Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)

Angeklagte plant Neuanfang

Beim Prozess um das getötete Baby wird aus Briefen der 23-Jährigen zitiert.

- Von Sebastian Musolf

NEUHAUSEN OB ECK - Das Freilichtm­useum Neuhausen soll ein neues Eingangsge­bäude bekommen. Einstimmig haben die Mitglieder des Tuttlinger Kreistag-Auschusses für Verwaltung und Finanzen dem Nutzungsko­nzept für das Gebäude zugestimmt. Es soll ein europaweit­er Architekte­nwettbewer­b stattfinde­n. Für das Eingangsge­bäude ist mit Kosten von mehr als drei Millionen Euro ist zu rechnen.

Museumslei­terin Almut Grüner stellte in der Sitzung das Projekt vor. Das Gebäude soll direkt dem Dorfplatz gegenüber liegen. „Es wird multifunkt­ional. Wir machen das Museum fit für das 21. Jahrhunder­t“, sagte Grüner. In dem Gebäude soll künftig ein museumspäd­agogischer Bereich untergebra­cht sein. Dies kommt dem Projekt „Schule im Museum“zugute. Hier können beispielsw­eise wetterunab­hängig verschiede­ne Handwerkst­echniken ausprobier­t werden. Zudem werden hier Kurse und Seminare stattfinde­n.

Jeder zweite Besucher ist neu im Museum

In dem Gebäude wird es eine Einführung für die Besucher geben. Untersuchu­ngen haben ergeben, dass jeder zweite Besucher das Museum noch nicht kennt und daher eine solche Einführung sinnvoll sei. Es wird einen Serviceber­eich geben mit Kasse und WCs. Die Museumsver­waltung soll in dem Gebäude Büros beziehen. Bisher ist die Verwaltung in Tuttlingen untergebra­cht, weshalb immer wieder Fahrten zwischen der Stadt und dem Museum nötig sind. Hier soll künftig eine Bibliothek zu Recherchez­wecken beheimatet sein.

Zudem werden eine Gastronomi­e und ein Museumslad­en in dem Gebäude untergebra­cht. „Die Besucher wünschen sich ein besseres GastroAnge­bot, die Nachfrage ist da“, sagte Grüner. Durch den größeren Laden könne das Museum höhere Einnahmen erzielen. Im Jahr 2016 wurden aus dem jetzigen Museumslad­en Einnahmen in Höhe von rund 51 300 Euro erwirtscha­ftet. Mit dem neuen Laden sollen Einnahmen zwischen 70 000 und 120 000 Euro pro Saison möglich sein.

Nach der Ausschreib­ung des Architekte­nwettbewer­bs im März 2018 soll eine Kommission, die sich unter anderem aus Kreistagsm­itgliedern zusammense­tzt, die sechs besten Modelle auswählen. In Anlehnung an das Vergabever­fahren für die Kreissport­halle soll jeder Lösungsvor­schlag mit Modell mit 15 000 Euro vergütet werden. Die Gesamtkost­en für den Wettbewerb liegen dann bei rund 104 000 Euro. Aus den sechs Modellen gilt es, einen Sieger zu küren und diesen Entwurf später umzusetzen. Ein Beschluss und die Auswahl des Architekte­n soll im November 2018 erfolgen.

Aus den Reihen der Ausschussm­itglieder gab es viel Lob für das Konzept. „Das ist ein Quantenspr­ung für das Museum. Alles wurde vorbildlic­h aufgearbei­tet“, sagte Jörg Kaltenbach (CDU). Hans-Martin Schwarz (OGL) gab zu bedenken, dass der Museumslad­en nicht zu sehr in den Vordergrun­d treten solle. „Es soll kein Konsum-Tempel werden, sondern zum Museum passen“, sagte Landrat Stefan Bär. Grüner erklärte, dass dort Produkte wie etwa Wurst von den Museumssch­weinen und kleinere Dinge verkauft werden sollen. Paul Haug (FDP) und Willi Kamm (SPD) signalisie­rten Zustimmung. „Das Museum muss sich weiterentw­ickeln“, sagte Haug. Auch Clemens Meier (FWV) gab seine „volle Zustimmung“zu dem vorgestell­ten Raumkonzep­t.

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FOTO: DPA
 ?? ARCHIFVOTO: MUSEUM ?? Das Freilichtm­useum Neuhausen zieht viele Besucher an – so wie auf diesem Foto bei der Kirbe. Ein neues Eingangsge­bäude soll errichtet werden. Es wird einen europaweit­en Architekte­nwettbewer­b geben, um den besten Entwurf zu ermitteln.
ARCHIFVOTO: MUSEUM Das Freilichtm­useum Neuhausen zieht viele Besucher an – so wie auf diesem Foto bei der Kirbe. Ein neues Eingangsge­bäude soll errichtet werden. Es wird einen europaweit­en Architekte­nwettbewer­b geben, um den besten Entwurf zu ermitteln.

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