Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
HSG Konstanz gewohnt auswärtsschwach
Handball, A-Jugend-Bundesliga: SV Zweibrücken – HSG Konstanz 33:31 (17:11)
ZWEIBRÜCKEN - Auswärts ist für die HSG Konstanz in der A-JugendHandball-Bundesliga in dieser Saison bislang wenig zu holen. Nach der knappen 31:33 (11:17)-Niederlage in Zweibrücken bleibt es bei zwei in Günzburg errungenen Punkten in der Fremde, sodass der Abstand zu den Rheinland-Pfälzern und Platz fünf nun zwei Punkte beträgt.
Der Start verlief jedoch genau nach dem Geschmack der Gäste vom Bodensee: Mit dem siebten Feldspieler überraschte Konstanz die Gastgeber und führte schnell mit 4:1 (5.). Allerdings war es dann auch genau dieses Mittel, das SV-Keeper Norman Becker mit einem Doppelschlag und zwei von seinen drei Toren zum 7:6 nutzte. „Wir haben gut begonnen und nach vorne gespielt“, meinte HSG-Trainer Thomas Zilm. „Danach haben wir leider unsere Linie verlassen und überhastet abgeschlossen.“Unkonzentriert wirkten die GelbBlauen nun, begingen leichte Passund Fangfehler und wieder Torwart Becker war es, der den 6:0-Lauf zum 11:6 seines Teams krönte.
Ex-Salemer Johnny Polis verkürzt
Kurz nach der Pause erhöhte Zweibrücken seinen Vorsprung gar auf acht Tore und es schien wieder alles auf eine deutliche Niederlage in fremder Halle für den ZweitligaNachwuchs hinzudeuten. Aber nicht dieses Mal. Die HSG-Talente stemmten sich trotz der weitesten Reise der Saison, die aufgrund der frühen Anwurfzeit am Mittag schon um 5.30 Uhr in der Frühe angetreten werden musste, mit allem, was sie hatten, gegen eine weitere hohe Auswärtspleite. Kreisläufer Johnny Polis, vormals HSG Mimmenhausen/Mühlhofen, brachte die Gelb-Blauen erst auf 20:25 heran (43.), dann verkürzte Joel Mauch den Rückstand 13 Minuten vor Schluss auf vier Tore und als schließlich wieder Mauch und Patrick Volz tatsächlich auf 25:27 stellten, zog der zuvor sehr dynamisch agierende SV Zweibrücken die Notbremse und die Auszeit.
Noch waren zehn Minuten auf der Uhr und die Konstanzer witterten nun trotz zweier vergebener Siebenmetern ihre Chance auf zwei Big Points gegen einen immer nervöser werdenden Gegner. Hannes Schlegel besorgte schließlich den Anschlusstreffer zum 26:27 – und alles war wieder offen (53.). „Wir hatten dazu unsere Möglichkeiten“, atmete Zilm tief durch, „aber dann geraten wir durch überhastete Abschlüsse sofort wieder mit vier Toren ins Hintertreffen.“Mit einem 4:0-Lauf war Zweibrücken so innerhalb von nicht einmal drei Minuten wieder auf 30:26 enteilt. Zwei Minuten vor dem Ende keimte nochmals Hoffnung auf, als Felix Fehrenbach auf 29:31 verkürzte, doch den Gästen lief die Zeit davon. Zilm: „Wir haben uns mit unseren Fehlern selbst ein Bein gestellt.“
Trotz der Enttäuschung hielt er nach der Rückkehr um 22 Uhr am Ende eines langen Tages fest: „Trotz hohen Rückstands haben wir nicht aufgehört zu spielen und Moral bewiesen. Die lange und frühe Fahrt war sicher eine Komponente, die mit reinspielt, eine Ausrede darf das aber nicht sein.“Nach dem langen Tag kommt ihm das spielfreie Wochenende gerade recht, um im Training neue Akzente setzen zu können.
HSG Konstanz:
Moritz Ebert, Sven Koester - Felix Fehrenbach (5), Patrick Volz (6), Lars Michelberger, Hendrik Dahm (2), Jonas Hadlich (2), Julian Kirschmann, Joel Schamberger (2), Joel Mauch (8/3), Moritz Dierberger (1), Johnny Polis (4), Niklas Duffner, Hannes Schlegel (1).