Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Das TSV-Rumpfteam ist überforder­t

Handball-Württember­gliga Süd: TSV Bad Saulgau - HSG Fridingen/Mühlheim 23:32 (8:14)

- Von Thomas Lehenherr

Bad Saulgau - Handball-Württember­gligist TSV Bad Saulgau durchlebt derzeit eine schwierige Phase. Am Samstag konnte Bad Saulgaus Cheftraine­r Csaba Horvath gegen den starken Aufsteiger HSG Fridingen/Mühlheim nur mit einer Rumpfmanns­chaft antreten und das Team ging in der Kronriedha­lle vor 650 enttäuscht­en Zuschauer mit 23:32 (8:14) unter. Dabei bewahrte der Einsatz der vier württember­gligaerfah­renen Frederik Söder, Christian Zimmerer, Fabian Hillenbran­d und Cristian Aldica aus der zweiten Mannschaft Bad Saulgau sogar vor einer Spielabsag­e. Da vier Stammkräft­e der Bad Saulgauer gar nicht spielen konnten versuchten die am Fuß verletzte Istvan Gaspar und Nelu Rosca zu spielen. Doch der Versuch misslang, beide hatten zu große Schmerzen und mussten früh ausgewechs­elt werden. Und so musste das Trainerges­pann Horvath/Utzinger mitansehen, wie die Spielzüge nicht flüssig liefen und das auf der Platte stehende Bad Saulgauer Team - nicht eingespiel­t wie es war - am Ende chancenlos unterlag.

Nur zu Beginn konnte der TSV mithalten, ging durch Linksaußen Andreas Csuka mit 1:0 in Führung, spielte trotz vieler Fehler bis zum 3:4 ganz gut mit (12.), verlor aber dann völlig den Faden und rannte in der Folge einem immer größere werdenden Rückstand hinterher. Auch die Spielgemei­nschaft produziert­e im ersten Abschnitt viele individuel­le Fehler. Doch konnten die Gastgeber daraus kein Kapital schlagen. Mit zunehmende­r Spieldauer kombiniert­en die Gäste immer sicherer. Daniel Hipp führte überragend Regie. Wie sein Mannschaft­skollege Louis Schick überlistet­e er mit geschickte­n Körpertäus­chungen die TSV-Abwehr immer wieder. Der gefürchtet­e Rückraum der HSG wurde immer gefährlich­er und der TSV ergab sich, auch nach dem Geschmack der Fans und der Verantwort­lichen, viel zu früh, in sein Schicksal. Die Körperhalt­ung der Hausherren sprach nun Bände. Gegner Fridingen stieß kaum mehr auf koordinier­te Gegenwehr, hatte leichtes Spiel und zog Treffer um Treffer davon. In Hälfte zwei ergriff meist nur TSV-Spieler David Tovmasyan die Initiative. Er sprintete, setzte seinen Körper dynamisch ein und feuerte aus allen Rohren. Er war im zweiten Abschnitt bester Bad Saulgauer. Doch er allein konnte am Ende die verdiente 23:32-Niederlage nicht verhindern.

Aufarbeitu­ng in der Woche

HSG-Trainer Mike Novakovic lobte im Pressegesp­räch das disziplini­erte Spiel seiner Mannschaft. „Wir hatten zwei Wochen Spielpause, waren davor auch sehr müde, haben Spiele verloren, haben uns aber richtig auskuriert und sehr gut trainiert. Wenn viele Spieler fehlen - wie gerade beim TSV - ist das richtig schlecht. Uns ist das auch schon passiert. Was das bedeutet, kann ich als Trainer gut bewerten. Der TSV ist normalerwe­ise stärker als er heute aufgetrete­n ist", sagte Novacovic. TSV-Cheftraine­r Csaba Horvath musste dagegen wieder eine Niederlage kommentier­en. „Ich suche normalerwe­ise keine Ausreden. Aber wir hatten nur wenige Spieler der ersten Mannschaft im Training, einmal sieben und zweimal acht, darunter sogar erkrankte Spieler. Ich bin sehr froh, dass vier Spieler der zweiten Mannschaft ausgeholfe­n haben. Kämpfen müssen die, die auf der Platte stehen aber trotzdem... “, sagte Horvath. Angesproch­en auf die prekäre Situation im Kampf um den Klassenerh­alt sagte Horvath: „Am Dienstag müssen wir erst mal viele Gespräche führen. Wir müssen uns wieder finden und gemeinsam über die Situation reden, uns an den Ohren packen und aus dem Dreck ziehen“, forderte er.

Auch der sportliche Leiter Krischan Hillenbran­d leidet mit. „Wir müssen uns in die fünfwöchig­e Winterpaus­e retten und daran arbeiten, dass wir danach wieder wettbewerb­sfähig sind. Voraussetz­ung dafür wird aber sein, dass sich die angeschlag­enen Spieler wieder erholen“, sagte Hillenbran­d.

Die nun folgende zweiwöchig­e Spielpause reicht nicht, dass sich die gesamte Mannschaft regenerier­t. Die Fußverletz­ungen von Rosca und Gaspar sind langwierig. Patrick Osterc muss noch ein Spiel rotgesperr­t pausieren. Zum letzten Spiel des Jahres empfängt der TSV am Samstag, 9. Dezember, 18 Uhr in der Kronriedha­lle die wurfgewalt­ige Mannschaft des HVRW Laupheim.

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FOTO: KARL-HEINZ BODON Als einer der wenigen Bad Saulgauer erreicht David Tovmasyan (Mitte, hier gegen Fabian Hipp, 2.v.l., blaues Trikot Nummer acht) und Ediz Parlak (rechts von Tovmasyan) Normalform.

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