Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Steffan Mross komt nach Sigmaringen
Mit seinen Gästen will er ein Konzert mit viel Schwung bieten.
SIGMARINGEN - Stefan Mross, ARDModerator und Aushängeschild der volkstümlichen Musik in Deutschland, gibt am kommenden Freitag, 8. Dezember, um 20 Uhr ein Weihnachtskonzert in der Sigmaringer Stadthalle. „Weihnacht mit Stefan Mross“heißt die Veranstaltung, die Teil von 18 Konzerten in Süddeutschland ist. Mit „Oesch’s die Dritten“, Liane, „Geri der Klostertaler“, Anna-Carina Woitschack und Jonathan Zelter sind weitere Stars der Schlager- und Volksmusikszene mit dabei. Ein weiteres Konzert findet am Sonntag, 10. Dezember, um 16 Uhr in Bad Saulgau stattt. Wie es die Fans seiner Sendung „Immer wieder sonntags“in der ARD gewohnt sind, wird Mross bei der Weihnachtsshow sowohl als Moderator durch den Abend führen, als auch singen und zu den Instrumenten greifen Die Tournee fand in den vorherigen Jahren immer in Nord- und Ostdeutschland statt. Über die Premiere im Ländle, seine Arbeitsmoral und die Faszination an der volkstümlichen Musik hat der Schlagerstar mit SZRedaktionsmitglied Simon Siman gesprochen.
Sie touren mit Ihren Weihnachtskonzerten das erste Mal durch Süddeutschland. Wie kam es dazu?
Die Leute kennen mich bisher verstärkt aus der Sendung „Immer wieder sonntags“, die im Europark gedreht wird. Unsere Zuschauer dort kommen zu 60 bis 70 Prozent aus Baden-Württemberg. Im Laufe der Zeit sind alle möglichen Zuschauer aus Österreich, der Schweiz, Luxemburg und den Niederlanden dazugekommen, aber die treusten Zuschauer bleiben die Schwaben. Vor zwei Jahren war „Die klingende Bergweihnacht“mit Hansy Vogt in der Region und ich konnte schonmal eine Weihnachtsshow testen. Die Resonanz war toll und so hat sich die Konzertreihe entwickelt.
Haben Sie einen besonderen Bezug zu der Region?
Es ist schon ein besonderer Bezug da. Ich arbeite seit 13 Jahren in Baden-Württemberg. Die Leute hier sind sehr offen und das merkt man auch am Publikum. Nicht so stur wie bei uns in Bayern, wo man die Leute erst aus dem Haus zerren muss. Die regionalen Unterschiede beim Publikum sind zu spüren. In Nordtotal deutschland klatschen die Leute immer mit. Im Osten sind die Zuschauer etwas vorsichtiger. Dort ist mehr das Zuhörerpublikum, das sich die Show genau anguckt. Die Schwaben sind sofort bei der Sache und ab Minute eins voll dabei.
Volksmusik hat oft den Ruf, alte Leute zu unterhalten. Wie erklären Sie sich den anhaltenden Erfolg?
Das haben die Leute damals bei Karl Moik auch schon gesagt. Wir haben zwar überwiegend älteres Publikum, aber dagegen habe ich nichts. Das sind die treuesten Fans. Es gibt aber auch eine große Traditionspflege in Deutschland. Die Alten begeistern die Jungen. Das ist in den vergangenen Jahren in der Volksmusikszene übergeschwappt. Man sieht es mittlerweile auch im Fernsehen. Sowohl die Öffentlich-Rechtlichen als auch die Privaten holen sich die Leute aus der Schlagerszene oder Volksmusik. Das wurde ein paar Jahre lang in der Öffentlichkeit belächelt, weil viele offenbar nicht gerne zugeben, dass sie volkstümliche Musik hören. Auf der Wiesn tanzen sie dann trotzdem alle zum „Zillertaler Hochzeitsmarsch“.
Welche Musik hören Sie privat?
Ich höre eigentlich jede Art von Musik. Natürlich muss ich auch die Arbeit meiner Kollegen kennen, aber ich lege mich abends nicht mit Schlagermusik schlafen. Es gibt so viel Musik und jeder Erfolg hat auch seinen Grund, ob Rock oder Elektro. Da höre ich querbeet. Ich stehe aber auch zu unserer volkstümlichen Musik und bin total stolz auf den Erfolg der Branche. Ich bin selber mit Schlagern aufgewachsen und meine Eltern haben bei mir diese Traditionspflege betrieben.
Sind Sie bei der großen Anzahl ihrer Auftritte im Jahr immer noch nervös?
Ich scheiß’ mir regelrecht in die Hose. Umso kleiner und ungewohnter der Rahmen, desto nervöser bin ich. Diese Nervosität ist aber auch gut, das zeugt vom Respekt vor dem Publikum. Ich bin auch in alle Bereiche involviert, von der Zusammenstellung der Künstler über die Technik, das Lichts und die Deko bis hin zu meinen Moderationen und der Musik. Das ist mein Job und letztlich orientiere ich mich da am Erfolg der letzten 30 Jahre. Es ist schon auch ein fanatischer Hintergedanke mit dabei. So wird es zu meinem Ding und meinem Baby. Die Entwicklung der Show geschieht natürlich trotzdem im Team. Für mich sind die Proben eigentlich immer das Besondere. Ich freue mich über die Entwicklung unseres Programms, darüber wie Passagen und neue Lieder entstehen. Wie beim Weihnachtsklassiker „O du Fröhliche“zum Beispiel, aus dem in unserer Weihnachtsshow ein komplett neuer Song wird.
Sind Sie schon in Weihnachtsstimmung?
Mittlerweile ein bisschen. Am Anfang ist es ja immer ganz schön, wenn dann das erste Mal „Last Christmas“im Radio läuft, bevor man im Fernseher von Werbung zugeballert wird. Ich freue mich besonders auf die Vorweihnachtszeit und die Weihnachtsmärkte, mit denen man sich auf die Feiertage einstimmt. Das ist schon etwas Tolles, was wir hier in Deutschland haben. Für mich ist die Weihnachtstournee eigentlich auch immer die schönste Konzertreihe im Jahr.