Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Die Kirche hat für einen Knabenchor genügend Geld zur Verfügung
Zur Thematik Knabenchor erreichen die SZ zwei Leserbriefe:
Ich kann Frau Fuchs gut verstehen, wenn sie sich gegen die Bezuschussung des Knabenchors wendet.
Es wird kein Horrorbild aufgebaut wie Herr Schleyer es sieht. Man darf die Vergangenheit nicht ruhen lassen – man muss aus ihr lernen.
Aus Ihrem Bericht und Ihrem Kommentar geht hervor, dass Frau Fuchs nicht die Existenz eines Knabenchores kritisiert, sondern die Finanzierung eines Knabenchors, der immense Kosten braucht.
Es gibt – auch in Sigmaringen – genug Menschen, die sich eben diesen, wie Herr Hamm meint, sozialen Beitrag nicht leisten können. Es ist die unsoziale Denkweise mancher Stadtpolitiker, die Frau Fuchs (und auch ich) kritisieren. Dem Bericht ist zu entnehmen, dass die Stadt einen Zuschuss von 6000 Euro beisteuert. Es ist nicht die Höhe des Zuschusses, die zu beanstanden wäre, wenn nicht gleichzeitig der Zuschuss über 1000 Euro für den Shuttlebus beim Stadtfest gestrichen wurde.
Das Unsoziale an diesen Aktionen ist meines Erachtens, dass auf der einen Seite ein Zuschuss gewährt wird, der gar nicht benötigt wird, da es Leute betrifft, die sich auch einen höheren Beitrag leisten können, ein Knabenchor in dieser Konstellation eine kirchliche Einrichtung ist – und die Kirchen, dass ist hinreichend bekannt, für solche Aktivitäten genügend Geld zur Verfügung haben. Auf der anderen Seite werden Mittel gestrichen, die sich unmittelbar auf die finanziell schwächeren Mitmenschen auswirkt.
Rudolf Christian, Sigmaringen