Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Albverein Mengen erhält Jugendgruppe
Zum 125-jährigen Bestehen wird der Fokus auf Jugendarbeit gelegt.
MENGEN - In der Ablachhalle hat die Mengener Ortsgruppe des Schwäbischen Albvereins am Samstag ihr
125-jähriges Jubiläum gefeiert. Die Mitglieder blickten auf die vergangenen Zeiten zurück, und Gauobmann Claus Bayer ehrte drei Mitglieder.
Im Grunde genommen ist die Ortsgruppe schon älter als 125 Jahre, wie im Grußwort der Vorsitzenden Andrea Schuler deutlich wurde. 1884 gründete sich in Mengen ein Verschönerungsverein, der sich, wie es der Name schon sagt, der Verschönerung des Ortsbildes widmete.
1892 trat der Verschönerungsverein dann dem Schwäbischen Albverein bei und gründete eine Ortsgruppe des Albvereins. „Diesem Verschönerungsverein ist unter anderem auch der Naturpark auf dem Missionsberg zu verdanken und später dem Schwäbischen Albverein Mengen auch der Bau des Aussichtsturms“, berichtete Andrea Schuler.
Die Ortsgruppe hat sich auch um die Sanierung der Martinskirche verdient gemacht. So spendeten die Bastelfrauen der Ortsgruppe um Maria Beck ihre Verkaufserlöse für die Sanierung der Kirche, beispielsweise für neue Fenster und Bepolsterungen.
Rothmund gründet Gruppe
Aktuell hat die Ortsgruppe vor, sich wieder stärker in der Jugendarbeit zu engagieren. „Gerhard Rothmund möchte eine Jugendgruppe aufbauen“, sagte Andrea Schuler über das Vorhaben ihres Stellvertreters.
„Die Gründer der Ortsgruppe Mengen vom Jahr 1892 wären sicher stolz, wenn sie den heutigen Tag miterleben könnten und feststellen könnten, was ihr Verein in den letzten 125 Jahren geleistet hat“, sagte Bürgermeister Stefan Bubeck zu den anwesenden Mitgliedern. Über die Jahrzehnte und Generationen im Verein hinweg habe der Verein auch immer wieder weitere Aufgaben übernommen, beispielsweise die Pflege der Mundart. „Ich nehme Ihren Verein immer so ein bisschen als große Familie wahr“, sagte er weiter zu den Zuhörern. „Sie sind eine Bereicherung für unsere Stadt und unser Vereinsleben.“
Die Stadt Mengen hat vor kurzem einen neuen, handlichen Wanderführer herausgebracht, in dem die zehn schönsten Wanderungen in Mengen und Mengener Stadtteilen verzeichnet sind. Hier habe die Ortsgruppe bei der Entstehung des Wanderführers mitgearbeitet, lobte Bubeck. Für die Ortsgruppe hatte er ein Geschenk dabei: Sie bekommt von der Stadt 500 Euro, Bubeck überreichte dazu einen symbolischen Scheck.
In einem unterhaltsamen Dialog blickten Willi Rößler und Kulturwart Rudi Buck auf die 125-jährige Geschichte der Ortsgruppe zurück. Dabei kamen allerhand Anekdoten zur Sprache. Rößler ist Ehrengauobmann und war lange Jahre Vertrauensmann der Ortsgruppe, also Vorsitzender.
Rößler erinnerte dabei auch an Zeiten, als sich die Ortsgruppe über Nachwuchsprobleme überhaupt keine Gedanken machen musste: Zeitweise war die Jugendgruppe damals sogar größer als die der Erwachsenen. Philipp Käppeler, seinerseits ebenfalls Ehrengauobmann und ehemaliger Vertrauensmann der Ortsgruppe Mengen, blickte auf seine Amtszeit zurück und erwähnte dabei beispielsweise die Feier zum 100-jährigen Jubiläum im Jahr 1992: Damals wurde sogar eine ganze Festwoche veranstaltet.
Interne Probleme
Dass auch in der Ortsgruppe manchmal dunkle Wolken aufziehen, wurde auch deutlich. Als Rudi Buck die bisherigen Vorsitzenden der Ortsgruppe aufzählte, verschwieg er einen Namen – auf Wunsch des Betroffenen: „Seinen Namen sollen wir auf seinen ausdrücklichen Wunsch nicht nennen“, sagte Buck – gemeint war Erich Fischer, der Vorgänger von Andrea Schuler, die erst im März ihr Vorsitzenden-Amt angetreten hat. Wie Andrea Schuler auf SZ-Nachfrage verdeutlichte, hatte es Probleme in der Ortsgruppe gegeben, Fischer gab sein Amt ab.