Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Angeklagte plant Neuanfang
Beim Prozess um das getötete Baby wird aus Briefen der 23-Jährigen zitiert.
NEUHAUSEN OB ECK - Das Freilichtmuseum Neuhausen soll ein neues Eingangsgebäude bekommen. Einstimmig haben die Mitglieder des Tuttlinger Kreistag-Auschusses für Verwaltung und Finanzen dem Nutzungskonzept für das Gebäude zugestimmt. Es soll ein europaweiter Architektenwettbewerb stattfinden. Für das Eingangsgebäude ist mit Kosten von mehr als drei Millionen Euro ist zu rechnen.
Museumsleiterin Almut Grüner stellte in der Sitzung das Projekt vor. Das Gebäude soll direkt dem Dorfplatz gegenüber liegen. „Es wird multifunktional. Wir machen das Museum fit für das 21. Jahrhundert“, sagte Grüner. In dem Gebäude soll künftig ein museumspädagogischer Bereich untergebracht sein. Dies kommt dem Projekt „Schule im Museum“zugute. Hier können beispielsweise wetterunabhängig verschiedene Handwerkstechniken ausprobiert werden. Zudem werden hier Kurse und Seminare stattfinden.
Jeder zweite Besucher ist neu im Museum
In dem Gebäude wird es eine Einführung für die Besucher geben. Untersuchungen haben ergeben, dass jeder zweite Besucher das Museum noch nicht kennt und daher eine solche Einführung sinnvoll sei. Es wird einen Servicebereich geben mit Kasse und WCs. Die Museumsverwaltung soll in dem Gebäude Büros beziehen. Bisher ist die Verwaltung in Tuttlingen untergebracht, weshalb immer wieder Fahrten zwischen der Stadt und dem Museum nötig sind. Hier soll künftig eine Bibliothek zu Recherchezwecken beheimatet sein.
Zudem werden eine Gastronomie und ein Museumsladen in dem Gebäude untergebracht. „Die Besucher wünschen sich ein besseres GastroAngebot, die Nachfrage ist da“, sagte Grüner. Durch den größeren Laden könne das Museum höhere Einnahmen erzielen. Im Jahr 2016 wurden aus dem jetzigen Museumsladen Einnahmen in Höhe von rund 51 300 Euro erwirtschaftet. Mit dem neuen Laden sollen Einnahmen zwischen 70 000 und 120 000 Euro pro Saison möglich sein.
Nach der Ausschreibung des Architektenwettbewerbs im März 2018 soll eine Kommission, die sich unter anderem aus Kreistagsmitgliedern zusammensetzt, die sechs besten Modelle auswählen. In Anlehnung an das Vergabeverfahren für die Kreissporthalle soll jeder Lösungsvorschlag mit Modell mit 15 000 Euro vergütet werden. Die Gesamtkosten für den Wettbewerb liegen dann bei rund 104 000 Euro. Aus den sechs Modellen gilt es, einen Sieger zu küren und diesen Entwurf später umzusetzen. Ein Beschluss und die Auswahl des Architekten soll im November 2018 erfolgen.
Aus den Reihen der Ausschussmitglieder gab es viel Lob für das Konzept. „Das ist ein Quantensprung für das Museum. Alles wurde vorbildlich aufgearbeitet“, sagte Jörg Kaltenbach (CDU). Hans-Martin Schwarz (OGL) gab zu bedenken, dass der Museumsladen nicht zu sehr in den Vordergrund treten solle. „Es soll kein Konsum-Tempel werden, sondern zum Museum passen“, sagte Landrat Stefan Bär. Grüner erklärte, dass dort Produkte wie etwa Wurst von den Museumsschweinen und kleinere Dinge verkauft werden sollen. Paul Haug (FDP) und Willi Kamm (SPD) signalisierten Zustimmung. „Das Museum muss sich weiterentwickeln“, sagte Haug. Auch Clemens Meier (FWV) gab seine „volle Zustimmung“zu dem vorgestellten Raumkonzept.