Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Fotos zeigen Natur der Heimat
Das Alte Oberamt in Gammertingen präsentiert neue Ausstellung.
GAMMERTINGEN - Am Abend vor dem Weihnachtsmarkt hat der Arbeitskreis „Altes Oberamt“zur Eröffnung der diesjährigen Winter-Ausstellung ins Alte Oberamt eingeladen. Oswald Eckstein, Elisabeth Hönle und Fred Leger stellen bis Ende Februar rund 80 Winterbilder aus, die im Wesentlichen in den vergangenen Jahren entstanden sind.
Bürgermeister Holger Jerg begrüßte im Alten Oberamt nicht nur die Hobbykünstler und Mitwirkenden, sondern neben vielen Gammertingern auch die Gäste aus der bretonischen Partnerstadt Trégueux. In der Ausstellung seien „beeindruckende Bilder mit schönen Motiven“zu sehen. Claudia Jeschke stellte im Namen des Arbeitskreises „Altes Oberamt“die „drei Hobbykünstler auf dem Weg zur Professionalität vor“. Zur Einstimmung präsentierte Ludwig Hönle einen Film mit Winterimpressionen. Die Stimmungsbilder der „Natur pur“zeigten leuchtende Hagebutten, verschneite Winterwege oder Spinnweben, die in der Sonne glänzten. Ulrike Göggel interpretierte die ruhigen, fast unbewegten Landschaftsaufnahmen am Klavier. Auf das „Deutsche Lied“folgte das „Altfranzösische Lied“von Tschaikowsky, aber auch mit Robert Schumanns Winterlied ergänzte und belebte Göggel die Filmsequenzen.
Plattform für lokale Künstler
In der Advents- und Winterzeit, so Jeschke, möchte der Arbeitskreis den örtlichen Künstlern eine Plattform bieten, da man „so viele Talente“hier habe, und sie ergänzt: „Die Aufnahmen zeigen, es ist atemberaubend schön hier.“Oswald Eckstein ist gelernter Küfer, wurde dann Werkzeugmacher. Bei Fotokursen entdeckte er sein Talent, bekam Preise und wurde Fotojournalist. Er fotografierte für den Tierforscher Grizmek oder illustrierte die Bücher von Anselm Grün. Dass Eckstein, der seit 1999 in Gammertingen wohnt, gerne auch die Natur „doppelt beleuchtet“, kann in der Ausstellung entdeckt werden.
Elisabeth Hönle lernte während ihres Pädagogikstudiums in Weingarten das Fotografieren. Seit 1980 wohnt sie in Gammertingen und ist Lehrerin an der Realschule. Ihr fotografisches Können konnte sie mit Veröffentlichungen in Schulbuchverlagen wie auch bei der Gestaltung der Plakate für den Arbeitskreis unter Beweis stellen. Ihre Nahaufnahmen setzt sie bei einigen Fotos mit dem Farbauswahlprogramm der Kamera in Blau oder Rot effektvoll in Szene. „Mit solchen Details möchte ich auch erreichen, dass die Menschen wieder mehr in die Natur hinausgehen“, so Hönle.
Fred Leger lebt seit 1971 in Gammertingen, lernte Maschinenschlosser und schulte zum Heilerziehungspfleger um. Schon früh erkannte er, dass die Fotografie auch bei Fortbildungen nutzbringend einzusetzen ist: „Ich habe Bewegungsabläufe fotografiert und daraus entstand mein erstes Buch.“Fotografieren hat für ihn auch einen christlichen Aspekt. So leuchtet in der Ausstellung ein Corpus Christi an einem Feldkreuz, während hinter der Kapelle die Sonne untergeht.
Die Natur ohne Mensch steht bei dieser Ausstellung im Vordergrund. Brücken und Stege verweisen lediglich auf das Zusammenleben. Vielleicht hätten weniger Bilder, dafür größer und mit mehr Leerfläche drum herum noch eindrucksvoller demonstrieren können, welche Schönheit und Pracht die Natur zu bieten hat.
Die Ausstellung im „Alten Oberamt“(Hohenzollernstraße 11) ist sonntags von 14 bis 17 Uhr oder nach Rücksprache mit dem Bürgerbüro Gammertingen, Telefon 07574/40 61 35) geöffnet und bis zum 4. Februar 2018 zu sehen.