Schwäbische Zeitung (Sigmaringen)
Ein bisschen Heimat in der Ferne
Das International Office unterstützt ausländische Studenten im Alltag und bietet Freizeitaktivitäten an
SIGMARINGEN (sz) - Das International Office der Hochschule AlbstadtSigmaringen betreut jedes Semester Studierende aus der ganzen Welt. Clio, Daniela, Florencia, Favian, Julia, Guillermo, Lia, Yi Lin, Ali, Ülkü, Hyewon und Jenny kommen aus sieben verschiedenen Ländern und studieren alle an der Hochschule. Nach Albstadt oder Sigmaringen sind sie gekommen, weil sie von ihren Kommilitonen viel Gutes über das Studium an der Hochschule gehört hätten – das berichten alle übereinstimmend. Hyewon aus Südkorea sagt, dass das Studium in Deutschland dem in ihrer Heimat in mancherlei Hinsicht ähnle. „Allerdings wird zu Hause lange nicht so viel in den Vorlesungen diskutiert“, sagt sie. Favian aus Indonesien hat sich aufgrund der guten Rankingergebnisse für die Hochschule entschieden. Albstadt sei für das IT-Security-Studium die beste Adresse gewesen, sagt der Informatikstudent.
Die fünf haben sich mit weiteren Studenten zum Kürbisschnitzen getroffen. Das Angebot ist Teil eines Programms des International Office unter Leitung von Conny Bast. Es stehen auch Ausflüge in die Region auf dem Programm. Außerdem gibt es gemeinsame Koch-, Film- und Bastelabende sowie sportliche Events wie Schlittschuhlaufen oder Wandern. Daneben bietet das International Office den Studierenden zahlreiche Hilfestellungen, um ihnen das Leben in Deutschland so angenehm wie möglich zu machen. „Wir sind nicht Hamburg oder Stuttgart“, sagt Conny Bast. „Umso wichtiger ist es, den Studierenden von Anfang an ein gutes Gefühl zu geben.“Sie werden bei ihrer Ankunft am Bahnhof abgeholt und zu ihrer Unterkunft gebracht, sie werden beim Einkaufen und bei Bankgängen begleitet und finden für alle Probleme ein offenes Ohr. „Ohne meine studentischen Hilfskräfte könnte ich das gar nicht machen“, sagt Bast. „Sie regeln viele Sachen selbstständig, ohne dass ich involviert bin, haben eigene Ideen.“Auch das Kürbisschnitzen wird von den Studierenden organisiert.
Janne Abromeit, Charlotte Lippross und Ülkü Kayali sind studentische Hilfskräfte im Team des International Office. Abromeit war selbst ein Semester im Ausland und weiß daher, wie wichtig diese Erfahrungen sind. In diesem Jahr gibt es für die studentischen Hilfskräfte allerdings etwas weniger zu tun als in den Vorjahren. „Wir haben aktuell 98 Studierende, die ihren Schulabschluss nicht in Deutschland gemacht haben“, sagt Conny Bast. Davon seien im Wintersemester 17 Austauschstudenten, was wenig sei. Früher habe man beispielsweise viele Austauschstudierende aus Brasilien gehabt, weil die dortige Regierung den Austausch mit einem Programm gefördert habe. Das Thema Studiengebühren bemerke man ebenfalls, sagt Bast. „Wir haben beispielsweise keine neuen Studierenden aus Kamerun mehr hier. Die können sich das einfach nicht leisten.“
Eine fast schon „feste Konstante“seien Studierende aus Südkorea, Mexiko und Jordanien. „Wenn sie über Austauschprogramme kommen, müssen sie keine Studiengebühren bezahlen“, sagt Bast. Für das nächste Semester seien wieder mehr Austauschstudenten vorgemeldet. „Da sind es aktuell 25, und die Bewerbungsfrist läuft noch.“