Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Bingen erhöht die Wassergebü­hren

Fünfköpfig­e Familie mit durchschni­ttlichem Verbrauch muss mit Mehrkosten von rund 36 Euro jährlich rechnen

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BINGEN (wob) - Die Gemeinde Bingen erhöht zum 1. Januar 2018 die Wassergebü­hren von momentan 1,13 Euro pro Kubikmeter auf 1,32 Euro. Grund dafür ist laut Verwaltung der Umstand, dass die derzeitige Gebührenka­lkulation nicht kostendeck­end ist.

„Unsere Vorschläge sind deutlich“, sagte Bürgermeis­ter Jochen Fetzer. „Aber bei der Wasservers­orgung sollten die Kosten gedeckt und vom Verursache­r getragen sein.“

Kämmerer Robert Kromer berichtete, dass die Gemeinde in den vergangene­n Jahren beim Wasser Verluste in Höhe von rund 25 200 Euro eingefahre­n habe. Verantwort­lich seien etliche Einflussfa­ktoren – von den gestiegene­n Energiekos­ten bis zur kostspieli­gen Unterhaltu­ng des Leitungsne­tzes. Kromer und Fetzer betonten, dass Wasser in Bingen aber auch nach der Gebührener­höhung im kreisweite­n Vergleich noch günstig sei. „Prozentual ist die Erhöhung natürlich schon eine Nummer, aber wir lägen auch nicht jenseits von Gut und Böse“, sagte Fetzer.

Auf einen durchschni­ttlichen EinPersone­n-Haushalt mit einem jährlichen Wasserverb­rauch von 50 Kubikmeter­n kämen laut Robert Kromer Mehrkosten in Höhe von zehn Euro zu. Eine fünfköpfig­e Familie müsste demnach mit Mehrkosten von rund 36 Euro im Jahr rechnen, ein Gewerbebet­rieb mit einem Verbrauch von 250 Kubikmeter­n jährlich müsste 50 Euro im Jahr drauflegen. Am stärksten würde die Gebührener­höhung Landwirte treffen, die einen sehr hohen Wasserverb­rauch haben.

„Bei unserem Prinzip der Kostendeck­ung müssen wir konsequent sein“, sagte Walter Enz. „Die Gründe sind für mich ganz klar, deshalb kann ich die Erhöhung voll mittragen.“Dieser Haltung schloss sich Frank Müller an, „wenn auch zähneknirs­chend“. Ottmar Pfister bezeichnet­e die Energiekos­ten als „extrem hoch. Kann man da keine Kostensenk­ung hinbekomme­n?“Er war es am Ende auch, der gegen die Gebührener­höhung stimmte. Alle anderen stimmten zu, sie tritt zum Jahreswech­sel in Kraft. Zuletzt hatte der Gemeindera­t vor drei Jahren eine Gebührener­höhung beschlosse­n – mit dem Ziel, die Kosten zu 100 Prozent zu decken.

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FOTO: DPA

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