Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
„Jetzt dürfen sie Visionen und Träume mitbringen“,
Gemeinde initiiert ein Dialogforum und bittet Rektoren und Eltern um Meinungen
sagt Maximilian Groß vom Staatlichen Schulamt Albstadt. Wen und was er meint, lesen Sie auf
KRAUCHENWIES - Die Gemeinde Krauchenwies ruft das Dialogforum „Schule in der Zukunft“ins Leben. In den kommenden Wochen wollen sich Bürgermeister Jochen Spieß, Rektor Werner Hall von der SophieScholl-Schule, Rektorin Susanne Fröhlich von der Gögginger Grundschule, Maximilian Groß vom Staatlichen Schulamt Albstadt sowie Elternvertreter und weitere Vertreter der Krauchenwieser Ortschaften Gedanken über die Perspektiven der Krauchenwieser Schulen machen.
Anlass ist das Wegbrechen des Werkrealschulzweigs an der SophieScholl-Schule. Zwar dauere es noch rund fünf Jahre, bis auch der letzte Werkrealschüler seinen Abschluss in der Tasche habe, doch der Tag werde kommen, betonte Spieß bei einem Pressegespräch, an dem auch Groß und Wolfram Dreier vom „Team Ewen“teilnahmen. Dreier wird die nun anstehenden Treffen moderieren.
Spieß erklärte, dass die Krauchenwieser Sophie-Scholl-Schule als reine Grundschule über ein enormes Raumangebot verfügen werde. Es sei daher eine von vielen Fragen, die im Dialogforum zu klären seien, ob die Außenstelle Ablach der SophieScholl-Schule auch künftig noch benötigt werde. Gegenwärtig werden dort 52 Schüler unterrichtet, 84 in Krauchenwies. 13 Schüler gehen zur Außenstelle der Sophie-SchollSchule nach Hausen am Andelsbach. In der Gögginger Grundschule – die zweite eigenständige Schule der Gemeinde Krauchenwies – erhalten derzeit 58 Schüler ihren Unterricht, darunter kommen 24 Kinder aus Ablach.
„Wir wollen von den Rektoren auch hören, mit welchem pädagogischen Konzept sie in der Zukunft planen“, sagte Groß. Die Möglichkeiten seien schließlich vielfältig. So gebe es etwa Schulen mit Inklusionsangeboten, mit Ganztagsbetreuung, mit jahrgangsübergreifenden Klassen oder auch mit dem Montessori-Ansatz, der für besonders offene Unterrichtsstrukturen stehe. „Jetzt dürfen sie Visionen und Träume mitbringen“, sagte er.
Bei den Gesprächen werde es auch um die Zukunft der Gögginger Grundschule gehen. Groß und Spieß machten beide deutlich, dass es nicht um ein Aus für die Schule gehe. Von den nackten Schülerzahlen her sei die Schule, an der jahrgangsübergreifend unterrichtet wird, gesichert, sagte Groß. „Notfalls kann die Schule sogar bei lediglich zwei Schulklassen, in denen Erst- bis Viertklässler gemeinsam unterrichtet werden, mit Lehrern bestückt werden“, sagte Groß. Doch nun sei es wichtig, zu erfahren, was die Bürger wollen.
Was die Anzahl an Schülern anbelangt, rechnen sowohl Spieß als auch Groß mit einer gewissen Stabilität für die kommenden Jahre. Doch es gehe auch darum, die Qualität des Unterrichts dauerhaft zu sichern: „Uns fehlen nicht Lehrer, die Lust haben, an kleinen Schulen zu arbeiten“, sagte Groß, das Problem sei vielmehr, dass es überhaupt zu wenige Lehrer gebe.
In der kommenden Woche wird sich das Dialogforum erstmals zusammensetzen.