Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Schnelles Internet für die weißen Flecken
Gammertingen schließt Vertrag mit NetCom und informiert über Anschlussmöglichkeiten
GAMMERTINGEN - Knapp 100 Bürger aus der Stadt Gammertingen sind der Einladung zur Informationsveranstaltung „Breitbandversorgung für ein schnelles Internet in Gammertingen“in den historischen Rathaussaal gefolgt. Das waren zwar nicht so viel, wie bei der Veranstaltung vor einigen Tagen im Bürgerhaus Bronnen, wo der Saal brechend voll war. Aber in Bronnen betrifft das Problem schnelles Internet und Glasfaser den gesamten Ort, während es in der Kernstadt neben einer schon bestehenden Grundversorgung anderer Anbieter wie Telekom und weiterer Kabelbetreiber noch weiße Flecken zu füllen gelte. 800 Haushalte wurden angeschrieben und diese können in den nächsten Tagen und Wochen die Angebote der Betreiberfirma „NetCom BW“, einem Unternehmen der EnBW, prüfen.
„Die Digitalisierung im ländlichen Raum ist in Gammertingen ein großes Thema.“Wolfgang Lieb, stellvertretender Bürgermeister der Stadt Gammertingen, begrüßte für das erkrankte Stadtoberhaupt Holger Jerg die Anwesenden und stellte weiter fest, dass das Leerrohrsystem zur Ausstattung mit Glasfaserkabel in Gammertingen bei jedem Projekt angewendet wurde. „Wir sind dabei schon sehr weit.“Der heutige Abend sei keine Verkaufsveranstaltung der NetCom BW, sondern diene rein zur Information und zur Beantwortung von offenen Fragen.
So sahen das auch die Vertreter der Firma NetCom BW Matthias Troppmann, Markus Egler und Nicolai Ottenbacher, die jeweils ihre Spezialgebiete zum Thema „schnelles Internet“vorstellten. „Wir sind da, wo die weißen Flecken sind,“meinte Troppmann, nachdem er den Ellwanger Betrieb kurz vorgestellt hatte. Die NetCom sei nach der Telekom der größte Betreiber von Glasfaser in Baden-Württemberg. Er stellte die Ausbauvarianten vor: Es gibt DSL bis 16 Mbit, VDSL (FttB) bis 50 Mbit und Glasfaser (FTTH) bis 1000 Mbit. „Die Aufschaltung soll bis Ende Januar 2018 möglich sein,“ergänzte Egler. Troppmann stellte dann kurz die Tarife vor, wobei es Möglichkeiten bis 16, 30 oder 50 Mbit gibt.
Unterschiedliche Angebote
Das Startangebot für die Privatkunden von monatlich 29,90 Euro gelte sechs Monate. Vom 7. bis 24. Monat kostet es dann zehn Euro mehr. Der einmalige Anschlusspreis betrage 20 Euro. Bei TV zusätzlich gelten dann höhere Tarife mit gleichen Laufzeiten. Bei den Gewerbekunden gibt es nach Angaben von Nicolai Ottenbacher ebenfalls verschiedene Möglichkeiten, die von monatlich 34,90 Euro bis Premium 139 Euro reichen. Auch hier sind zusätzliche Angebote wie Telefon mit mehreren Sprachkanälen oder Durchwahlanschlüssen möglich.
Ein wichtiger Vertriebspartner der NetCom ist die GEW, das stadteigene Energieunternehmen. Geschäftsführer Manfred Schaller erläuterte, warum das so ist. „Mit jedem Vertrag bekommen wir in Form von Verpachtung wieder etwas für die Kosten der Leerrohrverlegung in den Stadtsäckel zurück.“
Anschließend konnten Fragen gestellt werden, die dann von den Spezialisten, so gut es ging, beantwortet wurden, wobei es sich um technische Themen handelte, z. B. wie es mit Kupferkabel auf Glasfaser funktioniere und wie es bei einer Umstellung mit der bereits vorhandenen Infrastruktur im eigenen Hause sei. Ebenso, wie es sich mit dem Service verhalte, wenn mal Störungen vorkommen.
Wer noch Fragen zum Anschluss ans schnelle Internet für sein Haus hat, der hat die Möglichkeit, diese am kommenden Freitag, 1. Dezember, von 13 Uhr bis 17 Uhr im Kundencenter der GEW (Rathausneubau) vorzubringen. Die Vertreter der NetCom und der GEW werden diese persönlich beantworten und auch prüfen, ob man für einen Anbieterwechsel überhaupt infrage kommt und welches Datenvolumen für den eigenen Anschluss benötigt wird.