Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Die Hospizgruppe Sigmaringen begleitet 34 Menschen
34 Rosen stehten im Mittelpunkt einer Gedenkfeier
SIGMARINGEN (sz) -34 Rosen stehen für 34 Menschen, die die Hospizgruppe Sigmaringen im zu Ende gehenden Jahr in der letzten Phase ihres Lebens begleitet hat.
34 Rosen, jede mit dem Namen eines Verstorbenen, stehen im Mittelpunkt einer Gedenkfeier mit den Angehörigen und den Mitgliedern der Hospizgruppe in der Krankenhauskapelle.
Auch Schuldekan Franz Gnant hat das Rosenmotiv in seinen Gedanken zu Tod, Verlust und Abschied aufgegriffen. Bezugnehmend auf die Erzählung von Antoine de SaintExupéry „Der kleine Prinz“führte er aus, dass die vertraute Rose für die Erinnerung an eine gemeinsame Zeit ebenso stehe wie für das Geheimnis des Lebens. „Hast Du Angst vor dem Tod?“fragte der kleine Prinz die Rose. Darauf antwortete sie: „Aber nein. Ich habe doch gelebt, ... So will ich warten auf das neue Leben und ohne Angst und Verzagen verblühen.“Codekanin Dorothee Sauer, Pfarrerin der evangelischen Kirchengemeinde, zitierte in ihrem Gedenken an die Verstorbenen aus den Briefen Dietrich Bonhoeffers an die Familie Bethge aus dem Jahre 1943. Jeder Tod reiße in eine Gemeinschaft eine Lücke, die durch nichts ersetzt werden könne. Aber diese Lücke sei das Bindeglied auch über den Tod hinaus. Je schöner und voller die Erinnerung an einen Menschen sei, desto schwerer sei die Trennung und die Dankbarkeit verwandele die Qual der Erinnerung in eine stille Freude. „Man trägt das vergangene Schöne nicht mehr wie einen Stachel, sondern wie ein kostbares Geschenk in sich."
Kantor Sukwon Lee verstand es, mit seinem Orgelspiel einfühlsam und zugleich virtuos die einzelnen Elemente der Gedenkfeier miteinander zu verbinden. Seine Improvisationen von „Es ist ein Ros’ entsprungen“und „Sah ein Knab’ ein Röslein steh’n“führten auf das Rosenmotiv dieser berührenden Feier zurück.