Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Albverein Mengen erhält Jugendgrup­pe

Zum 125-jährigen Bestehen wird der Fokus auf Jugendarbe­it gelegt.

- Von Christoph Klawitter

MENGEN - In der Ablachhall­e hat die Mengener Ortsgruppe des Schwäbisch­en Albvereins am Samstag ihr

125-jähriges Jubiläum gefeiert. Die Mitglieder blickten auf die vergangene­n Zeiten zurück, und Gauobmann Claus Bayer ehrte drei Mitglieder.

Im Grunde genommen ist die Ortsgruppe schon älter als 125 Jahre, wie im Grußwort der Vorsitzend­en Andrea Schuler deutlich wurde. 1884 gründete sich in Mengen ein Verschöner­ungsverein, der sich, wie es der Name schon sagt, der Verschöner­ung des Ortsbildes widmete.

1892 trat der Verschöner­ungsverein dann dem Schwäbisch­en Albverein bei und gründete eine Ortsgruppe des Albvereins. „Diesem Verschöner­ungsverein ist unter anderem auch der Naturpark auf dem Missionsbe­rg zu verdanken und später dem Schwäbisch­en Albverein Mengen auch der Bau des Aussichtst­urms“, berichtete Andrea Schuler.

Die Ortsgruppe hat sich auch um die Sanierung der Martinskir­che verdient gemacht. So spendeten die Bastelfrau­en der Ortsgruppe um Maria Beck ihre Verkaufser­löse für die Sanierung der Kirche, beispielsw­eise für neue Fenster und Bepolsteru­ngen.

Rothmund gründet Gruppe

Aktuell hat die Ortsgruppe vor, sich wieder stärker in der Jugendarbe­it zu engagieren. „Gerhard Rothmund möchte eine Jugendgrup­pe aufbauen“, sagte Andrea Schuler über das Vorhaben ihres Stellvertr­eters.

„Die Gründer der Ortsgruppe Mengen vom Jahr 1892 wären sicher stolz, wenn sie den heutigen Tag miterleben könnten und feststelle­n könnten, was ihr Verein in den letzten 125 Jahren geleistet hat“, sagte Bürgermeis­ter Stefan Bubeck zu den anwesenden Mitglieder­n. Über die Jahrzehnte und Generation­en im Verein hinweg habe der Verein auch immer wieder weitere Aufgaben übernommen, beispielsw­eise die Pflege der Mundart. „Ich nehme Ihren Verein immer so ein bisschen als große Familie wahr“, sagte er weiter zu den Zuhörern. „Sie sind eine Bereicheru­ng für unsere Stadt und unser Vereinsleb­en.“

Die Stadt Mengen hat vor kurzem einen neuen, handlichen Wanderführ­er herausgebr­acht, in dem die zehn schönsten Wanderunge­n in Mengen und Mengener Stadtteile­n verzeichne­t sind. Hier habe die Ortsgruppe bei der Entstehung des Wanderführ­ers mitgearbei­tet, lobte Bubeck. Für die Ortsgruppe hatte er ein Geschenk dabei: Sie bekommt von der Stadt 500 Euro, Bubeck überreicht­e dazu einen symbolisch­en Scheck.

In einem unterhalts­amen Dialog blickten Willi Rößler und Kulturwart Rudi Buck auf die 125-jährige Geschichte der Ortsgruppe zurück. Dabei kamen allerhand Anekdoten zur Sprache. Rößler ist Ehrengauob­mann und war lange Jahre Vertrauens­mann der Ortsgruppe, also Vorsitzend­er.

Rößler erinnerte dabei auch an Zeiten, als sich die Ortsgruppe über Nachwuchsp­robleme überhaupt keine Gedanken machen musste: Zeitweise war die Jugendgrup­pe damals sogar größer als die der Erwachsene­n. Philipp Käppeler, seinerseit­s ebenfalls Ehrengauob­mann und ehemaliger Vertrauens­mann der Ortsgruppe Mengen, blickte auf seine Amtszeit zurück und erwähnte dabei beispielsw­eise die Feier zum 100-jährigen Jubiläum im Jahr 1992: Damals wurde sogar eine ganze Festwoche veranstalt­et.

Interne Probleme

Dass auch in der Ortsgruppe manchmal dunkle Wolken aufziehen, wurde auch deutlich. Als Rudi Buck die bisherigen Vorsitzend­en der Ortsgruppe aufzählte, verschwieg er einen Namen – auf Wunsch des Betroffene­n: „Seinen Namen sollen wir auf seinen ausdrückli­chen Wunsch nicht nennen“, sagte Buck – gemeint war Erich Fischer, der Vorgänger von Andrea Schuler, die erst im März ihr Vorsitzend­en-Amt angetreten hat. Wie Andrea Schuler auf SZ-Nachfrage verdeutlic­hte, hatte es Probleme in der Ortsgruppe gegeben, Fischer gab sein Amt ab.

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FOTO: CK
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FOTO: CHRISTOPH KLAWITTER Willi Rößler (vorne, Mitte) blickt mit Rudi Buck (rechts) auf vergangene Zeiten zurück, links Andrea Schuler.

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