Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Kosten für Jugendhilfe erhöhen sich leicht
3,1 Prozent Mehrausgaben: Jugendhilfeausschuss wird vom Fachbereich Jugend informiert
SIGMARINGEN - Das Gesamtbudget des Fachbereichs Jugend des Landratsamtes beträgt laut Haushaltsplan fürs kommende Jahr 18 Millionen Euro – der Finanzmittelbedarf für Jugendhilfeleistungen macht 12,39 Millionen Euro davon aus. Das sind 370 000 Euro mehr als im Vorjahr. Die 3,1 Prozent Mehraufwand in der Jugendhilfeleistung bezeichnete Hubert Schatz vom Fachbereich Jugend als „moderaten Anstieg“. Die Gründe hierfür seien eine leichte Erhöhung der Pflegesätze mit den freien Jugendhilfeträgern, eine zu erwartende Lohnerhöhung für Tagespflegepersonen sowie ein leichter Fallzahlenanstieg. Dem Jugendhilfeausschuss des Kreistags wurde der Haushaltsplanentwurf für den Jugendhilfe-Etat am Mittwoch beratend vorgelegt.
Höherer Lohn für Tagesmütter im Gespräch
Die Ausgaben verteilen sich auf stationäre Leistungen (48 Prozent), ambulante Leistungen (34 Prozent), Kindertagesbetreuung (13 Prozent) sowie Jugend- und Schulsozialarbeit (4 Prozent), frühe Hilfen und Umgang mit Notsituationen. Bei den stationären Leistungen macht ein Großteil der Ausgaben die Heimerziehung aus. Die Fallzahlen in der Heimunterbringung sind rückläufig. „Das ist erfreulich, da sich das auf das Gesamtergebnis auswirkt“, so Schatz. Bei den ambulanten Leistungen schlagen die Tagesgruppen und sozialpädagogische Familienhilfe, aber auch Erziehungsbeistand und -beratung zu Buche. Die Kindertagesbetreuung verteilt sich auf Kindertagespflege (74 Prozent, was 210 Fällen entspricht) und Kindertageseinrichtungen (26 Prozent, 410 Fälle). Eine auf Landesebene diskutierte Erhöhung der Sätze für Kindertagespflegepersonen um einen Euro pro Stunde wird laut Hubert Schatz im Haushaltsplan für 2018 bereits berücksichtigt. Die Fälle der Kindertagespflege nehmen stark zu. „Das ist eine steile Entwicklung, aber auch so gewollt von unserer Politik. Das schlägt sich auch im Kreis nieder“, so Schatz.
Eine Rechtsänderung, die diesen Sommer in Kraft getreten ist, hat eine Verdopplung der Ausgaben des Kreises bei der Unterhaltsvorschussleistung zur Folge. Statt 200 000 Euro werden 2018 wohl 310 000 Euro für diesen Posten kalkuliert.
Bei den unbegleiteten minderjährigen Ausländern (Uma) sind für 2018 rund 6,1 Millionen Euro Ausgaben vorgesehen. Bis auf 320 000 Euro werden diese Ausgaben jedoch vom Land rückerstattet. Mit maximal 100 Uma rechnet der Kreis für 2018, Puffer inkludiert. Derzeit liegt der Soll bei 89 Uma, 86 sind derzeit tatsächlich im Kreis untergebracht. Die meisten Uma sind in Heimen untergebracht, nur vier bis fünf würden in einer Familie im Kreis leben.