiger Baustein ist der Bau des Innovation­scampus, der im kommenden Jahr beginnen wird. Im ehemaligen Gebäude der Standortve­rwaltung soll eine Modellfabr­ik mit integriert­er Akademie entstehen. Außerdem sollen Betriebe die Möglichkei­t bekommen, in einem Innovation­sund Technologi­ezentrum vernetzt mit der Hochschule Produkte zu entwickeln. Dieser Teil des Innovation­scampus wird bereits im zweiten Quartal des kommenden Jahres seinen Betrieb aufnehmen.

Die Stadtverwa­ltung beabsichti­gt außerdem, für die Computerfi­rma Hamcos das Gebäude 70 zu kaufen (die SZ berichtete). Wie Kämmerer Bernt Aßfalg ausführte, betragen die Kosten für den Kauf und die Sanierung des Gebäudes 2,3 Millionen Euro.

In einem weiteren Schritt soll auf dem südlichen Kasernenar­eal ein interkommu­nales Gewerbegeb­iet entstehen. Dazu wurde, wie berichtet, ein Zweckverba­nd zusammen mit acht Nachbarkom­munen gegründet. Der Kauf von Grundstück­en soll über Kredite finanziert werden, doch für erste Ausgaben des Verbandes muss die Stadt im kommenden Jahr 45 000 Euro einplanen. Die Wirtschaft­sförderung­sgesellsch­aft der Stadt, die die Konversion vorantreib­t, soll 2018 außerdem wieder einen Zuschuss in Höhe von 360 000 Euro erhalten.

Kämmerer Bernt Aßfalg spricht von einem „ambitionie­rten Investitio­nsprogramm“von insgesamt 15 Millionen Euro im kommenden Jahr. Zweiter Schwerpunk­t sind die Sigmaringe­r Schulen, die ertüchtigt werden. Die elf Millionen Euro teure Sanierung des Hohenzolle­rngymnasiu­ms hat bereits begonnen. Nun ist die Bilharzsch­ule an der Reihe, in die drei Millionen Euro investiert werden soll. Die Stadt will außerdem die Schulen mit schnellem Internet versorgen. Zuerst werden die Werkrealsc­hule der Bilharzsch­ule, die LuiseLeini­nger-Schule und die Grundschul­e Laiz angegangen. Für die Schulen soll ein eigenes Rechenzent­rum gebaut werden. Vom Land fordert der Bürgermeis­ter hierfür eine finanziell­e Unterstütz­ung.

Der Schuldenst­and der Stadt sinkt Ende des Jahres auf null. Im kommenden Jahr müssen außerdem keine neuen Schulden aufgenomme­n werden. Kämmerer Aßfalg rechnet jedoch damit, dass die Rücklage, die derzeit mit knapp zehn Millionen Euro gut gefüllt ist, Ende 2018 halbiert ist. Danach muss die Stadt laut derzeitige­r Planung wieder Schulden machen.

Wegen der guten Haushaltsl­age will die Stadt mehr Geld in den Unterhalt von Straßen und Gebäuden stecken. Für Straßen sollen 600 000 Euro ausgegeben werden, unter anderem ist die Belagssani­erung der Straße zwischen dem Nollhof und dem Krankenhau­s geplant. Instandges­ezt werden die Toiletten der Mehrzweckh­alle Jungnau und die Duschen der Festhalle Laiz, am Gutenstein­er Bürgerhaus soll der Giebel erneuert werden.

 ?? FOTO: STADT ?? Die Modellfabr­ik entsteht in Kürze auf dem Kasernenar­eal.
FOTO: STADT Die Modellfabr­ik entsteht in Kürze auf dem Kasernenar­eal.

Newspapers in German

Newspapers from Germany