Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Thomann vergibt den möglichen Sieg

Handball, 2. Bundesliga: HBW Balingen-Weilstette­n - TV Emsdetten 25:25 (11:15)

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BALINGEN (sz) - In einem bis zum Ende spannenden Spiel der 2. Handball-Bundesliga haben sich der HBW Balingen-Weilstette­n und der TV Emsdetten 25:25 (11:15) getrennt. Die „Gallier von der Alb“bleiben damit auf dem dritten Tabellenpl­atz und in der Sparkassen­arena ohne Niederlage, vor allem dank einer Leistungss­teigerung in der zweiten Halbzeit.

HBW-Coach Jens Bürkle musste kurzfristi­g auf den Norweger Simen Schønnings­en verzichten. Und: Der HBW setzte den Start erst einmal in den Sand, Emsdetten lag mit 2:0 vorne und erst nach fünf Minuten gelang Oddur Grétarsson per Siebenmete­r das erste Tor für die Hausherren. Zwar glich Gregor Thomann per Konter direkt danach aus, doch ansonsten war im Angriff zunächst der Wurm drin. Unsaubere Pässe und unkonzentr­ierte Abschlüsse machten es den Gästen leicht zu verteidige­n. Und im Angriff fanden die Gäste immer wieder Lösungen. Plötzlich führten die Gäste mit 6:3. Trotzdem nahm Gäste-Trainer Daniel Kubes die erste Auszeit.

HBW kämpft sich heran

Das tat dem Spiel der Gäste keinen Abbruch, Emsdetten zog davon. Der HBW konnte sich bei Keeper Tomáš Mrkva bedanken, dass nach 16 Minuten „nur“4:9 stand. Jetzt zog Bürkle die Grüne Karte. Zunächst ohne Wirkung. Emsdetten führte mit 12:6, der höchste Rückstand aus Sicht der Hausherren, die sich nun in dieses Spiel hineinkämp­ften. Tor für Tor kamen Strobel & Co. wieder heran, doch immer wieder ließen sie gute Gelegenhei­ten aus, um den Rückstand entscheide­nd zu verkürzen. Mit 11:15 aus Sicht des HBW ging es in die Katakomben.

Die Pause tat den Gastgebern sichtlich gut. Markus Stegefelt setzte mit einem Kracher aus dem Rückraum ein erstes Statement. Emsdetten wehrte die schwäbisch­e Angriffswe­lle zwar zunächst ab und baute den Vorsprung wieder auf fünf Tore aus, doch nun war das Spiel ausgeglich­en. Der HBW spielte aggressive­r und konsequent­er, der Vorsprung der Gäste schmolz. Emsdetten nahm eine weitere Auszeit, doch das Bürkle-Team hatte beim Stand von 18:19 die Chance auszugleic­hen (41.). Doch wie schon in Nordhorn leistete sich Balingen nun wieder unkonzentr­ierte Abschlüsse. Lars Friedrich scheiterte in Überzahl an Gäste-Torwart Konstantin Madert. Und noch zweimal ließen die „Gallier von der Alb“die Gelegenhei­t zum Ausgleich liegen. Dann endlich, nachdem Emsdettens Yannick Dräger die Rote Karte wegen zu hartem Foulspiels gesehen hatte, glich der HBW aus. Ausgerechn­et Lars Friedrich, der bis dahin vor dem gegnerisch­en Tor keinen allzu guten Tag erwischt hatte, sorgte dafür. Nun hatte jedes Team die Möglichkei­t auf den Sieg. Emsdetten schwächte sich durch etliche Zeitstrafe­n, nachdem beide Trainer ihre letzte Auszeit genommen hatten, kam die entscheide­nde Szene des Spiels: Drei Sekunden vor Schluss stellten die Schiedsric­hter TVE-Spieler Merten Krings mit seiner dritten Zeitstrafe vom Feld. Die Uhr lief herunter, es gab aber nochmal einmal einen Siebenmete­r für den HBW - beim Stand von 25:25.

Doch Gregor Thomanns Wurf klatschte ans Lattenkreu­z. So blieb es beim Unentschie­den in einem sehr intensiven und spannenden Spiel. So sah es auch Emsdettens Coach Daniel Kubes, der sich nach Spielende vor allem über den spannenden Spielverla­uf und ein tolles Spiel freute. HBW-Trainer Jens Bürkle haderte vor allem mit der schwachen ersten Halbzeit seiner Mannschaft, konnte dem einen Punkt auch aufgrund des Spielverla­ufs Positives abgewinnen: „Ich bin froh, dass wir lange unter Druck spielen konnten. Ich glaube, das tut dieser jungen Mannschaft gut. Wir haben es geschafft, diese sechs Tore Rückstand zu egalisiere­n. Das stimmt mich erst mal positiv. Dass das nicht die Art und Weise ist, wie wir Handball spielen wollen, das steht glaube ich außer Frage.“

 ?? FOTO: FUHRMANN ?? Am Ende wissen die Balinger nicht, ob sie jubeln sollen - wie hier Tim Nothdurft. Balingen holt einen großen Rückstand auf, vergibt aber in der Schlusseku­nde - beim Stand von 25:25 - einen Siebenmete­r.
FOTO: FUHRMANN Am Ende wissen die Balinger nicht, ob sie jubeln sollen - wie hier Tim Nothdurft. Balingen holt einen großen Rückstand auf, vergibt aber in der Schlusseku­nde - beim Stand von 25:25 - einen Siebenmete­r.

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